Biathlon-WM: Johannes Thingnes Bö stürmt zu Gold im Massenstart und stellt Rekord von Ole Einar Björndalen ein

VonEurosport

Update 18/02/2024 um 17:52 GMT+1 Uhr

Johannes Thingnes Bö hat im Massenstart der Biathlon-WM in Nove Mesto Geschichte geschrieben. Der Norweger stürmte am Sonntagnachmittag trotz einer Strafrunde zu seinem insgesamt 20. Titel bei einer Weltmeisterschaft und stellte sich damit auf eine Stufe mit dem bisherigen Rekordchampion Ole Einar Björndalen. Andrejs Rastorgujevs und Quentin Fillon Maillet komplettierten das Podest.

Showdown beim letzten Schießen: Die Entscheidung im Massenstart

Rastorgujevs sorgte mit seiner makellosen Leistung am Schießstand für eine kleine Sensation, der Lette fuhr die erste Medaille für seinen Verband bei dieser WM ein. 15,1 Sekunden lag der zweimalige Europameister hinter Bö.

Fillon Maillet sicherte sich nach Gold im Mixed und Single Mixed und Bronze in der Herren-Staffel seine vierte Medaille. Der Franzose überquerte die Ziellinie nach einer Strafrunde mit einem Rückstand von 33,0 Sekunden.

Der Deutsche Skiverband (DSV) ging im letzten Rennen der Weltmeisterschaft indes leer aus.

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Update 18/02/2024 um 16:06 Uhr

Philipp Nawrath landete als bester Deutscher auf Platz zehn (+1:25,4 Minuten/3). Benedikt Doll, der in den nächsten Tagen Klarheit über seine weitere Karriere schaffen will, reihte sich auf dem zwölften Rang ein (+1:32,7/3). Zuvor hatte der 33-Jährige in Nove Mesto Bronze im Einzel gewonnen. Johannes Kühn (+1:48,2/3) wurde 14., Justus Strelow (+1:57,3/1) belegte den 16. Rang.

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Bö erwischt traumhaften Abschluss

Rekordweltmeister Bö zeigte sich im Anschluss an das Rennen überwältigt. "Auf der Nummer eins in diesem Stadion schießen zu dürfen, ist eines der Highlights meiner Karriere", schwärmte er im offiziellen Siegerinterview. "Ein so schönes Ende der Weltmeisterschaft zu erleben - das ist unbeschreiblich."

Vor dem Rennen hatte Bö eigenen Aussagen zufolge ins Publikum geblickt und die Energie der rund 20.000 Zuschauer aufgesaugt. "Es ist einfach verrückt, vor so vielen Menschen zu gewinnen."

Ganz nebenbei bedeutete die 38. WM-Medaille des 30-Jährigen auch einen besonderen Meilenstein.

Bö egalisierte mit seinem Triumph in der Vysocina Arena den Gold-Rekord der Biathlon-Ikone Björndalen, der im Laufe seiner illustren Karriere ebenso 20 Weltmeisterschaftstitel eingetütet hatte.

Bö gewinnt sein 20. WM-Gold: Die Highlights des Massenstarts

Drei Medaillen für DSV - Strelow zieht Fazit

Deutschland schließt die WM in Tschechien damit mit einer Silber- und zwei Bronzemedaillen ab.

Auch bei der vergangenen WM in Oberhof hatte man sich dreimal Edelmetall gesichert, am Rennsteig durfte das DSV-Team aber noch über eine Gold- und zwei Silbermedaillen jubeln. In diesem Jahrtausend war es erst die vierte WM ohne deutsches Gold.

Strelow reist eigenen Aussagen zufolge mit gemischten Gefühlen nach Hause. Zu einer Medaille sollte es für den 27-Jährigen in Tschechien zwar nicht reichen, unzufrieden zeigte sich Strelow mit seinen Ergebnissen aber nicht.

"Für mich war es ein typisches Auf und Ab", erklärte Strelow im Interview bei Eurosport. "Ich hatte zwei sehr gute Staffelrennen - und letzten Endes habe ich mir auch genau zwei sehr gute Rennen gewünscht. Es sind gemischte Gefühle, aber ein zufriedenstellendes Ende der WM."

Bitterling: "Müssen wir uns ankreiden"

DSV-Sportdirektor Felix Bitterling zog nach dem Massenstart der Herren ebenso einen Schlussstrich unter dieser Weltmeisterschaft.

Während man es bei den Damen geschafft hat, in jedem Einzelrennen bei der Flower Ceremony dabei zu sein, hätten die Herren laut Bitterling manch gute Chance liegen lassen.

"Das Material ist ein Thema einerseits", erklärte er im Interview beim "ZDF". "Andererseits muss man das irgendwann auch annhemen. Ich glaube, dass wir es gestern und heute am Schießstand selbst auf der Pfanne hatten. Da sind wir nicht durch eine offene Tür durchgegangen, das müssen wir uns ankreiden."

Mit Blick auf den Medaillenspiegel betonte Bitterling: "Ich glaube, dass es kein Debakel war. Ich möchte mir das auf keinen Fall schlechtreden lassen. Wir sind auf einem gewissen Weg, den wir konsequent weitergehen. Drei Medaillen sind nicht schlechter als letztes Jahr", so der Sportdirektor. "Aber mit dem Rückenwind, mit den vorangegangenen Erfolgen haben wir uns mehr ausgerechnet. Da gibt es nichts drum rumzureden."

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(mit SID)