Top-Sportarten
Alle Sportarten
Alle anzeigen

Werder-Coach Florian Kohfeldt steht in Bremen nicht zur Debatte

Eurosport
VonEurosport

Publiziert 22/12/2019 um 14:34 GMT+1 Uhr

Für Werder Bremen ist die Winterpause fast schon eine Erlösung. Trainer Florian Kohfeldt muss den taumelnden Klub nach einer schwachen Hinrunde wieder stabilisieren. Trotz der miserablen Ergebnisse und dem Überwintern auf Relegationsplatz 16 halten die Hansestädter weiterhin an dem 37-jährigen Coach fest. Das kann sich aber in der Rückrunde schnell ändern.

Florian Kohfeldt von SV Werder Bremen

Fotocredit: Getty Images

Der Tiefschlag zum Abschluss der schlechtesten Hinrunde der Vereinsgeschichte hatte Florian Kohfeldt schwer zugesetzt. Mit glasigen Augen saß der Trainer von Werder Bremen auf der Pressekonferenz nach dem bitteren 0:1 (0:1) beim 1. FC Köln, und er versuchte, seine taumelnde Mannschaft starkzureden. Die Situation "tut scheiße weh", gab Kohfeldt zwar zu, aber der Glaube an die eigene Stärke sei weiterhin da. "Wir werden das wieder hinbekommen", sagte er und betonte:
Ich glaube an die Mannschaft, ich glaube an unsere Arbeit und den Zusammenhalt. Wir werden nicht absteigen.
Ganze 14 Punkte hat Werder gesammelt. Schlechter stand der viermalige Meister nach einer Hinserie in der Fußball-Bundesliga noch nie da, Weihnachtstage und Jahreswechsel werden äußerst trist werden. "Wir sind in einer sehr bedrohlichen Situation", stellte Aufsichtsratschef Marco Bode klar.

Baumann: "Volles Vertrauen in den Trainer"

Die Niederlage in Köln war die vierte nacheinander - längst geht es nur noch um den Klassenerhalt. Dennoch steht eine Entlassung Kohfeldts nicht zur Debatte, nein, der 37-Jährige soll mit dem Team die Wende schaffen. "Ich habe volles Vertrauen in den Trainer", bekräftigte Sportchef Frank Baumann:
Er arbeitet sehr akribisch, und ich bin überzeugt, dass wir mit ihm den Klassenerhalt schaffen.
Baumann und Kohfeldt werden die Situation nun gemeinsam analysieren und die nötigen Maßnahmen ergreifen. Auch Bode mahnte zu Ruhe, und er nahm alle Beteiligten in die Pflicht. "Wir müssen alle die Bereitschaft zeigen, zu kämpfen. Es darf kein Egoismus herrschen", sagte der Vize-Weltmeister von 2002:
Wir werden zusammenhalten in dieser Konstellation, und wir werden es gemeinsam angehen.
Bei "Sky" bestätigte Baumann, dass man in der Winterpause zwei neue Spieler holen werde. Und Verstärkung ist dringend nötig: In allen 17 Spielen der Hinrunde kassierte Bremen mindestens einen Gegentreffer, vorne fehlte die Durchschlagkraft und Effektivität, um die defensive Anfälligkeit auszugleichen.

Großes Verletzungspech

Das Spiel in Köln diente als Paradebeispiel: Obwohl die Bremer in der ersten Halbzeit extrem defensiv spielten, ließen sie sich zweimal mit langen Pässen von Kölns Abwehrchef Rafael Czichos überrumpeln. Beim ersten schloss Ismail Jakobs noch zu hektisch ab (11.), beim zweiten traf Jhon Cordoba (39.) zur Entscheidung. Zwar versuchte Bremen in der zweiten Halbzeit alles, doch mehr als ein Schuss an die Latte von Milot Rashica (83.) sprang nicht heraus.
Dazu kommt großes Pech: Es passte ins Bild, dass Kohfeldt in Köln alle drei Wechsel wegen Verletzungen vornehmen musste. Linksverteidiger Ludwig Augustinsson erlitt einen Muskelfaserriss, auch Philipp Bargfrede und Milos Veljkovic humpelten angeschlagen vom Feld.

Düsseldorf zum Rückrunden-Auftakt

"Es ist so ziemlich alles schiefgelaufen, was schieflaufen konnte", sagte Kohfeldt. Nach Vereinsangaben beklagte Werder mehr als 20 schwerwiegende Verletzungen. Vielleicht, weil man "im Körperlichen zu sehr in den kritischen Bereich gegangen" sei, mutmaßte Baumann.
Nach den Weihnachtsfeiertagen geht es ins Trainingslager nach Mallorca, acht Tage lang wollen sich Kohfeldt und Co. auf die Rückrunde einstimmen. Dort geht es gleich zum Auftakt am 18. Januar 2020 zum direkten Konkurrenten Fortuna Düsseldorf. Setzt es dort eine weitere Niederlage, ist wieder alles auf dem Prüfstand. Kohfeldt inklusive.
(SID)
Das könnte Dich auch interessieren: Nach Frust-Aktion: Arsenal-Trainer zählt Özil an
picture

Klopp nach Klub-WM-Triumph angefasst: "Schwer, die richtigen Worte zu finden"

Mehr als 3 Mio. Sportfans nutzen bereits die App
Bleiben Sie auf dem Laufenden mit den aktuellsten News und Live-Ergebnissen
Download
Diesen Artikel teilen
Werbung
Werbung