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FC Bayern nach dem Debütantenball: Flicks größte Aufgabe wartet noch

Tom Müller

Update 16/10/2020 um 19:49 GMT+2 Uhr

Der FC Bayern München hat im DFB-Pokal die erste Hürde genommen und gegen Fünftligist 1. FC Düren einen ungefährdeten 3:0-Sieg eingefahren. Hansi Flick ließ dabei die Neuzugänge von der Leine, die nicht enttäuschten, aber noch Zeit brauchen werden, sich zu integrieren. Zeit, die der Rekordmeister angesichts des straffen Zeitplans eigentlich nicht hat. Eine schwierige Aufgabe für den Coach.

Trainer des FC Bayern: Hansi Flick

Fotocredit: Getty Images

Der FC Bayern hat Düren "gespürt", so viel steht fest.
Dass sich der Fünftligist mit dem kreativen Slogan (#DürenSpüren) am Donnerstagabend gut verkauft hat, da waren sich Experten, Spieler und Trainer nach der Partie im DFB-Pokal einig.
"Wir waren tatsächlich etwas überrascht. Düren hat unsere Spielweise leicht kopiert", erklärte Thomas Müller nach der Partie bei "Sky" und schob lobend nach: "Ich kenne das Niveau der 5. Liga nicht, aber wenn sie das im Ligabetrieb auch so durchziehen, spielen sie sicherlich eine gute Rolle."
Zur ganz großen Überraschung hat es beim 0:3 aus Sicht des krassen Außenseiters aus der Eifel zwar nicht gereicht, doch so wirklich gerechnet hatte damit auch niemand. Dafür gab's nach Abpfiff jede Menge Selfies in der Allianz Arena und das ein oder andere Trikot der Stars des deutschen Rekordmeisters, die fleißig mit in die Kameras grinsten.

Flick: Neuzugänge haben gezeigt, was sie können

Auch die Bayern zeigten sich unter den gegebenen Umständen zufrieden. "Wir haben ein bisschen Zeit gebraucht, um ins Spiel zu kommen, am Ende war der Sieg aber ungefährdet", resümierte Hansi Flick auf der anschließenden Pressekonferenz. Wie angekündigt hatte der FCB-Coach mit Alexander Nübel, Bouna Sarr, Marc Roca, Douglas Costa und Eric Maxim Choupo-Moting in Abwesenheit der Nationalspieler gleich fünf Neuzugängen zum Startelf-Debüt verholfen.
Zwar sind die Erkenntnisse gegen einen Fünftligisten nur bedingt aussagekräftig, doch die Neuen hätten "gezeigt, was sie können".
"Bei Costa (fünf Torschussvorlagen) wissen wir, dass er noch nicht bei 100 Prozent ist. Doch was er mit dem Ball macht, ist vielsprechend, das hat man schon im Training gesehen. Sarr ist eine andere Art Außenverteidiger, er hat auch gute Ansätze gezeigt", analysierte Flick. Besonders die feine Co-Produktion zum 1:0 (24.), als der auf rechts durchgestartete Sarr von Costa mustergültig bedient wurde und Choupo-Moting am Fünfmeterraum fand, gefiel dem 55-Jährigen.
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Flick lobt Neuzugänge um Choupo-Moting: "Das ist vielsprechend"

Auch der Torschütze, der später noch den Elfmeter zum 2:0 durch Müller herausholte (36.) und den dritten Treffer mit sehenswertem Fernschuss erneut selbst besorgte (75.), nahm viel Positives mit: "Ich habe länger nicht gespielt und das hat heute sehr gutgetan, mal wieder etwas länger auf dem Platz zu stehen", so Choupo-Moting bei "Sport 1".

FC Bayern: Roca und Co. brauchen noch Zeit

Zu viel Euphorie wollte Flick aber nicht aufkommen lassen. Zurecht, denn neben den guten Szenen waren dem Coach natürlich auch die vielen leichten Fehlpässe und die - logischerweise - fehlende Abstimmung nicht entgangen.
Besonders bei Roca waren in der Zentrale deutliche Anpassungsprobleme zu erkennen. "Auf der Sechs ist die Positionierung entscheidend. Da war er mir in Ballbesitz oft zu tief. Wir hatten keinen Spieler hinter der ersten Reihe, da muss er sich besser positionieren", sagte Flick mit etwas Abstand am Freitag und betonte, dass die Neuen eben noch Zeit bräuchten. Doch das mit der Zeit ist in dieser eng getakteten Saison eben so ein Problem.
Schon am Samstag (18:30 Uhr im Liveticker bei Eurosport.de) steht das nächste Bundesliga-Spiel in Bielefeld auf dem Programm, bei dem aller Voraussicht nach keiner der Neuzugänge auf dem Rasen stehen wird. Danach folgen bis Weihnachten fast ausschließlich englische Wochen mit sechs Champions-League-Spielen und eine weitere Länderspielpause.
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Marc Roca bei seinem ersten Einsatz des FC Bayern München

Fotocredit: Getty Images

Integration wird für Flick zur Herkulesaufgabe

Für Flick und sein Trainerteam wird es zur Herkulesaufgabe, Choupo-Moting, Roca und Co. in der wenigen verbleibenden Trainingszeit in die einstudierten Abläufe zu integrieren und Automatismen gemeinsam mit den Stammspielern einzustudieren, um die Neuen ohne Bauchschmerzen auch gegen europäische Top-Teams von der Bank bringen zu können.
"Es ist noch Arbeit da, ohne Frage. Das haben schon die Spiele zuvor gegen Hoffenheim, Hertha oder Dortmund im Supercup gezeigt", so der Bayern-Coach: "In der wenigen Zeit, die wir haben, müssen wir das Beste daraus machen."
Lautsprecher und Anführer Müller zeigte sich nach dem Debütantenball dennoch zuversichtlich, dass der Rekordmeister auch in dieser Saison wieder eine schlagkräftige Truppe zusammen hat, um den hohen Zielen und Ansprüchen gerecht zu werden: "Wir sind auf einem guten Weg. Sie (die Neuzugänge; Anm. d. Red.) müssen sich erstmal an die Spielweise gewöhnen, ans Land, an die Stadt. Es ist noch ein kleiner Prozess, aber wir haben eine gute Basis."
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Flick: Das muss Neuzugang Roca noch lernen

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