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Drei Dinge, die bei FC Bayern gegen Bayer Leverkusen auffielen: Abwanderer Niklas Süle wird unverzichtbar

Dennis Melzer

Update 06/03/2022 um 22:15 GMT+1 Uhr

Der Bundesliga-Kracher am 25. Spieltag zwischen dem FC Bayern und Bayer Leverkusen endet leistungsgerecht 1:1 (1:1). Bei den Hausherren stach Dortmund-Abwanderer Niklas Süle positiv heraus, während sein Nebenmann Dayot Upamecano einmal mehr mit Problemen kämpfte. Die Werkself trat zur Abwechslung einmal ziemlich mutig in München auf. Drei Dinge, die auffielen.

Der FC Bayern trennte sich 1:1 von Bayer Leverkusen

Fotocredit: Getty Images

Am Ende waren sich Bayern-Trainer Julian Nagelsmann und Leverkusens Übungsleiter Gerardo Seoane einig: Das 1:1 an diesem sonnigen Samstagnachmittag war leistungsgerecht.
"Der Punkt geht - glaube ich - für beide Teams in Ordnung", sagte Nagelsmann, sein Kollege aus dem Rheinland pflichtete ihm bei: "Ich bin zufrieden", sagte der Schweizer, der dennoch etwas mit den vielen vergebenen Chancen seiner Schützlinge haderte.
Nachdem die Bayern in der ersten halben Stunde alles im Griff hatten und folgerichtig durch Niklas Süle in Führung gingen (18.), kämpfte Bayer sich zurück in die Partie. Allen voran Thomas Müllers Eigentor wurde von sämtlichen Protagonisten als Wendepunkt ausgemacht (36.).
"Das war eine sehr gute halbe Stunde, das Gegentor war natürlich vermeidbar", ärgerte sich Nagelsmann und ergänzte: "Der Freistoß (der zum Gegentor führte, Anm. d. Red.) war nicht besonders gut. Die Kommunikation war vielleicht einen Tick zu leise. Danach mussten wir eigentlich in Rückstand geraten."
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Nagelsmann über Müllers Eigentor-Premiere: "Passiert den Besten"

Nagelsmann spielte damit auf gleich drei riesige Leverkusen-Chancen vor der Pause an, die von Amine Adli (42., 43.) und Charles Aranguiz (45.) ausgelassen wurden. "Wenn man die Torchancen sieht, denkt man, es wäre mehr drin gewesen", sagte Seoane.
Drei Dinge, die bei Bayern München gegen Bayer Leverkusen auffielen.

1. Ein Abwanderer wird unverzichtbar

Es scheint, als sei die Bekanntgabe des Dortmund-Wechsels eine Art Knotenlöser für Niklas Süle gewesen. Seit offiziell klar ist, dass Süle ab kommender Saison für den Münchner Erzrivalen verteidigen wird, wirkt der Nationalspieler vollkommen frei.
Süle, der bereits am vergangenen Wochenende in Frankfurt (1:0) eine herausragende Leistung lieferte, avancierte auch gegen die konterstarken Leverkusener zu einem der wichtigsten Akteure im Bayern-Dress. Der 26-Jährige verbuchte die meisten klärenden Aktionen aufseiten der Hausherren, zehn Balleroberungen und war im Zweikampf extrem präsent.
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FC Bayern - Bayer Leverkusen

Fotocredit: Getty Images

Darüber hinaus war er derjenige, der nach einem Eckball von einer Aneinanderreihung Leverkusener Konfusionen profitierte und seinen Klub zwischenzeitlich in Front schoss.
"Ich habe mich nicht umsonst nie öffentlich geäußert, weil ich von meinen Eltern Dankbarkeit vermittelt bekommen habe", sagte Süle, der erstmals seit Veröffentlichung des BVB-Wechsels in der Öffentlichkeit sprach, bei "Sky". Er führt aus: "Ich bin dankbar, es ist nicht selbstverständlich, dass ich hier spiele, jetzt nach Dortmund wechsle und die Zuschauer trotzdem meinen Namen rufen, wenn ich eine Grätsche mache."
Süle stellte in Aussicht, dass er in naher Zukunft Stellung zu den Gründen seines Abgangs nehmen werde. "Der Tag wird kommen, an dem ich etwas dazu sagen werde und mich zu meinem neuen Klub äußern werde. Aber wie man hoffentlich sieht, gebe ich hier Woche für Woche alles."
Daran ließ der Abwehr-Hüne einmal mehr keinen Zweifel.

