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Drei Dinge, die bei FC Bayern - Galatasaray auffielen: Joshua Kimmich zeigt es seinen Kritikern

Andreas Lehner

Update 09/11/2023 um 10:50 GMT+1 Uhr

Viertes Spiel, vierter Sieg, Gruppensieg, Achtelfinale: Der FC Bayern München rauscht einmal mehr durch die Gruppenphase der Champions League. Gegen Galatasaray (2:1) drückten Königsklassen-Rückkehrer Manuel Neuer und Joshua Kimmich dem Aufbauspiel der Bayern ihren Stempel auf. Ein Statement besonders aus Sicht von Kimmich, an dem sich die Geister scheiden. Drei Dinge, die auffielen.

Bayern-Anführer schwärmen von Stürmer-Sensation Kane

Der FC Bayern München hat seine Super-Serie in der Champions-League-Gruppenphase ausgebaut und vorzeitig das Achtelfinale erreicht. Am 4. Spieltag gewannen die Münchner dank eines Doppelpacks von Harry Kane 2:1 (0:0) gegen Galatasaray und stehen damit schon vor den abschließenden beiden Spielen als Gruppensieger fest.
Der deutsche Rekordmeister hat damit die letzten 17 Gruppenspiele in der Königsklasse für sich entschieden und ist insgesamt seit 38 Gruppenspielen ungeschlagen. Die letzte Heimniederlage in der Vorrunde gab es im Dezember 2013 (2:3 gegen Manchester City).
Seitdem hat Bayern in der Gruppenphase zuhause nicht mehr verloren, gewann von den 29 Spielen ganze 28.
"Wir haben die Gruppenphase mit Bravour bestanden bisher und können stolz sein auf unsere Leistung", sagte Kapitän Manuel Neuer nach seinem gelungenen Champions-League-Comeback. Drei Dinge, die uns beim Sieg des FC Bayern gegen Galatasaray auffielen.

1.) Neuer ist Bayerns Gamechanger

Auf der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Galatasaray gab Manuel Neuer tiefe Einblicke. "Ich bin froh, dass ich überhaupt wieder Fußball spielen kann. Das muss man ganz klar sagen." Der Unterschenkelbruch im Dezember 2022 hätte – das muss man auch klar sagen – die Karriere des 37-Jährigen beenden können.
Aber Neuer kämpfte sich zurück und zeigt schon in den ersten Spielen nach seiner Rückkehr, was er dem Spiel der Bayern immer noch geben kann. Gerade in seinem Champions-League-Comeback gegen Galatasaray wurde die Qualität deutlich sichtbar, die Neuer während seiner Laufbahn von anderen Torhütern unterschieden hat.
Mit Neuer im Tor ist das Aufbauspiel der Münchner ein anderes als mit Sven Ulreich. Gegen das aggressiv und hoch pressende Gala war der Torhüter der Schlüssel, weshalb sich die Bayern immer wieder spielerisch aus dem Druck befreien konnten.
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Thomas Tuchel (r.) und Keeper Manuel Neuer

Fotocredit: Getty Images

Neuer verteilte die Bälle mit links, mit rechts, spielte lang, spielte kurz. Noch mehr als der in der Liga gesperrte Joshua Kimmich, der auf der Sechs ebenfalls sehr dominant spielte, war Neuer besonders in der ersten Halbzeit der Fixpunkt im bayerischen Aufbauspiel.
"Die Art und Weise, wie er spielt, kann man nicht hoch genug bewerten", sagte Thomas Tuchel über Comebacker Neuer: "Er ist immer noch absolut locker und kann es als Belohnung wahrnehmen. Wenn er das beibehält, wird er sicher sein Top-Niveau wieder erreichen. Er gibt uns Stabilität und Ruhe, führt mit seiner Art und macht die Mitspieler um sich herum besser. Dass das auf dem Niveau so schnell passiert, spricht Bände für seine Qualität."
Dass er darüber hinaus auch noch wichtige Bälle halten kann, zeigte er kurz vor der Pause, als er im Eins-gegen-eins mit Mauro Icardi den Rückstand verhinderte (43.).
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Kane erklärt seinen spektakulären Start bei Bayern

