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Was ist der neue Plan?
Der Spielbetrieb in der Bundesliga und in der 2. Bundesliga wird aufgrund der grassierenden Corona-Pandemie mindestens bis zum 30. April ausgesetzt. Die 36 Profiklubs folgten damit erwartungsgemäß einer entsprechenden Empfehlung des DFL-Präsidiums am Dienstag bei der virtuellen Mitgliederversammlung einstimmig. Darüber hinaus sollen alle Vereine bis zum 5. April auf einen regulären Trainingsbetrieb verzichten.
"Wir streben an, die Saison bis zum 30.6. zu beenden, das ist auch heute noch der Stand. Wir wollen so beginnen, dass das auch möglich ist", erklärte Geschäftsführer Christian Seifert.
Bayern Münchens Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge ging sogar noch einen Schritt weiter. "Wir müssen die Saison auf jeden Fall zu Ende spielen", betonte der 64-Jährige gegenüber "Sky".
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Wie geht es am 1. Mai weiter?
Übereinstimmenden Medienberichten zufolge könnte der Spielbetrieb angeblich bereits am ersten Mai-Wochenende fortgesetzt werden - jedoch ohne Zuschauer. Demzufolge soll die restliche Bundesliga-Saison mit Geisterspielen über die Bühne gebracht werden.
"Wir entwickeln für alle 36 Standorte des Profifußballs Produktionskonzepte dafür, wie sich mit geringstmöglichem Personaleinsatz vorübergehend auch Spiele ohne Anwesenheit von Zuschauern durchführen lassen", sagte Seifert am Dienstag und bestätigte:
Es ist so, dass die Spiele auf einige Zeit ohne Zuschauer in den Stadien stattfinden werden. Das könnte natürlich über das Saisonende hinaus so sein. Wir befinden uns in Gesprächen mit den Klubs. Geisterspiele wären zumindest eine Option, die finanziellen Einbußen abzufedern.
DFL-Chef Christian Seifert
Fotocredit: Eurosport
Auch Rummenigge äußerte hinsichtlich einer baldigen Fortsetzung der Spielzeit leisen Optimismus:
Wir hoffen, dass der Ball ab Mai wieder rollt.
Die nächste geplante DFL-Sitzung am 17. April soll Aufschluss darüber geben, wie es in Zukunft weitergeht. "Es gibt nicht diesen einen Plan, wir brauchen strategische und flexible Ideen", forderte Seifert im Hinblick auf die kommenden Wochen.
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Wie geht die Liga mit neuen Coronavirus-Fällen um?
Die zentrale Frage blieb auf der ersten virtuellen Mitgliederversammlung der DFL unbeantwortet. Zwar kündigte Seifert an, dass eine neue "Task Force Sportmedizin/Sonderspielbetrieb" eingerichtet wird, um den Spiel- und Trainingsbetrieb medizinisch vertretbar fortführen zu können. Wie die Verantwortlichen jedoch reagieren würden, sollte es zu einer neue Corona-Infizierung innerhalb der Bundesliga bei Fortsetzung des Spielbetriebs kommen, bleibt hingegen weiter offen.
Die neue "Task Force" wird alle COVID-19-Fälle bei den jeweiligen Klubs dokumentieren und unter anderem die "engmaschige, unabhängige Testung von Spielern und weiterem Personal unter anderem unmittelbar vor den Spieltagen" durchführen.
Ferner soll sie unter der Aufsicht von DFB-Mannschaftsarzt Prof. Dr. Tim Meyer Richtlinien für Hygiene-Maßnahmen im Stadion und bei der Spiel- und Trainingsorganisation ausarbeiten.
Was ist das Worst-Case-Szenario?
Zweifelsohne wäre ein Saisonabbruch das Schlimmste, was den 36 Profivereinen passieren könnte. "Einige könnten in eine existenzbedrohende Situation geraten, sollte die Saison nicht zu Ende gespielt werden", betonte Seifert ausdrücklich.
Auch Bayern-Boss Rummenigge warnte, dass bei einem vorzeitigen Abbruch der Saison "alle 36 Bundesligaclubs große finanzielle Leiden haben werden."
In der Tat würde den Klubs ohne die millionenschweren TV-Einnahmen der Großteil ihrer Einnahmen wegfallen. Zuletzt wurde über Verluste in Höhe von rund 750 Millionen Euro im Falle eines Shutdowns spekuliert. Jene Summe wollte Seifert am Dienstag jedoch nicht kommentieren.
Könnte mit dem BVB in finanzielle Schwierigkeiten geraten: Emre Can
Fotocredit: Getty Images
Welche finanziellen Hilfen sind beschlossen/in Arbeit?
Neben der sportlichen Problematik soll aus finanzieller Sicht bei den Lizenzierungsverfahren für die kommende Saison die Überprüfung der Liquidität bei den einzelnen Vereinen entfallen.
"Allerdings wird die Überprüfung während der nächsten Spielzeit von Ende Oktober auf Mitte September vorgezogen", so Seifert. Die Klubs sollen so Zeit gewinnen, um die Folgen der Corona-Krise zu bewältigen.
Sollte ein Verein dennoch in finanzielle Nöte kommen oder im schlimmsten Fall gar Insolvenz anmelden müssen, wird zudem vom sonst üblichen Abzug von neun Punkten abgesehen: "In der kommenden Saison würde er nur drei statt wie bisher neun Punkte betragen."
Was hingegen mit den 20 Millionen Euro aus dem Solidartopf, in den die vier deutschen Champions-League-Teilnehmer Bayern München, Borussia Dortmund, RB Leipzig und Bayer Leverkusen eingezahlt haben, passiert, ließ Seifert offen.
Das dafür zuständige DFL-Präsidium werde "in einer der nächsten Sitzungen" darüber beraten.
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