BVB - Drei Dinge, die bei Borussia Dortmund gegen Mainz auffielen: Das Problem mit der Balance
Update 17/01/2021 um 12:24 GMT+1 Uhr
Borussia Dortmund hat sich mit dem enttäuschenden 1:1-Remis gegen den 1. FSV Mainz 05 aus dem vielversprechenden Rhythmus gebracht. Gegen den Abstiegskandidaten waren drei Punkte auf eigenem Platz definitiv Pflicht. Danach gibt es zwar keine großen Vorwürfe an das Team von Edin Terzic, aber Zweifel an der Titelreife des BVB. Drei Dinge, die im Duell BVB gegen Mainz auffielen.
Mit den Händen in den Hüften stand Marco Reus ratlos im Mittelkreis, dann vergrub er sein Gesicht im Trikot. "Ich hätte das Spiel entscheiden können", klagte der Kapitän von Borussia Dortmund nach dem enttäuschenden 1:1 (0:0) gegen den bisherigen Tabellenletzten FSV Mainz 05 bei "Sky": "Das tut mir sehr, sehr leid."
Zunächst hatte der Nationalspieler in der ersten Hälfte "eine Riesenchance" vergeben, dann schoss er einen Elfmeter neben das Tor (75.). "Die Enttäuschung ist groß", sagte Reus: "Wir wollen weiter nach oben. Aber wir haben es verpasst, einen weiteren Schritt nach vorne zu gehen."
Der BVB hatte eine Vielzahl von Gelegenheiten, aber das Führungstor schoss sensationell Levin Öztunali (58.) für Mainz. Thomas Meunier (73.) gelang der Ausgleich.
Drei Dinge, die uns bei Borussia Dortmund gegen Mainz 05 auffielen.
1. Das große Problem mit der Balance
Das Positive beim BVB vorweg: Chancen sind ausreichend da. Und nur wer sich Möglichkeiten erspielt, kann schließlich Zählbares einfahren.
Am Samstag war das aus Sicht von Borussia Dortmund jedoch zu wenig. Das Remis gegen Mainz war eine gefühlte Niederlage.
Eigentlich schien der BVB nach der Entlassung von Trainer Lucien Favre mit Siegen gegen Wolfsburg (2:0) und Leipzig (3:1) wieder voll in der Spur.
Doch gegen Mainz brachte sich das Team von Edin Terzic einmal mehr auf eigenem Platz selbst aus dem Rhythmus. Natürlich wog der Ausfall von Mittelfeldmotor Axel Witsel (Achillessehnenriss) schwer.
Das erklärt aber längst nicht, warum Positionen nicht konsequent gehalten und Bälle plötzlich nicht mehr verlagert werden, wenn der Gegner stark presst. Vor allem zu Beginn der zweiten Halbzeit, die Terzic "hektisch und chaotisch" fand, war das auffällig. Und auch merkwürdig, denn wie die Gäste spielen würden, war allen beim BVB klar.
"Wir wussten, dass Mainz sehr tief stehen und speziell über Konter kommen wird. Das haben wir in der ersten Halbzeit gut unterbunden", bestätigte BVB-Kapitän Marco Reus.
Er selbst vergab eine riesige Chance und einen Elfmeter und stand damit sinnbildlich für die maue Torausbeute. Hier als Kapitän mit Entschlossenheit und Konzentration zu glänzen, auch die Chance vergab Reus. Viel Zeit darüber nachzugrübeln bleibt zumindest nicht. In Leverkusen (Dienstag) und in Mönchengladbach (Freitag) können sich die Dortmunder in der kommenden Woche gegen schwierige Gegner schnell rehabilitieren.
Große Vorwürfe blieben am Samstagabend kaum übrig, richtig schlecht war das alles nicht, allgemeine Zweifel, ob der BVB in dieser Saison tatsächlich das Zeug dazu hat, nach dem Titel zu greifen, dagegen schon. Ein Spitzenteam schlägt den Tabellenletzten.
2. Bellingham lässt die Glocken klingen
Etwas überraschend ließ Terzic den Jungen nach Verletzung zum ersten Mal in diesem Jahr überhaupt ran - und traf damit eine sehr gute Wahl. Jude Bellingham war der Lichtblick im BVB-Mittelfeld. Wundervolle Ballbehandlung, tolle vertikale Pässe, dazu wendig, körperlich präsent und umsichtig. Bellingham war überall.
Ein Tor in der ersten Halbzeit wäre die Krönung gewesen, doch der 17-Jährige köpfte aus fünf Metern am Kasten vorbei (41.). Für den BVB kommt diese Entwicklung aufgrund des längeren Fehlens von Witsel zur rechten Zeit, denn Bellingham entspannt somit die angespannte Personallage. Nach 60 Minuten war Schluss, für ihn wurde Youssoufa Moukoko eingewechselt. Auf den Jungen und ihrer Unbeschwertheit liegt die Hoffnung beim BVB in der nahen Zukunft.
3. Mainz spielt nicht wie ein Absteiger
Nach der Neu-Ausrichtung auf allen Ebenen stimmt die Tendenz bei den Rheinhessen. In dieser Form und mit diesem aggressiv auf Konter ausgelegten System ist Mainz der gewollt unbequeme Gegner. Das goutierte auch der gegnerische Trainer: "Die Mainzer haben sehr gut verteidigt.
Sie haben die Tiefe zugestellt", erkannte Terzic. Mit Robin Zentner gibt es zudem eine Säule im Tor, davor ist der reaktivierte Teamgeist ein wertvolles Plus. In Kombination mit der gezeigten Entschlossenheit vor dem Tor kann es mit Trainer Bo Svensson in dieser Bundesliga-Saison doch noch ein Happy-End geben.
"Wir haben alle füreinander gekämpft", ergänzte Torschütze Levin Öztunali, nachdem das in dieser Saison phasenweise als das große Manko bezeichnet worden war. "Diese Leistung ist ab jetzt der Maßstab", beschloss der neue Sportdirektor Martin Schmidt. Für Svensson war es der erste Punktgewinn. "Wir waren echt griffig und hatten am Ende die besseren Chancen, um das Spiel sogar gewinnen zu können", sagte er, "insgesamt war die Leistung ein Schritt in die richtige Richtung."
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