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BVB - Leipzig | Dortmund trauert Statement-Sieg gegen RB Leipzig nach

Andreas Morbach

Update 18/12/2019 um 12:05 GMT+1 Uhr

Nach dem wilden 3:3 gegen RB Leipzig herrschte bei Borussia Dortmund große Enttäuschung. Das Remis fühlte sich wie eine Niederlage an. Kein Wunder, vergaben die Borussen durch eigene Fehler eine 0:2-Führung. Dementsprechend hatte nicht nur Marco Reus Probleme das Ergebnis einzuordnen und klagte über die "bitteren" Gegentore. Trainer Lucien Favre fand jedoch auch lobende Worte für seine Mannschaft.

Marco Reus

Fotocredit: Getty Images

Draußen vor der Tür herrschten auch um elf Uhr abends noch frühlingshafte Temperaturen, doch Marco Reus hatte sich trotzdem eine schwarze Wollmütze über den Kopf gezogen. Sicher ist sicher, dachte sich der Dortmunder Kapitän wohl – beim Erkenntnisgrad des wilden 3:3 gegen Spitzenreiter Leipzig war er sich allerdings überhaupt nicht sicher.
"Wir wissen nicht so recht, was wir damit anfangen sollen“, gestand der 30-Jährige, als dem BVB gegen die Sachsen erst eine 2:0- und später eine 3:2-Führung entglitten war. Und damit die Möglichkeit verpasst wurde, rechtzeitig vor dem Jahreswechsel noch ein echtes sportliches Statement ins Land zu senden.
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Favre in Erklärungsnot: "Das ist auch schwer zu akzeptieren"

Leipzig vor der Herbstmeisterschaft

Die Leipziger haben es weiter selbst in der Hand, mit einem Heimsieg am Samstag gegen Augsburg als Tabellenführer in die Winterpause zu gehen. "Herbstmeister – das ist auch was Besonderes", kommentierte Timo Werner diesen Status quo. Unmittelbar nach der Pause nutzte der Nationalstürmer zwei schwere Schnitzer von Dortmunds Keeper Roman Bürki und Julian Brandt, dem Schützen des 2:0 – einem Treffer der Extraklasse – zu seinen Saisontoren 17 und 18. Und hinterließ damit unter anderem einen verzweifelten Lucien Favre.
Als er vor dem Anpfiff zu einem kurzen Radiointerview gebeten wurde, plauderte Borussias Cheftrainer noch gut gelaunt vom "Sommerwetter im Dezember“. Sehr verquer kamen dem 62-Jährigen später dann auch die verfrühten Weihnachtsgeschenke seines Teams an die Rasenballsportler vor. Der Schweizer erklärte:
Solche Tore zu kriegen, ist schwer zu akzeptieren.
Das fand auch Reus, der klagte: "Wie die Gegentore entstanden sind, ist einfach bitter. Die Fehler werden in dieser Art und Weise nicht mehr vorkommen."

Erster Rückschlag für Dortmund

Für die Schwarz-Gelben war es nach zuletzt vier Siegen in Folge der erste Rückschlag im neuen 3-4-3-System. Ihr Trainer jedoch war partout nicht gewillt, die Abwehrschnitzer seines Teams bei allen Leipziger Treffern in den Mittelpunkt zu rücken.
Viel lieber lobte er die starke erste Halbzeit der Gastgeber – und deren schnelle Antwort auf die zwei RB-Schocker gleich nach Wiederbeginn. "Wenn du solche Tore kassierst und dann das 3:2 machst – Chapeau!“, gratulierte Favre seiner Mannschaft und betonte:
Ich behalte sehr viel positive Dinge von diesem Spiel.
Auf dieser Welle ritt auch Lizenzspielerchef Sebastian Kehl mit dem Hinweis, die BVB-Profis hätten "das Spiel in seiner Wichtigkeit richtig eingeordnet". Gerade wegen dieser Wichtigkeit schmerzte der verschenkte Sieg die Verantwortlichen aber umso mehr.
"Wir haben uns um den verdienten Lohn gebracht und 3:3 verloren", seufzte Kehl schließlich. Während Sportdirektor Michael Zorc erklärte: "Wir haben nicht gewonnen, und das tut weh. Die Leipziger wissen gar nicht, wie sie zu diesem Punkt gekommen sind. Wir müssen uns wieder straffen, gut verdauen und in Hoffenheim eine Reaktion zeigen."

Liga-Elite mit Luft nach oben

Im Achtelfinale der Champions League haben Dortmund (Paris Saint-Germain mit Ex-BVB-Coach Thomas Tuchel) und Leipzig (Vorjahresfinalist Tottenham mit dem neuen Cheftrainer José Mourinho) gerade hochattraktive Gegner zugelost bekommen. Bis zu den ersten Duellen im Februar bleibt für die beiden Vertreter aus der nationalen Elite allerdings noch viel zu tun.
"Die erste Halbzeit war schon ein bisschen ernüchternd, da waren wir chancenlos", räumte RB-Coach Julian Nagelsmann ein und sagte:
Ich habe die Partie vorher nicht so interpretiert, ob wir titelreif sind oder nicht. Für mich war das ein normales Fußballspiel – in dem wir dann nicht die bessere, sondern die schlechtere Mannschaft waren. Wir müssen viel arbeiten, um in solchen Spielen die bessere Mannschaft zu sein.
Einen klaren Vorteil gegenüber Favres Ensemble hatten die Gäste jedoch in puncto Killerinstinkt. "Die Dortmunder hätten uns schon vor der Pause eine Niederlage beibringen können – das haben sie nicht getan", merkte Nagelsmann an. Und auch im Lager der Westfalen wissen sie, dass längst nicht alles Gold war, was da in dem rassigen Offensivduell mit RB immer wieder so verführerisch blinkte.
Kapitän Reus etwa bemängelte die mäßig ausgespielten Konter und die fehlende Kreativität nach dem 3:2. "Wir sind noch nicht da, wo wir uns selber wirklich sehen und wo wir auch hinwollen“, erklärte der gebürtige Dortmunder. Ehe er auf Nachfrage präzisierte: "Wir wollen nach oben – wohin sonst?"
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#SotipptderBoss: Bayern zieht wieder am BVB vorbei

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