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Biathlon-WM 2023 - Johannes Thingnes Bö mit Schnellfeuer in 15,9 Sekunden: Michael Rösch erklärt das Schieß-Geheimnis

Pascal Steinmann

Update 21/02/2023 um 11:30 GMT+1 Uhr

Johannes Thingnes Bö krönte sich bei der Biathlon-WM in Oberhof fünf Mal zum Weltmeister. Seine Schnellfeuereinlagen bei Stehendschießen waren "der Wahnsinn", wie Michael Rösch exklusiv bei Eurosport.de schwärmte. Im Single Mixed räumte er die Scheiben in 17,9 Sekunden ab – in der Staffel gar in unglaublichen 15,9 Sekunden. Im Interview erklärt Eurosport-Experte Rösch das Schieß-Geheimnis von Bö.

Die schnellste Hand von Oberhof: Bö fackelt Gold-Feuerwerk ab

Demnach hat der norwegische Wissenschaftler Harri Luchsinger, der auch als Biathlon-Experte im heimischen Fernsehen arbeitet, Bös Gehirnströme zusammen mit dem 29-Jährigen in einer Doktorarbeit analysiert.
"Bö schafft es, die Einflüsse zu 80 oder 90 Prozent auszublenden. Das ist echt krass", erklärt der Staffel-Olympiasieger im Interview mit Eurosport.de.
Dabei gelang es dem Mann aus Stryn in Oberhof besser als der Konkurrenz, sich am Schießstand allein auf die Scheiben zu fokussieren. "Es gilt die alte Biathlon-Regel: Wenn Du anfängst, nachzudenken, wird es Brühe. Im Idealfall geht einem wenig durch den Kopf", erklärt Rösch. Wie schwer das sein kann, deutet er im Interview an.
"Du hast die generelle Geräuschkulisse der Arena, die direkten Konkurrenten, die neben Dir stehen und Geräusche von sich geben. Man hat den Klang der Scheiben und des Stadionsprechers, dazu Wind- und Wettereinflüsse", so der Sachse.
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Arrogant oder einfach dominant? Bö posiert schon vor Ziellinie

Rösch: "Es ist Wahnsinn"

Wer das bestmöglich ausblenden könne, habe einen Vorteil - und das schaffe Bö wie kein Zweiter. "Er sieht nur diese fünf Scheiben. Die Abläufe funktionieren. Er sieht Schwarz und drückt ab", adelt Rösch den Führenden im Gesamtweltcup, der Oberhof mit sieben Medaillen verlässt – ein neuer Rekord: "Es ist Wahnsinn, wie schnell er schießt."
Insbesondere seine Schnellfeuereinlage in der Staffel, als er die fünf Scheiben in weniger als 16 Sekunden abräumte und damit die Silbermedaille für Norwegen absicherte, beeindruckte den Eurosport-Experten. Doch nicht nur vor Bös letztem Anschlag in der Staffel zieht Rösch den Hut.

"Tanz auf der Rasierklinge" belohnt

"Er hat das beinahe in allen Stehendschießen gezeigt", lobte Rösch und führte die Souveränität auf das Selbstvertrauen des Norwegers zurück: "Er ist im Tunnel und das ist ein automatisierter Ablauf. Er hat diese Sicherheit, zu wissen: Das funktioniert zu 99 Prozent."
Zudem zeichne den Gesamtweltcupführenden dadurch eine außerordentliche "Waffenruhe" aus: "Er steht bei der Schussabgabe enorm ruhig. Wenn er abdrückt, sieht man am Korntunnel keine Bewegung." Das Ergebnis harter Arbeit.
Dennoch sind die Schnellfeuereinlagen "auch ein Tanz auf der Rasierklinge", wie Rösch betont. Ein Tanz, der in Oberhof sieben Mal belohnt wurde.
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Bockstark! Fillon Maillet zieht durch - Bö mit Speed-Einlage

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