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FC Bayern München - Manuel Neuer blickt auf seinen schweren Skiunfall zurück: "Sofort entschuldigt"

Tobias Laure

Update 08/11/2023 um 20:35 GMT+1 Uhr

Manuel Neuer hat knapp ein Jahr nach seinem schweren Skiunfall neue Einblicke gewährt. Nachdem das Ausmaß der Verletzung klar geworden sei, habe er "direkt eine WhatsApp in die Mannschafts-Gruppe geschrieben und mich sofort entschuldigt", sagt der Keeper in einer Bayern-Doku. Teamarzt Dr. Peter Ueblacker spricht indes von der "schwersten Verletzung" im Profi-Kader seit "Jahren oder Jahrzehnten".

Tuchel schwärmt von Neuer: "Limit noch nicht erreicht"

Eigentlich war es "wie Brötchen holen", blickt Manuel Neuer in der Bayern-Doku "Kampf ums Comeback - Manuel Neuers Weg zurück ins Tor" auf die verhängnisvolle Ski-Tour in den Bergen oberhalb seiner Heimat am Tegernsee zurück. Er stehe schließlich schon seit Kindertagen auf Skiern und sei in Begleitung "erfahrener Leute" aufgebrochen.
Und doch endete der Tag mit einem Schien- und Wadenbeinbruch am rechten Bein.
Deutschlands bester Schlussmann war erst einmal raus, es sollte 323 Tage dauern, ehe Neuer wieder bei einem Spiel des FC Bayern zwischen den Pfosten stehen konnte.
Ein steiniger Weg, "aber Aufgeben war keine Option", wie der 37-Jährige klarstellt. Dafür mache ihm der Fußball "zu viel Spaß".

Bayern-Arzt rät Neuer: Ruf den Hubrschrauber

Es sei ob der Schwere der Verletzung entscheidend gewesen, nach dem Sturz noch am Berg die richtigen Maßnahmen zu treffen.
"Zuerst haben wir, also der Bergführer, die Bergwacht angerufen", berichtet Neuer. Der zweite Anruf sei direkt an Teamarzt Dr. Jochen Hahne gegangen - und der instruierte den Bayern-Star. "Ich habe versucht, schnell zu denken, was die beste Option für ihn wäre", erinnert sich der Mediziner. Er habe Neuer den Rat gegeben, "nicht ins Tal zu kommen, sondern zu probieren, den Hubschrauber aus Murnau zu holen".
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Tuchel: Neuer gebührt "höchster Respekt"

Die dortige Unfallklinik ist spezialisiert auf die "Akutversorgung und Rehabilitation schwerverletzter und berufserkrankter Menschen", wie es auf der Homepage heißt. Für Neuer die perfekte Wahl. Er habe zwar Schmerzen verspürt, die Sache zunächst aber "ein bisschen heruntergespielt". In Murnau aber ereilte den Keeper dann "die Hiobsbotschaft, als mir der Skischuh ausgezogen wurde".

Neuer muss Gehen und Laufen neu lernen

Den Ärzten sei in dem Moment klar geworden, wie gravierend die Verletzung war. So gravierend, dass Dr. Peter Ueblacker, zweiter Arzt beim FC Bayern, von der "wahrscheinlich schwersten Verletzung, die wir in den letzten Jahren oder Jahrzehnten hier beim FC Bayern im Zusammenhang mit dem Profi-Fußball gesehen haben", spricht.
Entsprechend langwierig gestaltete sich die Reha-Zeit, die Hahne in vier Phasen einteilt. "Erst die der Heilung des Knochens. In der zweiten Phase musste Manu wieder gehen lernen, in der dritten die Muskulatur ansteuern", so der 45-Jährige. In der vierten Phase sei es darum gegangen, das Laufen neu zu erlernen.
Es sind eindrückliche Szenen, wenn Neuer in der Doku zu sehen ist, wie er auf dem Laufband einfach nur im Schritt-Tempo vor sich hingeht. Die Bilder verdeutlichen, wie lang und schwer der Weg des fünfmaligen Welttorhüters nach der Operation war. Hinzu kamen Rückschläge, wie etwa im Juli.

Neuer: "Da musste mir Metall entfernt werden"

Schon bei Pässen über wenige Meter habe sich "immer so ein Stechen am rechten Wadenbein" bemerkbar gemacht. Die Lösung? Ein weiterer, kleinerer Eingriff. "Da musste mir Metall entfernt werden", erläutert Neuer. Mit Erfolg, der "Messerstich" sei fortan nicht mehr da gewesen.
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"Komplett neues Level": Tuchel schwärmt von Neuer

Wochen später kam es zu einem "kleinen Faserriss in der linken Wade". Neuer nahm es zur Kenntnis, passte sein Programm an, machte weiter. "Manus Willenskraft im Rehabilitationsprozess gebührt größter Respekt. Er hat so viele Spieler kommen und gehen sehen mit deren Verletzungen - aber er war mit zehn Monaten derjenige, der am längsten verletzt war", blickt Hahne zurück.
Am 28. Oktober war es dann soweit. Neuer gab beim Bundesliga-Heimspiel gegen den SV Darmstadt 98 sein Comeback, spielte 90 Minuten durch und das ohne Gegentor.
Eine Sache aber sei noch schöner gewesen als der Sieg und die Leistung: "Dass die Operateure aus Murnau dagesessen sind, die Leute, die mit mir oben auf dem Berg gewesen sind, die mir geholfen haben. Die habe ich alle eingeladen!"
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