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BVB: Diesen Stars soll der nächste Schritt gelingen

Tobias Hlusiak

Update 16/07/2020 um 09:11 GMT+2 Uhr

Nach der erneuten Vizemeisterschaft will Borussia Dortmund in der kommenden Saison einen neuen Angriff auf den FC Bayern starten. Und auch wenn man dieses Ziel nicht mehr so offensiv proklamieren will und noch gar nicht klar ist, wie genau das Team in Zukunft aussieht, steht schon jetzt fest, dass einige Stars in Zukunft eine größere Last tragen sollen. Dazu gehören drei Nationalspieler.

Der BVB ist weiter hungrig

Fotocredit: SID

Aki Watzke "spielt nicht mehr mit".
Der BVB wolle für die neue Saison kein exaktes Ziel mehr ausgeben, teilte der Ober-Borusse vor einigen Wochen mit. Jedenfalls nicht öffentlich. Zu viele Diskussionen waren daraus entstanden. Zu oft fühlte man sich festgenagelt. Zu viel Ablenkung entstand.
Intern wird es natürlich weiter etwas geben, auf dass man sich geeinigt hat. Und natürlich wird es der Angriff auf den FC Bayern sein. Alles andere wäre - auch den eigenen Spielern - schwer vermittelbar.
Wenn die Dortmunder Führungsriege um Watzke, Manager Michael Zorc, Lizenzspielerleiter Sebastian Kehl, Trainer Lucien Favre und Berater Matthias Sammer also in diesem Sommer immer wieder die Köpfe zusammensteckt, wird es darum gehen, wie dieses Ziel zu erreichen ist.
Abgesehen von möglichen Transfers wird man dabei auch über Spieler sprechen, die noch mehr aus sich herausholen, oder schlicht größere Rollen übernehmen sollen. Nicht, weil sie in der vergangenen Saison schlecht performt hätten. Nein. Weil eben noch so viel mehr in ihnen schlummert.

Brandt hat Bock auf Titel

Der Name Julian Brandt dürfte bei einer solchen Diskussion ganz sicher fallen. Der Nationalspieler war schon in seiner ersten BVB-Spielzeit ein Fixpunkt der Offensive und soll noch viel auffälliger werden.
Sieben Tore und 13 Vorlagen in 42 Pflichtspielen legte der aus Leverkusen gekommene Nationalspieler insgesamt auf. Ein durchaus vorzeigbarer Wert. Gerade weil der Saisonstart eher schleppend verlief.
"Die ersten Monate waren für mich eine Findungsphase. Ich kannte viele Jungs noch nicht und musste viele Positionen spielen. Da war es noch etwas unharmonisch", bilanzierte der 24-Jährige selbst bei den Kollegen der "Sportschau".
Trotzdem - und da darf man ihm zustimmen - bescheinigte er sich "ein schönes erstes Jahr, mit tollen Momenten. Ich bin echt zufrieden, aber es kann natürlich noch viel besser werden. Da mache ich mir auch keine Gedanken, dass es so kommen wird".
Als Favre Brandt schließlich von einer der Außenpositionen ins Zentrum des Offensivspiels geschoben hatte, blühte der immer mehr auf. Schlau lenkte er das Spiel der Borussen mit kurzen, schnellen, tiefen Pässen. Allein an der Konstanz wird er in der kommenden Saison arbeiten müssen. Er soll sein Top-Niveau noch zuverlässiger anbieten.
Dann profitiert die ganze Mannschaft.
"Wir sind nicht zufrieden damit, Zweiter zu sein. Die Mannschaft ist hungrig, hat Bock Titel zu gewinnen - und kann das auch. Die Messlatte muss hoch liegen", sagt Brandt. Der Anspruch wird auch den Bossen gefallen.
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Julian Brandt

