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FC Bayern München: Warum Thomas Müller jetzt dringend gebraucht wird

Tobias Laure

Update 27/02/2021 um 13:25 GMT+1 Uhr

Bestia Negra oder tapsiger Gigant? Die Bayern zeigen in den vergangenen Wochen zwei Gesichter. In der Champions League verbreitet das Team von Trainer Hans-Dieter Flick wie gewohnt Angst und Schrecken, in der Meisterschaft aber wackelt der Champion. Das legt die Frage nahe, ob der exquisit besetzte Kader sich nicht selbst der größte Gegner ist? Ein Ansatz, der Flick verständlicherweise missfällt.

Klare Ansagen auf dem Platz: Bayern-Leader Thomas Müller (Mitte)

Fotocredit: Getty Images

Es ist eine Frage des Willens.
Was passiert, wenn die Bayern willens sind, war unter der Woche in der ewigen Stadt Rom zu bestaunen. Als Schiedsrichter Orel Grinfeld nach 45 Minuten zur Pause pfiff, hatten die Bayern Gastgeber Lazio bereits mit 3:0 in die Ecke gedrängt. Nach der Partie geisterte wieder der Ruf der "Bestia Negra" durch die Gazetten.
Für die internationale Konkurrenz hat sich nichts geändert, die Bayern will niemand als Gegner.
In der Bundesliga ist das derzeit ein wenig anders. Vor zwei Wochen schenkte die Arminia den Bayern drei Tore ein und nahm am Ende einen Punkt aus der Allianz Arena mit, am vergangenen Spieltag zwang die Frankfurter Eintracht den Meister gar mit 2:1 in die Knie.

Flick legt den Finger in die Wunde

"Wir haben uns gegen Lazio diszipliniert an den Plan gehalten", erläuterte Hans-Dieter Flick einen Tag vor dem Heimspiel in der Liga gegen den 1. FC Köln (Samstag ab 15:30 Uhr im Liveticker bei Eurosport.de) und brachte damit indirekt zum Ausdruck, dass dies gegen Bielefeld und Frankfurt nicht der Fall war.
Tatsächlich waren die jüngsten Punktverluste keineswegs in Pech und Chancenwucher begründet. "Die ersten Halbzeiten gegen Bielefeld und Frankfurt waren nicht gut", stellte der Bayern-Trainer ohne Umschweife fest.
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So analysiert Flick die Bayern-Niederlage in Frankfurt

Gegen Köln müsse man nun an die Leistung gegen Lazio "anknüpfen und Willen" zeigen. Nachvollziehbar, denn an der individuellen Überlegenheit der Bayern gegenüber dem Rest der Liga gibt es natürlich weiter keinen Zweifel. Was zuletzt fehlte, war die adäquate mentale Verfassung.

Bayern atmet auf: Es müllert wieder

Da kommt es fast wie gerufen, dass am Wochenende der Mann zurückkommt, der diese Qualitäten verkörpert wie kein zweiter: Thomas Müller.
"Er ist ein außergewöhnlicher Spieler, auf dem Platz und neben dem Platz. Thomas schafft es, eine gewisse Atmosphäre zu schaffen", so Flick. Dem 56-Jährigen ist anzumerken, wie froh er über die Rückkehr der Klub-Ikone ist. Müller hatte aufgrund einer Corona-Erkrankung die beiden Liga-Partien gegen Bielefeld und Frankfurt verpasst und fiel auch für das Endspiel der Klub-WM gegen Tigres UANL (1:0) sowie die Begegnung in Rom aus.
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Thomas Müller: Leader beim FC Bayern München

Fotocredit: Imago

Man kann davon ausgehen, dass die Stimme von Müller in der Allianz Arena sehr gut zu vernehmen sein wird, sollten es die Kollegen gegen Köln allzu pomadig angehen lassen. Dabei spielt es keine Rolle, ob der 31-Jährige auf dem Feld steht oder auf der Bank sitzt, Radio Müller wird auf Sendung gehen.
Die Entscheidung, ob er den Offensivspieler schon wieder ins Getümmel werfen wird, hält sich Flick indes offen. Bereit wäre Müller, daran besteht kaum ein Zweifel. "Er hat gestern eine kurze Einheit mit der Mannschaft absolviert. Es geht ja immer schnell bei ihm, bis er eine gutes Basis hat", befand Flick. Wohlwissend, dass er ab sofort wieder ein besonderes Ass im Ärmel hat.

Flick: "Ich sehe uns nicht als Gegner"

Nein, man stehe sich in der Bundesliga nicht selbst im Weg, wiegelte Flick ab. "Ich sehe uns nicht als Gegner. Die Mannschaft hat genau die Einstellung, die man braucht, um eine gute Saison zu spielen."
Weit weniger auskunftsfreudig gab sich der Trainer allerdings im Hinblick auf Verfolger RB Leipzig, der auf unangenehme zwei Punkte an die Bayern herangerückt ist. Auf Nachfrage von Eurosport.de, ob er auch den Sachsen den Titel zutraue, beschied Flick, dass ihn das Thema "im Moment nicht interessiert".
Ob der FCB am Ende die neunte Meisterschaft in Serie feiert oder ob mit RB Leipzig ein gänzlich neuer Name in die Schale eingraviert werden muss, ist, man ahnt es, eine Frage des Willens.
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