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Mario Götze verlässt den BVB durch die Hintertür: So lief sein letzter Tag

Tom Müller

Publiziert 27/06/2020 um 19:22 GMT+2 Uhr

Borussia Dortmund hat seinen 2014er-Weltmeister Mario Götze verabschiedet. Präsident Reinhard Rauball überreichte dem 28-Jährigen, dem ein Abschiedsspiel verwehrt blieb, vor der 0:4 (0:2)-Niederlage gegen die TSG Hoffenheim am Samstag eine gerahmte Collage, die gesamte Mannschaft applaudierte. Dennoch wirkte der Abgang ohne Fans etwas traurig.

Mario Götze (r.) wird von Borussia Dortmund verabschiedet

Fotocredit: Getty Images

Das hatte sich Mario Götze sicher anders vorgestellt.
Von Reinhard Rauball gab es ein freundliches, väterliches Schulterklopfen. Der Präsident nahm Götze vor dem Duell am Samstag gegen die TSG Hoffenheim gemeinsam mit Hans-Joachim Watzke, Michael Zorc und Sebastian Kehl in die Mitte. Das Quintett posierte für ein paar Fotos - natürlich mit Maske. Auch die Mannschaft unterbrach das Aufwärmen und zollte ihrem langjährigen Teamkollegen im Signal Iduna Park mit Applaus Respekt.
Eine schöne Geste, irgendwie wirkte die ganze Szenerie dennoch surreal. Götze, der die Westfalen im Sommer zum zweiten Mal verlassen wird, blieb aufgrund der Corona-Pandemie die Ehrenrunde vor vollem Haus verwehrt. Keine Fans, die ihrer Nummer 10 noch einmal zujubelten, keine Emotionen vor grölender Südkurve.

Götze bleibt Abschiedsspiel verwehrt

"Natürlich wäre der Abschied in einem vollen Stadion schöner gewesen", meinte Götze, dem neben der Verabschiedung durch die Anhänger auch sein Abschiedsspiel vorenthalten blieb. Auch Sportdirektor Zorc hatte sich ein anderes Ende für den Offensivspieler erhofft: "Jeder hätte sich gewünscht, dass er sich nochmal das Trikot hätte anziehen können und einen Einsatz bekommt", so der 57-Jährige bei "Sky".
Stattdessen bleibt am Ende der zweiten Ehe mit dem BVB ein etwas trauriger und leiser Abgang durch die Hintertür, der mit einer bitteren 0:4-Pleite der Dortmunder Elf auf dem Rasen endete.
Götze hatte zuletzt viel Zeit bei seiner Ehefrau Ann-Kathrin und dem gemeinsamen Sohn Rome im Krankenhaus verbracht, wodurch er derzeit nicht die Hygienevorschriften der Deutschen Fußball Liga (DFL) erfüllt und dementsprechend nicht dem Team beiwohnen und auflaufen durfte.

Götze und der BVB: "Es gibt kein böses Blut"

Der WM-Finaltorschütze von 2014 hatte beim BVB den Durchbruch geschafft, wurde aber seit seinem Wechsel zu Bayern München 2013 im Verein nicht mehr richtig glücklich. Nach der Rückkehr nach Dortmund 2016 machte ihm vor allem eine langwierige Stoffwechselkrankheit zu schaffen.
Unter Lucien Favre spielte Götze in seiner letzten Spielzeit so gut wie keine Rolle mehr, kam gerade einmal auf 609 Einsatzminuten über alle Wettbewerbe hinweg.
Einen Groll gegen den Verein, mit dem er zu Beginn seiner Karriere unter anderem zwei Meisterschaften hatte feiern können, hegt Götze aber nicht: "Alles in allem waren es großartige Jahre. Es gibt kein böses Blut."

Götzes Zukunft weiter ungewiss

Wie es für Götze ab Sommer weitergeht, ist derweil ungewiss. Der 28-Jährige wird wohl sein Glück im Ausland suchen, ein Verbleib in der Bundesliga ist unwahrscheinlich.
Besonders in Italien und Spanien soll das Interesse am technisch versierten Götze trotz seiner unglücklichen Zeit in Dortmund weiter groß sein. Zuletzt wurden unter anderem der AC Mailand und der AS Rom als potentielle Abnehmer genannt.
"Er ist ein toller Fußballer und ein toller Mensch", betonte Zorc zum Abschluss noch einmal: "Wir drücken ihm alle Daumen."
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