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FC Bayern: Hansi Flick sucht weiter die Lösung für die Rechtsverteidigerposition

Frederic von Moers

Update 21/04/2020 um 12:40 GMT+2 Uhr

Unter Hansi Flick wurde die Abwehr des FC Bayern München vom Problemfall zum Luxusproblem. Trotzdem bleibt ein Fragezeichen: der Rechtsverteidiger. Bleibt es auf der Wackelposition bei einer internen Lösung oder verstärken sich die Münchner? Und falls ja, mit wem? Wir beleuchten die Optionen und Transferkandidaten, die Weltmeister Benjamin Pavard in München herausfordern könnten.

Hansi Flick und Benjamin Pavard vom FC Bayern München

Fotocredit: Getty Images

Es schien die große Schwachstelle des FC Bayern zu sein, als Hansi Flick Anfang November 2019 das Zepter von Niko Kovac beim FC Bayern übernahm: Gerade war der Notstand in der Verteidigung des Rekordmeisters ausgebrochen. Niklas Süle fiel schon länger mit Kreuzbandriss aus, zudem hatte sich der mutmaßliche zweite Stammverteidiger, Lucas Hernández, gerade einen Innenbandriss im Sprunggelenk zugezogen.
Alarmstufe Rot war zu der Zeit angesagt. Gemeinsam lösten Youngster Alphonso Davies, David Alaba, Javi Martínez, Jérôme Boateng und Benjamin Pavard die Herausforderung aber mit Bravour.

Traum-Duo Alaba und Davies

Für Flick sind auf der linken Seite Davies ("phänomenal") auf der Außenbahn und Alaba ("erfüllt die Anforderungen des modernen Fußballs top") in der Mitte mittlerweile unverzichtbar. Dort wurde aus der Not eine Tugend.
Martínez, Pavard und insbesondere Boateng liefen derweil im rechten Abwehrzentrum auf. Nach überstandener Verletzung ist Hernández aber zurück im Kader und auch Süle nähert sich dem Comeback mit schnellen Schritten. Es wird im eng in der Defensivzentrale.
Scheint also, als hätte der 55-Jährige die Notlage bald überwunden - wäre da nicht die Rechtsverteidigerposition.
Obwohl er das Zentrum bevorzugt, musste sich Pavard in den vergangenen Monaten zumeist der Aufgabe hinten rechts annehmen. Nachdem Joshau Kimmich sich bereits vor geraumer Zeit weitestgehend ins Mittelfeld verabschiedete, war die französische Allzweckwaffe außen gesetzt – auch aus Alternativlosigkeit.
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Benjamin Pavard

Fotocredit: Getty Images

Die FCB-Bosse waren dabei sehr angetan von den Leistungen des früheren Stuttgarters: "Er macht es auf jeder Position sehr gut", lobte Flick seinen Defensiv-Allrounder im "kicker". Sportdirektor Hasan Salihamidzic adelte den 24-Jährigen aufgrund seiner Qualitäten: "Er bringt Spielintelligenz, sehr geschicktes Defensiv-Verhalten, gepaart mit einer starken Technik mit."

Flick kann nun langfristig planen

Es ist dennoch nicht von der Hand zu weisen, dass der Weltmeister von 2018 ein gelernter Innenverteidiger ist. Sein Offensivdrang verbesserte sich in dieser Saison zwar fortwährend (zwei Tore und fünf Vorlagen), gewisse Schwächen im Spiel nach vorne lassen sich aber weiterhin nicht kaschieren. Mit möglichen Neuzugängen hätte er dabei kein Problem, wie er der "Sportbild" sagte: "Konkurrenz bringt einen voran. Das ist also nichts, worüber ich mir Sorgen mache."
Flicks Vertrag an der Säbener Straße wurde kürzlich bis 2023 verlängert, der frühere Assistent von Bundestrainer Joachim Löw kann nun langfristig planen und soll unter anderem einen neuen Rechtsverteidiger fordern.
Bereits im Winter machte sich der 55-Jährige dafür stark. Das Ergebnis war die Leihe Alvaro Odriozolas von Real Madrid. 70 Spielminuten stehen für den Spanier im Trikot der Münchner zu Buche – überzeugen konnte der 24-Jährige bei Weitem nicht. Die Chancen, dass die Münchner ihn fest verpflichten, stehen quasi bei null.
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Álvaro Odriozola - FC Bayern München

