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John McEnroe hat Verständnis für Ausraster von Alexander Zverev, aber auch einen Ratschlag an Deutschen

Katharina Wiedenmann

Publiziert 17/03/2022 um 12:06 GMT+1 Uhr

Der Ausraster von Alexander Zverev beim ATP-Turnier in Acapulco, der unter anderem zum Turnierausschluss des Deutschen geführt hatte, beschäftigt auch Tennis-Legende John McEnroe. "Wenn man seinen Ärger rauslässt, geht es darum, Dampf abzulassen, So bekommt man den Frust aus seinem System raus – das finde ich okay und hilft sogar", meinte der US-Amerikaner verständnisvoll bei der "Sport Bild".

Alexander Zverev

Fotocredit: Getty Images

Allerdings sei es "wichtig, dass du noch etwas Kontrolle behältst. Denn wenn du komplett außer dir bist, passieren schlechte Dinge", meinte McEnroe weiter.
Zverev hatte nach dem verlorenen Doppel mit Marcelo Melo auf den Schiedsrichterstuhl eingeschlagen und Schiedsrichter Alessandro Germani fast am Bein getroffen.
Der Olympiasieger wurde anschließend vom Einzelwettbewerb disqualifiziert und musste eine Geldstrafe von insgesamt 40.000 US-Dollar zahlen. Zudem verlor er die beim Turnier bereits erspielten Weltranglisten-Punkte.
Auch McEnroe war in seiner Profikarriere als Heißsporn bekannt. "Statt zu weinen, wurde ich wütend. Denn es schien mir leichter, herumzubrüllen als zu weinen. Wenn du da draußen allein auf dem Platz bist, ist es hart. Da willst du alles tun, was dir hilft. Manchmal kannst du nicht anders, weil Tennis so ein emotionaler Sport ist", erklärte der siebenmalige Grand-Slam-Sieger.

McEnroe: Zverev "im Hinterkopf noch unsicher"

Allgemein ist McEnroe daher auch ein Befürworter von Emotionen auf dem Tennisplatz. "Das ist viel interessanter und mitreißend, wenn sie diese offenlegen", meinte der 63-Jährige.
Bei Zverev sieht McEnroe vor allem noch ein Problem, um auch bei den Grand Slams siegen zu können: "Er setzt sich sehr unter Druck. Ich glaube, dass er, wenn er sich am Netz wohler und sicherer fühlen würde, häufiger auch mal nach vorn gehen würde. Er hat gesehen, dass das die anderen Top-Spieler machen. Ich denke, dass er das auch machen muss."
Der Deutsche habe "viel an seinem Aufschlag gearbeitet, weil er Probleme mit Doppelfehlern hatte. Insgesamt scheint er das überwunden zu haben", so der US-Amerikaner: "Aber es wirkt, als sei er im Hinterkopf noch unsicher, ob er mit dem zweiten Aufschlag angreifen sollte oder ihn nur ins Feld spielt. Das beschäftigt ihn." Zverev müsse einfach "noch besser mit den Nerven und dem Druck klarkommen. Aber er ist nah dran."
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McEnroe liebt Emotionen: "Medvedev erinnert mich an jemanden ..."

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