Fotocredit: Imago

Zagadou entwickelt sich

Der mittlerweile 21-Jährige gilt als größtes Innenverteidiger-Talent des BVB. Seine Saison 2019/20 war aber erneut durchwachsen. Zu Beginn kein Stammspieler, dann sehr stark und am Ende von einer Verletzung ausgebremst.
Der Mittelteil machte Hoffnung. In der neu installierten Dreierkette brillierte der Franzose und legte die besten Zweikampfwerte aller BVB-Akteure hin. Er gewann 71,6 Prozent seiner Duelle.
Abschiedsgedanken sind längst passé. Vielmehr denkt man über eine vorzeitige Ausdehnung des bis 2022 laufenden Vertrags nach.
"Das können wir uns gut vorstellen. Es gab aber noch keine wirklich zielführenden Gespräche mit ihm", verrät Zorc. Auf dem Platz könne sich Zagadou ebenfalls noch weiterentwickeln. "Er muss sowohl an seiner Beweglichkeit als auch an seiner Widerstandsfähigkeit arbeiten. Was bei ihm wichtig ist: dass er durchgehend gesund bleibt."

Emre Can ist der erwartete Leader

Erst im Winter gekommen, entwickelte sich der Nationalspieler schnell zum absoluten Leader der Schwarz-Gelben. Nach einer Überweisung von 25 Millionen Euro auf das Konto von Juventus Turin ist er nun bis ins Jahr 2024 an den BVB gebunden.
In dieser Zeit soll er das Team prägen und weiter vorangehen. Am besten schon in seiner ersten Sommervorbereitung mit der Mannschaft. Die Verantwortlichen halten große Stücke auf ihren Mentalitätsspieler.
Der erste - kleine - Schritt ist getan. Can hat jetzt "seine" Rückennummer 23 auf dem Rücken. Weil Thorgan Hazard auf Mario Götzes "10" wechselte, wurde diese frei. Das dürfte dem 26-Jährigen noch mehr Sicherheit geben.
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Emre Can könnte in Wolfsburg sein Comeback feiern

Fotocredit: SID

Marco Reus

Der Kapitän hat eine typische Marco-Reus-Saison hinter sich. Wenn er spielte, machte er sich unentbehrlich. Wenn er verletzt war, dauerte es länger als zunächst angenommen.
Seit mittlerweile fünf Monaten ist Reus außer Gefecht. Im Saisonendspurt konnte er seinem Team nicht helfen. Wer weiß, ob das vorentscheidende Heimspiel gegen den FC Bayern auch mit ihm verloren gegangen wäre. Ganz zu schweigen vom vermeidbaren Spannungsabfall danach.
Immerhin elf Tore und sechs Vorlagen hatte Reus bis zu seiner Adduktorenverletzung in 19 Bundesliga-Einsätzen beigetragen. Darauf will der BVB in der neuen Saison nicht verzichten.
"Wir haben mit ihm einen klaren medizinischen und athletischen Plan, er wird intensiv betreut, auch während der Sommerpause. Marco muss natürlich einiges aufholen. Aber er war immer in der Lage, nach Verletzungen schnell wieder zurückzukommen", verrät Kehl.

Gio Reyna

Der 17-Jährige ist wie gemacht für das System von Favre. Er findet Räume zwischen den gegnerischen Linien, ist schnell im Kopf, hat enormes Spielverständnis, Auge und einen klaren Zug zum Tor.
Kein Wunder, dass der Coach den US-Boy für seine Verhältnisse fast überschwänglich lobt.
"Er bewegt sich sehr, sehr gut. Er ist ein Riesentalent und kann fast alles machen. Ich freue mich, mit ihm zu arbeiten. Er versteht Fußball. Er ist sehr clever, läuft richtig, verteidigt richtig. Was er mit 17 hat, ist fantastisch", sagte Favre, als die Saison noch lief.
In der kommenden Spielzeit wird Reyna zum erweiterten Stammpersonal gehören und eine noch wichtigere Rolle übernehmen. Da muss man kein Prophet sein.
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