Fotocredit: Getty Images

Auch Odriozola selbst sieht seine Zukunft bei den Königlichen und äußerte gegenüber der "Marca" Hoffnungen, unter Real-Trainer Zinédine Zidane den Durchbruch endlich zu schaffen: "Ich spüre sehr, dass Zidane mir vertraut, und habe keine Zweifel, dass meine Zeit noch kommen wird."
Damit fehlt Flick für seine Traum-Defensive noch ein entscheidender Faktor. Doch wer käme infrage für den Posten, auf dem man beim FCB jahrelang durch die Extraklasse von Philipp Lahm und anschließend Joshua Kimmich verwöhnt war?

Der Favorit: Sergiño Dest

Wen die FCB-Verantwortlichen wohl ganz genau unter die Lupe genommen haben, ist Ajax-Youngster Sergiño Dest. Nachdem mehreren Berichten zufolge ein FCB-Angebot im Winter von den Niederländern abgelehnt wurde, besitzen die Münchner und der Spieler laut "Sky" weiterhin großes Interesse daran, zueinanderzufinden. Ajax soll jedoch nicht bereit sein, sein Juwel kampflos abzugeben.
Dabei würde der US-Nationalspieler ins Profil der Münchner passen. Schnell, jung und mit hohem Entwicklungspotenzial.
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Sergino Dest von Ajax Amsterdam

Fotocredit: Getty Images

Der erneute Flirt: Benjamin Henrichs

Französische und englische Medien berichten von erneutem Interesse der Münchner an Benjamin Henrichs. Ein Transfer des DFB-Nationalspielers im Dienste von AS Monaco war im Winter nicht zustande gekommen. Zwar bringt er internationale sowie Bundesliga-Erfahrung mit, jedoch sehen die Verantwortlichen im Ex-Leverkusener offenbar eher einen Back-up Spieler.
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Benjamin Henrichs - AS Monaco

Fotocredit: Getty Images

Die Notlösung: Dodo

Bayern hatte seine Fühler im Januar nach dem Verteidiger von Shaktar Donezk ausgestreckt, konnten einen Transfer von Dodo damals jedoch nicht finalisieren. Dass der Bundesliga-Tabellenführer einen erneuten Versuch bei dem Brasilianer startet, scheint aufgrund der mangelnden Erfahrung des Jugend-Nationalspielers jedoch nicht besonders wahrscheinlich.
Bei seiner Verpflichtung würde ein Odriozola-Szenario drohen.
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Dodo von Schachtjor Donezk

Fotocredit: Getty Images

Die Königslösung: Achraf Hakimi

Schon seit geraumer Zeit ranken sich die Gerüchte um einen Transfer von Achraf Hakimi zum Rekordmeister. Jedoch ist der FCB wohl keine ernsthafte Option im Wettbieten um den Marokkaner. Auch der Berater des 21-Jährigen dementierte bei "Sky" entsprechende Berichte: "Ich habe das jetzt schon ein paar Mal in den Medien gelesen, aber ich hatte noch keinerlei Kontakt mit dem FC Bayern bezüglich Achraf."
Hakimi wäre wohl die Königslösung, denn er bringt alles mit: Schnelligkeit, Variabilität, Offensivdrang und Bundesligaerfahrung. Jedoch läuft alles auf ein Rennen zwischen dem Stammverein des Verteidigers, Real Madrid, und seinem aktuellen Klub Borussia Dortmund hinaus – in München hat man dabei das Nachsehen.
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Achraf Hakimi - BVB

Fotocredit: Getty Images

Die Verantwortlichen beim Rekordmeister stehen also vor der Aufgabe, die perfekte Lösung zu finden. Zeit bleibt ihnen aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie noch, jedoch müssen auch die Entwicklungen auf dem Transfermarkt im Zuge der Krise genaustens beobachtet werden.
Im Idealfall beschert man Flick aber das nächste Luxusproblem.
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