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Choupo-Moting hilft FC Bayern an allen Fronten

Robert Bauer

Update 13/10/2020 um 11:05 GMT+2 Uhr

Ausgerechnet am sagenumwobenen Deadline Day hat der FC Bayern noch einmal ein Ausrufezeichen auf dem Transfermarkt gesetzt. Mit Eric Maxim Choupo-Moting bekam Hansi Flick dabei endlich seinen lang ersehnten Backup-Stürmer. Obwohl der Transfer vielerorts auf Unverständnis stieß, könnte er sich bei genauer Betrachtung als wichtiger Mosaikstein auf dem Weg zur Triple-Verteidigung erweisen.

Eric Maxim Choupo-Moting - FC Bayern München

Fotocredit: Getty Images

Die Begeisterung stand Eric Maxim Choupo-Moting bei seinem ersten öffentlichen Auftritt an der Säbener Straße förmlich ins Gesicht geschrieben.
"Ich bin super happy, hier zu sein. Es ging alles sehr schnell. Als der FC Bayern mich und meine Berater kontaktiert haben, war für mich sofort klar, dass ich darauf Bock hätte. Es ist eine Ehre, für so einen großen Klub zu spielen, und ich freue mich, wieder in Deutschland zu sein", sprühte er bei seiner Vorstellung am Montag vor Vorfreude.
Der 31-Jährige kam im Zuge der bayerischen Schlussoffensive auf dem Transfermarkt ablösefrei von Paris Saint-Germain nach München, wo er die Rolle des Backup-Stürmers hinter Platzhirsch Robert Lewandowski einnehmen soll.
Eine Aufgabe, mit der Choupo-Moting bereits bestens vertraut ist. Immerhin musste er auch während seines rund zweijährigen Engagements in Paris hinter den Starstürmern Neymar, Kylian Mbappé, Edinson Cavani und Mauro Icardi überwiegend mit einem Platz auf der Bank vorlieb nehmen. So stehen in der Vita des Angreifers gerade einmal 51 Einsätze (neun Tore) für den französischen Vorzeigeklub.
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Eric Maxim Choupo-Moting

Fotocredit: Getty Images

Choupo-Moting auf den Spuren der Bayern-Legenden

Dass der Bundesliga-Rückkehrer, der in der Vergangenheit bereits die Stationen Nürnberg, Hamburg, Mainz und Schalke abgegrast hatte, jedoch auch als Joker durchaus Akzente setzen kann, ist spätestens seit seinem Last-Minute-Siegtreffer im Champions-League-Viertelfinale gegen Atalanta Bergamo (2:1) bekannt.
"Natürlich weiß jeder, dass Bayern Lewandowski vorne drin hat. Aber bei dem Programm ist jeder Spieler wichtig. Der Trainer hat mir klar signalisiert, dass es Einsatzzeiten geben wird. Ich bin mir sicher, dass ich mit meiner Qualität helfen kann. Es ist wichtig, eine gewisse Breite im Kader zu haben", betonte der Ex-PSG-Profi.
In die gleiche Kerbe schlug auch Sportdirektor und Transferinitiator Hasan Salihamidzic, der in diesem Zusammenhang in Erinnerung schwelgte.
"Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie wichtig es ist, viele gute Stürmer im Kader zu haben. Als wir damals die Champions League gewonnen haben (2001; Anm. d. Red.), hatten wir Giovanni Elber, Carsten Jancker, Alexander Zickler und Roque Santa Cruz", blickte der Ex-Profi auf seine aktive Zeit beim Rekordmeister zurück.

Choupo-Moting: "Klebstoff" für die Bayern-Kabine

In jene prominente Riege soll sich nun auch Choupo-Moting einreihen. Der gebürtige Hamburger könnte mit seiner Erfahrung gerade gegen vermeintlich kleinere Gegner Lewandowski die nötigen Verschnaufpausen in der bevorstehenden Marathon-Saison geben. Dafür wurde Choupo-Moting Youngster Joshua Zirkzee vor die Nase gesetzt.
Sein alter (beide einst HSV) und neuer Mannschaftskollege Jérôme Boateng ist sich daher sicher, dass die Münchener noch viel Freude an ihrem Neuzugang haben werden.
"Ich glaube, er ist ein sehr guter Transfer. Er kennt die Rolle aus Paris und bringt Qualität mit, sonst würde er nicht bei Bayern landen. Er kann auch als zweiter Stürmer reinkommen und Räume für Lewy (Lewandowski; Anm. d. Red.) schaffen, falls wir mal zurückliegen. Zudem hat er schon als Linksaußen gespielt und ist für uns eine Option mehr", schwärmte Boateng im "Kicker" und ergänzte: "Er ist ein guter Typ, er wird auch der Kabine guttun."
Genau hierin liegt neben seinen unbestrittenen sportlichen Fähigkeiten seine wohl größte Stärke. Der Angreifer galt bereits in der PSG-Umkleide als "Everybody's Darling", auch, weil er sich mehr als zwei Jahre lang ohne öffentliches Murren auf die Bank setzte. So wird dem 31-Jährigen selbst ein gutes Verhältnis zu dem durchaus exzentrischen Neymar nachgesagt. Nicht umsonst bezeichnete Ex-Coach Thomas Tuchel Choupo-Moting einst als "sozialen Klebstoff".
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Erfolgsgaranten bei PSG: Thomas Tuchel (links) und Eric Maxim Choupo-Moting

Fotocredit: Getty Images

In die selbe Kerbe schlägt auch Toni Conceição, Nationaltrainer Kameruns. "Einen besseren Spieler auf der Welt kann sich kein Trainer wünschen", sagte Conceição zu "Sky" über seinen Nationalmannschaftskapitän. Aufgrund seiner Flexibilität könne Choupo-Moting "auf allen Positionen der Bayern-Offensive spielen".
Noch wichtiger: Er ist loyal. "Er akzeptiert die Entscheidungen des Coaches. Selbst, wenn er nicht spielt, weil andere für den kommenden Gegner passender sind, ist er nicht enttäuscht. Zumindest zeigt er es nicht", so Conceição.

Lewandowski-Verletzung als Chance für Choupo-Moting?

So gab sich auch Choupo-Moting am Montag: selbstbewusst, aber demütig. "Ich verstelle mich auf keinen Fall und bin ein lebensfroher Typ. Ich bin sehr stolz, dort zu sein, wo ich bin. Ich habe einiges gelernt in meiner Karriere. Ich will abgesehen von meiner Karriere Freude im Leben haben", zeigte sich "Choupo" durchweg bodenständig.
Und auch auf dem Rasen könnte sich der ehemalige Schalker früher als gedacht ins Rampenlicht stellen.
Aufgrund einer Sprunggelenksverletzung von Lewandowski, zugezogen im Nations-League-Spiel der polnischen Nationalmannschaft gegen Italien (0:0), könnte im DFB-Pokal am Donnerstag gegen den 1. FC Düren (20:45 Uhr im Liveticker bei Eurosport.de) zum ersten Mal die Stunde von Choupo-Moting schlagen.
Gut möglich also, dass der von Tuchel titulierte "Klebstoff" schon zum jetzigen frühen Zeitpunkt der Saison bereits die Offensive des FC Bayern zusammenhalten muss.
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Choupo-Moting verrät: "Gab auch andere interessante Anfragen"

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