Laura Kenny spricht über Eileiterschwangerschaft und Fehlgeburt: "Die schlimmste Zeit meines Lebens"
Update 13/11/2022 um 17:34 GMT+1 Uhr
Superstar Laura Kenny hat bei Eurosport über zwei der schlimmsten Erlebnisse ihres Lebens gesprochen: eine Fehlgeburt im November 2021 sowie eine gefährliche Eileiterschwangerschaft Anfang 2022. "Ich bin froh, dass ich etwas anderes hatte, auf das ich mich stürzen konnte", so die Britin: "Denn ich weiß nicht, wie ich mein Gehirn davon abgehalten hätte, über die Dinge nachzudenken, die es dachte."
"Das Radfahren hat mich befreit. In diesen zwei Stunden schaltete mein Kopf ab. Ich habe nicht ständig nachgedacht", erzählte Kenny beim Auftakt der UCI Track Champions League auf Mallorca.
Das Fahren habe ihr den Freiraum gegeben, "mich aufzuraffen und einfach loszufahren. Ich war frei", so die Rekord-Olympiasiegerin Großbritanniens (5 Goldmedaillen), die mit dem Ex-Bahnradfahrer Jason Kenny (7 Olympia-Goldmedaillen) das erfolgreichste Sportpaar bildet und 2017 die Geburt von Sohn Albert feiern konnte.
"Ich begann zu begreifen, dass ich tatsächlich immer noch gerne fahre. Ich glaube, weil es mir ein Ziel gab, konnte ich verarbeiten, was passiert war", erklärte die 30-Jährige.
Über ihre Eileiterschwangerschaft, die sie im Januar 2022 zu einer Operation zwang, erzählte Kenny: "Das war etwas völlig Beängstigendes. Es war die schlimmste Zeit meines Lebens. Ich bin zum Hausarzt gegangen und habe dort einen Schwangerschaftstest gemacht. (...) Er sagte: 'Sie sind schwanger, kommen Sie in einer Woche wieder'."
Laura Kenny musste für Not-OP ins Krankenhaus
Dann sei es ihr aber immer schlechter ergangen. "Ich sagte zu Jason: 'Irgendetwas stimmt nicht mit mir'. Mein Fieber stieg ins Unermessliche, das Einzige, was mir die Schmerzen nahm, war ein kochend heißes Bad, und wenn ich noch eine Woche gewartet hätte, weiß nur Gott, was passiert wäre. Ich war wirklich sehr krank", meinte die fünfmalige Olympiasiegerin.
In einer Notoperation wurde Kenny der betroffene Eileiter entfernt. "Ich wollte nicht dort sein. Ich war alleine, weil Jason nicht mitkommen durfte. Es war sehr stressig. Wir hatten kurz zuvor auch die Fehlgeburt. Es war das erste Mal, dass ich ernsthaft mit meiner psychischen Gesundheit zu kämpfen hatte. Ich fühlte mich als Mensch gebrochen", so Kenny im Gespräch mit Eurosport.
Ihr Ehemann habe ihr schließlich geraten, wieder Rad zu fahren. "Eine Woche nach der Operation sagte er: 'Steig' auf das Fahrrad, mal sehen, was passiert', und dann bin ich losgefahren. Ich konnte nicht mehr denken, weil man an andere Dinge denkt. (...) Das hat meinen Kopf davon abgehalten, sich zu fragen: 'Warum hast du mich im Stich gelassen? Warum ist mir das passiert?'"
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