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Jetzt muss Berger ran: So soll es mit der DTM weitergehen

Eurosport
VonEurosport

Publiziert 20/09/2020 um 12:07 GMT+2 Uhr

Nach langen Diskussionen hat die DTM ihr Format für die Zukunft gefunden und das Aus der Serie abgewendet. Ab 2021 geht es mit einem "GT-Plus"-Reglement weiter. DTM-Boss Gerhard Berger ist in der Verantwortung. "Man muss das Thema weiter vorantreiben - im Sinne aller", machte Berger deutlich, der sich um die Zukunft des deutschen Motorsports sorgt.

Robert Kubica in DTM

Fotocredit: Imago

Gerhard Berger fühlte sich in seiner Rolle als Retter der DTM sichtlich wohl. Ja, gab der Boss der taumelnden Motorsportserie zu, natürlich hätte es die Verlockungen des Ruhestands gegeben. "Ich bin jetzt 60, und eigentlich wollte ich Skifahren gehen und mir ein bisschen lockeres Leben machen", sagte Berger am Rande des Rennwochenendes am Nürburgring im Plauderton, aber: Gleichzeitig stand die DTM dicht vor dem Aus. "Und das", meinte der Österreicher, "wäre verheerend gewesen".
Also müssen die Ski und das entspannte Leben noch etwas warten. Denn die Folgen wären nicht nur für die unmittelbar betroffenen Personen fatal, sondern für den gesamten "deutschen Motorsport", so Berger. Er sei also zum Schluss gekommen: "Man muss das Thema weiter vorantreiben - im Sinne aller."

Berger übernimmt Verantwortung

Dafür übernimmt Berger künftig mit seiner Firma BMS die alleinige Verantwortung, die bisherige DTM-Dachgesellschaft ITR e.V. wird aufgelöst. Zu diesem Zweck müssen sich die Hersteller Audi und BMW formell aus der ITR zurückziehen. Was Berger lapidar erzählte, war für den Österreicher ein elementarer Schritt, um auch tatsächlich Entscheidungsgewalt zu haben. Denn im bisherigen Format der ITR hatten auch die Hersteller ein gehöriges Wort mitzureden. Einigkeit herrschte selten, jeder verfolgte auch eigene Interessen.
Damit soll nun Schluss sein. Ab 2021 wird die Serie mit einem "GT-Plus-Reglement" fahren. Berger beantwortete geduldig über eine Stunde lang Fragen - richtig konkret wurde er dabei aber nicht. Im Kern geht es um GT3-Autos, die bereits aus anderen Serien wie etwa dem ADAC GT Masters bekannt sind. Es könnte je nach Modell einzelne Veränderungen an den Autos geben, spätestens beim letzten Saisonrennen im November in Hockenheim wolle er das "Komplettprogramm vorstellen".
Diese Detailfragen würden nun geklärt, doch schon jetzt kündigte Berger vollmundig an, dass die DTM bald die "beste GT-Sprintserie weltweit" sein werde. Gleichzeitig versicherte er, dass die "DNA der Serie bestehen bleibt".

Fahrerfeld für 2021 offen

Wer ab 2021 dabei sein wird, ist offen. Berger betonte, er habe bereits viele Anfragen von Fahrern, Teams und Herstellern erhalten. So könnten künftig wieder deutlich mehr Hersteller in der DTM fahren. Porsche, Audi, BMW, Mercedes, Ferrari, Bentley, Corvette, Lamborghini - die Liste namhafter Marken mit einem GT3-Auto im Portfolio ist lang.
Leistungstechnisch sind die GT3-Autos schwächer als jene Prototypen, die momentan in der auf dem "Class-One-Reglement" basierten DTM zu sehen sind. Doch weil Audi der aktuellen DTM zum Saisonende den Rücken kehrt und kein Ersatz zu finden war, musste Berger diesen Schritt gehen. Andernfalls wäre das Aus besiegelt gewesen.
"Künftig werden nicht mehr die Werke, sondern eigenständige professionelle Privatteams auf der Plattform um Siege fahren", sagte Berger: "Wichtig war mir, dass sich beide Hersteller zu diesem Konzept bekennen, damit hier auch die GT-Modelle dieser Marken fahren werden. Die Zusage habe ich. Und: Die DTM ist seit 30 Jahren deutscher Automobilrennsport. Es ist wahnsinnig wichtig und gut, dass wir dort weiterfahren und auf das aufsetzen, was vorhanden ist."
(SID)
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