2.) Bayern fehlt der Punch - dann hilft Kane

38 Tore hat der FC Bayern an den bisherigen zehn Spieltagen in der Bundesliga erzielt, neun in den drei Champions-League-Partien vor Mittwoch. Und auch gegen die Türken erspielten sich die Bayern eine Reihe guter Möglichkeiten, ehe Gala erstmals gefährlich wurde und nach einer Stunde auch die vermeintliche Führung (Abseits!) erzielte.
Aber anders als noch am Samstag in Dortmund, als zwei der ersten drei Torschüsse gleich saßen, fehlte an diesem Abend in der Arena der letzte Punch im Abschluss und die Präzision in der Vorbereitung. "Schlampig und ungenau", schimpfte Thomas Tuchel später.
Exemplarisch für den Unterschied zum Samstag eine Szene aus der 30. Minute, als Bayern den Angriff zum 2:0 in Dortmund quasi kopierte. Harry Kane spielte Leon Goretzka im Mittelfeld frei, der mit Tempo nach vorne marschierte und in die Gasse auf den startenden Leroy Sané spielte.
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Harry Kane war einmal mehr Münchens Matchwinner

Fotocredit: Getty Images

Wo in Dortmund noch der perfekte Querpass auf Kane folgte, übersah Sané dieses Mal jedoch den mitgelaufenen Kingsley Coman und scheiterte aus kurzer Distanz an Gala-Keeper Fernando Muslera.
Selbst Super-Finisher Kane war in vielen Szenen ungewohnt unsauber und ließ so die eine oder andere Möglichkeiten in der gefährlichen Zone laufen. Aber am Ende war es doch wieder der Engländer, der den Unterschied machte.
Erst ein perfektes Kopfballtor nach Kimmich-Freistoß (80.), dann ein Tap-in nach Hereingabe des eingewechselten Super-Jokers Mathys Tel (86.). Es sind genau diese Tore, für die ihn die Bayern gekauft haben. Und es sind genau diese Tore, die vergangene Saison eben kein Spieler beim FC Bayern geschossen hat.
Kane steht nun übrigens nach 15 Pflichtspielen für Bayern bei 19 Saisontoren.
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Tuchel-Update zu Musiala & Upamecano: "Bei jedem Sprint Herzinfarkt"

3.) Kimmich zeigt's den Kritikern

Seit Monaten wird über Joshua Kimmich diskutiert. Ist er ein Sechser? Spielt er zu wenig positionstreu? Sollte er wieder Rechtsverteidiger spielen? Die Themen sind vielfältig. Mit seinen Fehlern in den vergangenen Wochen in Istanbul und zuhause gegen Darmstadt gab er seinen Kritikern neue Nahrung.
Dass die Bayern in Dortmund in Abwesenheit des gesperrten Kimmich ihre wohl beste Saisonleistung ablieferten, ließ die Debatte noch weiter hochkochen. Sind die Bayern besser ohne Kimmich? Diese Frage wurde nicht nur hinter vorgehaltener Hand diskutiert.
Trainer Tuchel verteidigte Kimmich schon auf der Spieltags-PK und bezeichnete ihn als "Fixpunkt". Kimmich gab seine Antwort lieber auf dem Platz. Von Beginn an riss er das Spiel im Zentrum an sich, war sowohl mit als auch ohne Ball sehr aufmerksam und leistete sich keinen nennenswerten Fehler.
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Joshua Kimmich

Fotocredit: Getty Images

Mit 110 Ballaktionen hatte Kimmich am Ende die meisten auf dem Feld, von seinen 101 Pässen kamen 96 an. Das ist auch deshalb bemerkenswert, weil er mit 25 die meisten Pässe ins letzte Drittel spielte. Auch hier zeigte Kimmich gegen Gala eine große Flexibilität, spielte mal kurze Bälle, mal präzise Flugbälle in der Verlagerung oder seine klassischen Chipbälle hinter die Abwehr. Besonders beeindruckend: Jeder lange Ball von Kimmich fand einen Mitspieler (16 von 16).
Gegen den Ball überzeugte er immer wieder als Balldieb und stoppte so den einen oder anderen Angriff der Türken. Als i-Tüpfelchen bereitete Kimmich mit seiner perfekten Freistoß-Flanke das erlösende Kopfballtor von Kane zum 1:0 vor.
Das Fazit von "DAZN"-Experte Sami Khedira: "Diskussion beendet."
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