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BVB: Gregor Kobel wird neue Nummer eins bei Borussia Dortmund - ist er bereit für diese Aufgabe?

Katharina Wiedenmann

Update 10/06/2021 um 12:16 GMT+2 Uhr

Gregor Kobel übernimmt zur neuen Saison den Posten im Tor von Borussia Dortmund. Der BVB überweist für den 23-Jährigen angeblich rund 15 Millionen Euro nach Stuttgart. Auch wenn es einige Vorschusslorbeeren für Kobel gibt, fehlt dem jungen Schweizer vor allem noch die internationale Erfahrung. Daher kommen Zweifel auf, ob Kobel schon für die ganz große Aufgabe in Dortmund bereit ist.

Gregor Kobel

Fotocredit: Getty Images

Insgesamt 89 Spiele für den VfB Stuttgart, FC Augsburg und 1899 Hoffenheim hat Gregor Kobel im Profibereich schon absolviert. Nun macht der junge Schweizer den nächsten Schritt und wechselt zur neuen Saison zu Borussia Dortmund.
Für kolportierte 15 Millionen Euro verpflichtete der Champions-League-Klub Kobel, der in der vergangenen Saison in 34 von 37 möglichen Partien für Stuttgart auf dem Platz stand. Der 23-Jährige soll die neue Nummer eins beim BVB werden.
Roman Bürki wird den Verein wohl im Sommer verlassen. Mit Marwin Hitz haben die Dortmunder zudem eine erfahrene Nummer zwei.
Es stellt sich aber die Frage, ob Kobel seine neue Rolle schon ausfüllen kann. Ist er wirklich besser als Hitz und Bürki, vor allem in der Champions League?

BVB hat Vertrauen in Gregor Kobel

Internationale Erfahrung kann der Schweizer nämlich so gut wie gar nicht vorweisen. Ein einziges Spiel in der Europa League mit Hoffenheim hat Kobel bisher auf dem Konto. Diese Erfahrung haben seine beiden Schweizer Landsmänner ihm deutlich voraus.
Der Transfer des 23-Jährigen ist ganz klar eine Investition in die Zukunft. Auf der Torhüterposition soll nach dem Hin und Her der vergangenen Jahre endlich Kontinuität einkehren. Der BVB traut Kobel diese Rolle jedenfalls zu.
Sportdirektor Michael Zorc meinte bei der Vorstellung des Eidgenossen, der bereits mit 16 Jahren nach Deutschland kam: "Wir freuen uns sehr, dass sich Gregor Kobel für Borussia Dortmund entschieden hat. In ihm sehen wir großes Potenzial. Gregors Zielstrebigkeit, sein Ehrgeiz und seine Konstanz sind bemerkenswert, das Profil seines Torhüterspiels passt zu uns."
Besonders der Biss des jungen Keepers wird von vielen ehemaligen Weggefährten als einer seiner wichtigsten Charakterzüge benannt. Michael Rechner, Kobels Ex-Torwarttrainer in Hoffenheim, sagte gegenüber der "Neuen Zürcher Zeitung": "Gregor war sehr fleißig, fast schon positiv besessen im Training."
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Gregor Kobel spielt ab der neuen Saison beim BVB

Fotocredit: Getty Images

Ehrgeiz zeichnet neuen Dortmund-Keeper aus

Auch Patrick Foletti, der bereits mit dem Schweizer Talent in dessen Jugendverein Grasshoppers zusammenarbeitete, meinte bei "Spox": "Er war schon in jungen Jahren extrem fokussiert - für einen Zwölfjährigen damals vielleicht zu ehrgeizig." Kobel sei immer "sehr lernwillig und zielstrebig" gewesen. Dieser Charakterzug habe sich bis heute nicht verändert, meinte Foletti.
Ein Ritual des Torhüters vor jeder Begegnung verdeutlicht diesen Ehrgeiz. "Vor dem Spiel visualisiere ich in Gedanken verschiedene Spielsituationen. Das soll mir helfen, in der Partie schneller reagieren zu können", erklärte Kobel dem "Blick".
Einen Tipp des ehemaligen Schweizer Eishockeytrainers Arno del Curto nimmt sich Kobel ebenfalls zu Herzen: "Ein Beispiel ist, dass man immer mit einem guten Gefühl auf den Platz gehen soll. Dass man die Enttäuschung unter der Woche im Training abbauen, die Frustration herausschwitzen und durch Leidenschaft ersetzen soll."
Die Verbindung zum Eishockey hatte Kobel von frühester Jugend an, denn sein Vater Peter ist ein ehemaliger Profispieler. Der neue BVB-Keeper habe aber schnell gespürt, "dass ich als Fußball-Goalie mehr Talent habe". Dieses Talent hat sich nun Dortmund gesichert.
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Gregor Kobel stand auch schon auf Leihbasis beim FCA im Tor

Fotocredit: Getty Images

Gregor Kobel noch nicht am Ende der Entwicklung

Die Zweifel wegen der fehlenden internationalen Erfahrung und Kobels jungem Alter lassen sich dennoch nicht vollends ausräumen. Foletti ist jedoch überzeugt, dass der Youngster, der überraschend nicht für den endgültigen EM-Kader der Schweizer Nationalmannschaft nominiert wurde, bereit ist für den nächsten Schritt auf der Karriereleiter: "Er hat über weite Strecken bewiesen, dass er konstant auf höchstem Niveau spielen kann."
Kobel sei einfach "noch sehr jung", so der Torwarttrainer der Schweizer Nati. Daher hatte er auch nicht die Möglichkeit, diese Erfahrung zu sammeln, die die beiden Ü30-Keeper Bürki und Hitz besitzen. "Mit seinem neuen Verein hat er nun die Chance, sich in der Champions League die ersten Sporen in Europa zu verdienen", merkte Foletti an. Leistungsschwankungen werden die Dortmunder bei einem so jungem Keeper im Laufe der Entwicklung einplanen.
Starke Auftritte wie gegen RB Leipzig in der Rückrunde der abgelaufenen Saison zeigen aber, dass Kobel das Zeug dazu hat, von einem der größten Bundesliga-Talente zu einem der besten Bundesliga-Keeper zu werden.
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