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Ex-Berater verrät: Lewandowski wollte erst gar nicht zum FC Bayern

Jonas Klinke

Update 15/06/2020 um 08:44 GMT+2 Uhr

Die ablösefreie Verpflichtung von Robert Lewandowski im Sommer 2014 war für den FC Bayern München sicher einer der wichtigsten Transfers der vergangenen Jahre. Sein Ex-Berater Cezary Kucharski verriet nun dem YouTube-Kanal "Futbolownia", wie er bei Bayern angeblich 25 Millionen Euro extra für Lewandwoski heraushandelte und dass er ihn erst zum Wechsel nach München überreden musste.

Robert Lewandowski erzielte in dieser Saison bereits 30 Bundesliga-Tore

Fotocredit: Getty Images

Ursprünglich wollte Robert Lewandowski nämlich schon 2013 zu Real Madrid und auch sein Klub Borussia Dortmund wollte, dass ihr Top-Stürmer lieber nach Spanien als zum direkten Bundesliga-Konkurrenten aus München wechselt. Cezary Kucharski verriet nun: "Borussia Dortmund wollte den Transfer zu Bayern um jeden Preis verhindern und organisierte deshalb Treffen mit Florentino Pérez (Präsident von Real Madrid; A. d. Red.). Sie wollten ihn an Real Madrid verkaufen."
Es sei sogar bereits einen Vertrag zwischen Lewandowski und Real ausgearbeitet worden, der finanziell deutlich besser gewesen sei, als das Angebot der Bayern. Für Kucharski gab es jedoch ein sportliches Problem: "Der Schlüssel war, dass Lewandowski bei Real nicht die Nummer eins sein würde. Meiner Meinung nach wäre es kein guter Schritt gewesen, als Benzema-Ersatz dorthin zu gehen."

Kucharski: "Dachte, Bayern wäre der beste Schritt"

Deshalb versuchte der Berater Lewandowski davon zu überzeugen, noch ein Jahr zu warten und dann nach München zu wechseln. Dort gab es laut Kucharski bereits die Zusage, dass der Pole als Stürmer Nummer eins agieren würde: "Bei Bayern versprachen mir Rummenigge und Hoeneß die Nummer neun, mit der Mandzukic spielte. Das war für mich entscheidend (…). Ich dachte, Bayern wäre der beste und sicherste Schritt."
Als Lewandowski dennoch entschlossen war, zu den Königlichen zu wechseln, gelang es seinem Berater schließlich, ihn umzustimmen. "Ich konnte nicht zulassen, dass er in einem großen Klub die Nummer zwei wird", erklärte Kucharski sein Handeln.

Lewandowskis Vier-Tore-Gala gegen Real sorgte für neuen Poker

Dann jedoch kam das Champions-League-Halbfinale im April 2013 zwischen Borussia Dortmund und Real Madrid, bei dem Lewandowski beim 4:1 im Hinspiel alle vier Tore schoss (Rückspiel: 0:2). Kucharski wusste um den Stellenwert des Spiels und begann zu pokern, um die finanzielle Position seines Schützlings bei den Bayern für einen Wechsel in 2014 zu verbessern. "Der Vertrag mit Bayern war bereits ausgehandelt, aber nach dem Spiel mit Real, in dem er vier Tore erzielte, wollte ich ihm einen besseren Vertrag geben. Zwei Wochen vor der Bestätigung des Transfers sagte ich, dass er seine Meinung geändert habe und zu Real geht", verriet Kucharski.
Den Bayern gefiel das anscheinend gar nicht: "Sie wurden sauer, ich habe viele unschöne Worte gehört." Aber der Plan ging auf: "Hoeneß hielt dem Druck stand, nahm das Bayern-Management zur Seite und fügte dem Vertrag 25 Millionen Euro hinzu", so Kucharski, der bis Anfang 2018 mit Lewandowski zusammen arbeitete.

Lewandowski traf bisher 236 Mal für den FC Bayern

Es war der Beginn einer bayerisch-polnischen Erfolgsgeschichte. In bisher 281 Pflichtspielen für den FC Bayern erzielte Lewandowski 236 Tore und legte 56 Treffer auf. Zudem wurde er mit den Münchnern fünfmal in Folge Deutscher Meister und holte zweimal den DFB-Pokal.
In der aktuellen Saison steht er nach 31 Spieltagen bei 30 Liga-Treffern und könnte zum fünften Mal Bundesliga-Torschützenkönig werden. Bereits am Dienstag könnte er bei einem Sieg mit dem FC Bayern gegen Werder Bremen die sechste Meisterschaft in Serie perfekt machen. Für den Polen wäre es dann sogar der achte Deutsche Meistertitel. 2011 und 2012 gewann er die Schale bereits mit Borussia Dortmund.
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