2. Upamecano erneut Unsicherheitsfaktor

Süles Nebenmann Dayot Upamecano erwischte hingegen einen weniger rosigen Nachmittag. Zwar gewann der Neuzugang aus Leipzig satte 83 Prozent seiner direkten Duelle (Bestwert bei den Bayern), allerdings sorgte Upamecano mit einigen leichten Fehlern immer wieder ungewollt für Gefahr vor dem Münchner Tor.
Der negative Höhepunkt aus Sicht des Franzosen: Ein komplett verunglückter Rückpass auf Torhüter Sven Ulreich, der von Leverkusens Angreifer Adli abgefangen wurde. Der Youngster umkurvte den Neuer-Vertreter gekonnt, setzte die Kugel aus spitzem Winkel allerdings nur an den Außenpfosten.
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Dayot Upamecano im Duell mit Amine Adli

Fotocredit: Getty Images

Seit seiner Ankunft in München geriet Upamecano regelmäßig in die Kritik - zu inkonstant sind seine Leistungen, zu eklatant bisweilen seine Fehler. Auf der Pressekonferenz auf die Leistungsschwankungen und die neuerlichen Fehler angesprochen, erklärte Nagelsmann: "Wir müssen ihm Lösungen aufzeigen. Upa weiß, dass er den Rückpass nicht spielen sollte. Er darf in den 50:50-Situationen auch gerne mal die einfache Lösung wählen."
Der 23-Jährige sei eine "Maschine im Verteidigen", so der FCB-Coach. Nagelsmann wünschte sich aber, dass der Nationalspieler in Zukunft auch mal den weniger sehenswerten, aber effektiven Weg wählt. "ich habe nie was dagegen, wenn er mal ein Ding in den dritten Rang schießt. Das sieht vielleicht nicht smart aus, aber super smart sieht es auch nicht aus, wenn Adli den Ball abfängt."
Einen Mutmacher gab es vom Trainer aber trotzdem mit auf den Weg: "Man muss ihm bewusst machen, was er für eine große Qualität als Verteidiger hat."

3. Bayer stemmt sich gegen München-Fluch

Es mutete an, als würden die Dinge ihren gewohnten Gang gehen: Bayern erspielte sich in der heimischen Allianz Arena gegen Bayer ein deutliches Übergewicht, schnürte die Werkself in deren Hälfte ein.
Eine halbe Stunde lang deutete alles darauf hin, dass die Münchner einen souveränen Heimsieg einfahren würden. Nichts Neues, zumindest, wenn der Gast aus Leverkusen kommt. In den vergangenen sechs Duellen sprang für Bayer lediglich ein Sieg in der bayrischen Landeshauptstadt heraus (2019), das letzte Unentschieden datiert aus dem Jahr 2009 (ebenfalls 1:1).
Doch nach besagten 30 Minuten traten die Leverkusener als Entfesselungskünstler in Erscheinung. Auf einen ersten aussichtsreichen Angriff folgten gleich zwei Standardsituationen. Die zweite, ein Freistoß von der halbrechten Seite durch Demirbay, landete über Müllers Bein im Bayern-Netz.
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Bayer Leverkusen holte erstmals seit 2009 ein Remis in München

Fotocredit: Getty Images

In der Folge fing sich die ambitionierte und talentierte Seoane-Elf, profitierte vom einen oder anderen Fehler der Münchner, kombinierte sich aber auch selbst zu guten Möglichkeiten. Auch nach dem Seitenwechsel machte Leverkusen Druck, ohne den Fokus für die Defensive zu verlieren.
"Wir haben eine halbe Stunde gebraucht, um uns zu fangen. Mit dem ersten und zweiten gelungenen Angriff haben wir Vertrauen geschöpft. Kompliment an die Mannschaft", lobte Seoane. Ein berechtigtes Lob für sein Team.
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