BVB: Erling Haaland als Ersatz für Kylian Mbappé zu PSG? Das steckt hinter den Gerüchten um Borussia Dortmunds Star

Monatelang sahen sich die Verantwortlichen von Borussia Dortmund mit leidigen Fragen zur Zukunft Erling Haalands konfrontiert. Mal hieß es, der FC Chelsea plane ein Mega-Angebot, mal sei Manchester City vorstellig geworden, Real Madrid habe bereits seinen Hut in den Ring geworfen und der FC Bayern hoffe ebenfalls darauf, im Rennen um den begehrten Norweger die Nase vorn zu haben.

Die Reaktion von Klubboss Hans-Joachim Watzke und Sportdirektor Michael Zorc fiel, egal um welche Spekulationen es sich handelte, stets gleich aus: Haaland bleibt über den Sommer hinaus beim BVB, ein Verkauf der menschgewordenen Lebensversicherung kommt nicht infrage. Nachdem die europäischen Schwergewichte anderweitig fündig oder von Haalands potenzieller Ablösesumme abgeschreckt worden waren, flaute der Gerüchte-Wind endlich ab.

Doch plötzlich, auf der Zielgeraden des Transfersommers, rumort es wieder. Paris Saint-Germain soll den 21-jährigen Torjäger ins Visier genommen haben und planen, ihn an die Seine zu lotsen, sollte Superstar Kylian Mbappé doch noch das Weite suchen.

Seit geraumer Zeit wird der Franzose mit einem Wechsel zu Real Madrid in Verbindung gebracht, die eigentlich finanziell so klammen Königlichen sollen bereit sein, rund 180 Millionen Euro für Mbappé nach Paris zu überweisen.

Eine stattliche Summe, die das mit katarischen Millionen alimentierte PSG offenbar sofort reinvestieren möchte. Schließt Haaland sich dem aktuell wohl schillerndsten Ensemble des Vereinsfußballs an, in dem neben den namhafte Ausnahmekönnern Neymar, Gianluigi Donnarumma, Sergio Ramos, Marco Verratti und Ángel di Maria mittlerweile auch Lionel Messi vertreten ist?

Dass Haalands Name schon wieder die mediale Runde macht, dürfte mit Blick auf den angeblichen Mbappé-Abschied niemanden überraschen. Haaland zählt zu den interessantesten Personalien des Weltfußballs.

Seine physische Wucht gepaart mit technischer Qualität und die Tatsache, dass der ehemalige Salzburger ob seines Alters noch Entwicklungspotenzial besitzt, machen ihn so begehrt. PSG ist darüber hinaus imstande, einen Transfer dieser Tragweite aus monetärer Sicht zu stemmen, sollten besagte Mbappé-Millionen auf das Konto der Hauptstädter fließen.

Allerdings scheint ein Transfer des Weltmeisters von 2018 gar nicht mehr so wahrscheinlich, wie es noch vor einigen Tagen anmutete. Wie der argentinische Journalist Fernando Czyz von "TNT Sports" jüngst berichtete, habe Neuzugang Messi den 22-Jährigen davon überzeugt, noch ein weiteres Jahr für Paris aufzulaufen und erst im kommenden Sommer gen Madrid abzuwandern. Demnach habe der Argentinier in einem Gespräch mit Mbappé gesagt: "Bleib noch ein Jahr und wir gewinnen zusammen die Champions League. Dann kannst Du nach Madrid gehen."

Darüber hinaus werteten französische Medien das Verhalten Mbappés zuletzt als Fingerzeig für einen Verbleib. Am Sonntagabend hatte er seinen Noch-Arbeitgeber mit einem Doppelpack gegen Reims zum 2:0-Erfolg geführt und mit seiner merklichen Spielfreude nicht den Eindruck erweckt, PSG auf Biegen und Brechen verlassen zu wollen, tags zuvor umarmte er Sportdirektor Leonardo, zu dem er eigentlich ein nicht allzu gutes Verhältnis pflegen soll.

Ob derlei Gebaren tatsächlich als Hinweis auf eine Wende gedeutet werden dürfen, ist fragwürdig. Eine Einigung zwischen den betroffenen Parteien wurde jedenfalls noch immer nicht erzielt, dem Vernehmen nach wolle Mbappé spätestens am Montag Klarheit haben, wenn er aufgrund der Länderspielpause zur französischen Nationalmannschaft in Clairefontaine stößt.

Doch selbst wenn in die Mbappé-Causa noch einmal Bewegung kommen sollte – ein Abgang Haalands wird von den BVB-Protagonisten weiterhin kategorisch ausgeschlossen. Vom "kicker" auf die abermaligen Gerüchte angesprochen, sagte Zorc: "Ich gehe davon aus, dass wir jetzt noch zwei Tage lang mit wilden Gerüchten konfrontiert werden." Er schob nach: "Unser Standpunkt ist klar, ich muss nicht ständig den Papageien spielen." Zu diesem Thema sei "alles gesagt."

Selbstverständlich ist ein Betrag jenseits der 150 Millionen Euro, den ein Haaland-Verkauf sicherlich einbringen würde, verlockend. Auf der einen Seite wäre Dortmund als börsennotierter Verein gegenüber seinen Aktionären in der Erklärungspflicht, andererseits überwiegen die sportlichen Argumente, Haaland auf keinen Fall kurz vor Schließung des Transferfensters abzugeben.

Die Schwarz-Gelben könnten kurzfristig keinen Ersatz für den treffsicheren Offensivmann präsentieren, zudem steht und fällt der Erfolg des amtierenden Pokalsiegers mit Haaland. Sprich: Die ambitionierten Ziele sind derzeit nur dann erfüllbar, wenn der Skandinavier mit von der Partie ist - und, wie zuletzt am vergangenen Freitag beim siegbringenden Last-Minute-Tor gegen Hoffenheim einmal mehr in entscheidender Rolle agiert.

Erst am Dienstagabend, wenn die Transferfrist abgelaufen ist, wird bei Watzke, Zorc und Co. Ruhe einkehren. Zumindest vorerst. Es wird nicht allzu lange dauern, bis die Gerüchte um die Naturgewalt aus Norwegen erneut aufkeimen.