Iga Swiatek neue Nummer eins wegen Rücktritt von Ashleigh Barty: "Ich habe 40 Minuten lang geweint"

Iga Swiatek ist seit 4. April die erste polnische Nummer eins der Tennisgeschichte. Der Rücktritt der bisherigen Weltranglistenersten Ashleigh Barty habe sie aber sehr mitgenommen. "Ich habe 40 Minuten lang geweint", gab die 20-Jährige bei der "BBC" zu. Tennis-Legende Justine Henin sieht in Swiatek indes eine würdige Nachfolgerin, die sich an der Spitze halten wird - aus einem bestimmten Grund.

Iga Swiatek

Fotocredit: Getty Images

Was für ein Lauf. 17 Siege in Serie, die Titel in Doha, Indian Wells sowie Miami - und nun der Sprung auf Platz eins im WTA-Ranking. Iga Swiatek, die sich bereits in der Saison 2020 mit dem Gewinn der French Open einen Traum erfüllte, ist jetzt auch auf dem Papier die beste Tennisspielerin der Welt.
Und: Sie wird ihren Thron so schnell nicht wieder hergeben. Das jedenfalls glaubt Justine Henin.
Als Grund hat die Belgierin, die während ihrer Laufbahn sieben Grand-Slam-Titel gewann, die anstehende Sandplatzsaison ausgemacht. "Es ist ohne Zweifel ein Vorteil für Iga, dass jetzt draußen auf Sand gespielt wird. Es kommt ihr entgegen. Sie hat auf diesem Belag mehr Zeit hat, ihr Spiel aufzubauen und ihre Power zu entfalten", betont Henin im Exklusiv-Interview mit Eurosport. "Die Sandplatzsaison kommt genau zum richtigen Zeitpunkt für Iga!"
Tatsächlich fühlt sich die junge Polin auf dem roten Untergrund pudelwohl. Nach ihrem Coup von Roland-Garros vor knapp zwei Jahren räumte die 20-Jährige in der Vorsaison auch beim Topturnier in Rom den Titel ab.

Henin: Diesen Fehler vermeiden muss Swiatek vermeiden

Die Vorzeichen stehen gut, dass Swiatek auch in diesem Jahr auf Sand zu glänzen weiß. Das Hartplatz-Turnier in Charleston in dieser Woche hat sie abgesagt, um sich zu erholen.
Ein cleverer Schachzug. Die vergangenen Wochen waren hart, dazu traten zuletzt leichte Probleme am rechten Schlagarm auf.
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Highlights: 6:0 im zweiten Satz - Swiatek gnadenlos gegen Osaka

Quelle: Eurosport

Swiatek wird auf Sand frisch angreifen. Nur einen Fehler, warnt Henin, dürfe sie nicht machen. "Iga darf nicht in die Fall tappen, sich den Druck zu machen, jedes Match gewinnen zu müssen, weil sie die Nummer eins ist. Sie sollte es stattdessen als positives Privileg betrachten und sich sagen, dass sie diesen Platz niemandem gestohlen hat", sagt die 39-Jährige.

Swiatek von Bartys Entscheidung bewegt

Dennoch gab Swiatek nach dem Turniersieg zu, dass sie die unverhoffte Übernahme des ersten Platzes emotional sehr bewegt. Sie habe 40 Minuten lang geweint, als sie von Ashleigh Bartys Entscheidung erfahren habe, ihre Laufbahn mit 25 Jahren und als amtierende Nummer eins der Welt zu beenden. "Ich wusste nicht, dass das passieren würde, und es hat mich wirklich überrascht. Ich hatte immer die Vision, dass wir alle spielen, bis wir 35 sind oder so. Bis unsere Körper so müde sind, dass wir nicht mehr können", so die Warschauerin.
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'I'm actually not surprised that she's retiring' - Schett on Barty retirement

Quelle: Eurosport

Nun ist es an Swiatek, ihren Sport als Beste anzuführen. Eine neue Herausforderung, für die sie trotz ihrer jungen Jahre gewappnet scheint. "Sie ist bereit dafür, die Nummer eins zu sein, denn sie hat Roland-Garros gewonnen - und zwar ohne einen Satz abzugeben. Iga hat sich bei den anderen Grand Slams gut geschlagen und lange Zeit darauf vorbereitet, im Rampenlicht des Profitennis zu stehen", erläutert Mats Wilander im Eurosport-Interview.

Krejcikova und Badosa jagen Swiatek

Swiatek sei bereits "sehr komplett, reif, und bereit, alle Möglichkeiten auszuloten, um eine bessere Tennisspielerin zu werden", lobt der Schwede, der einst 20 Wochen lang auf Position eins des ATP-Rankings stand.
Aktuell hat die Polin in der Weltrangliste einen Vorsprung von 1736 beziehungsweise 1741 Punkte auf ihre Verfolgerinnen Barbora Krejcikova und Paula Badosa. Eine ordentliche Basis, um bald auf Sand weiter davonzuziehen. Denn das legen alle Faktoren nahe: Iga Swiatek wird so schnell nicht vom Thron zu stoßen sein.
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Barty different to 'freaks' like Federer, Serena and Nadal, says Wilander

Quelle: Eurosport

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