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Felix Zwayer wünscht sich Aufarbeitung nach Auszeit-Ankündigung: "Starkes Interesse, mit Bellingham zu sprechen"

Pascal Steinmann

Update 10/01/2022 um 17:38 GMT+1 Uhr

Nach den heftigen Diskussionen um seine Person nach dem Topspiel zwischen Borussia Dortmund und Bayern München legt Schiedsrichter Felix Zwayer eine Auszeit ein. Das gab Referee-Boss Lutz Michael Fröhlich am Sonntag bekannt. Im Gespräch mit der "Bild" erklärte Zwayer nun, dass ihn besagte Partie weiter beschäftigt. "Ich bin dabei, die Situation aufzuarbeiten", erklärte der 40 Jahre alte Berliner.

Felix Zwayer (M.) im Gespräch mit Marco Reus (r.)

Fotocredit: Getty Images

Der Schiedsrichter war nach dem Klassiker Anfang Dezember in die Kritik geraten, weil sich die Dortmunder bei der 2:3-Niederlage gegen den Rekordmeister in zwei wesentlichen Szenen benachteiligt gefühlt hatten.
Erst hatte der 40-Jährige bei einem Zweikampf zwischen Lucas Hernández und Marco Reus nicht auf den Punkt gezeigt. Dann hatte er nach einem Handspiel von BVB-Innenverteidiger Mats Hummels auf Elfmeter für die Bayern entschieden.
Besonders Dortmunds Mittelfeldspieler Jude Bellingham hatte Zwayer nach dem Spiel öffentlich hart attackiert: "Du gibst einem Schiedsrichter, der schon mal Spiele verschoben hat, das größte Spiel in Deutschland. Was erwartest du?", fragte der 18 Jahre alte Engländer gegenüber "Viaplay". Bellingham bezog sich in seiner Aussage auf die Verstrickung Zwayers in den Manipulationsskandal um den früheren Schiedsrichter Robert Hoyzer.
Allen voran mit dem englischen Nationalspieler würde Zwayer die Situation gerne aufarbeiten: "Ich habe weiter starkes Interesse, mit Jude Bellingham persönlich zu sprechen", erklärte der Referee nun gegenüber der "Bild".
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Stand beim Top-Spiel im Mittelpunkt: Felix Zwayer

Fotocredit: Imago

Gesprächsangebot schon im Dezember

"Die Frage ist: Wie geht man miteinander um? Welche Folgen können solche Aussagen für einen Menschen haben", forderte Zwayer ein Umdenken. Es ist nicht das erste Gesprächsangebot an das Mega-Talent der Schwarz-Gelben.
Bereits wenige Tage nach den Vorkommnissen Ende des vergangenen Jahres hatte Zwayer mit Bellingham sprechen wollen. "Ich möchte das am liebsten in einem persönlichen Gespräch mit Jude Bellingham klären und habe gegenüber Borussia Dortmund ein solches angeboten", hatte er gegenüber der "Bild" im Dezember gesagt.
Dieses Angebot lehnte der BVB allerdings ab. Im Vorfeld des Champions-League-Spiels gegen Besiktas Istanbul hatte Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke gesagt, ihm habe missfallen, dass Zwayer dieses Anliegen über die Medien vorgebracht hatte. "Ich führe keine vertraulichen Gespräche mit irgendjemandem, wo es eine Stunde später schon im Boulevard steht", erklärte Watzke.
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Schiedsrichter Felix Zwayer stand im Mittelpunkt

Fotocredit: Getty Images

Fröhlich fordert Umdenken

Schiedsrichter-Boss Fröhlich sieht die Entwicklung um den Immobilienkaufmann aus Berlin mit Sorge. "Wir haben großes Interesse daran, den Eindruck zu vermeiden, dass Konflikte zwischen Schiedsrichtern und Vereinen dazu führen, dass ein Schiedsrichter nicht mehr pfeift - oder sagt, dass er überhaupt nicht mehr pfeifen will", gab der Leiter der Elite-Schiedsrichter des Deutschen Fußball-Bundes zu Protokoll.
Zunächst hatte sich Zwayer, der vom Weltverband FIFA erst Mitte Dezember erneut auf die Liste der internationalen Top-Schiedsrichter gesetzt wurde, "nur" für eine Pause entschieden. Zuletzt stand er am 9. Dezember in der Europa League auf dem Platz. Wie lange Zwayer außen vor bleiben will, ist laut Fröhlich "bis auf Weiteres" offen.
Der Ursprung der Manipulationsdebatte um den 40-Jährigen liegt im Jahr 2004. Damals hatte Zwayer den Akten zufolge als Assistent Geld von Drahtzieher Hoyzer angenommen. Später deckte er den Skandal mit auf, eine Manipulation wurde ihm trotz Sperre nie nachgewiesen.
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Fröhlich erwartet vollständige Klärung

Laut Fröhlich spiegelt die Aktenlage die Vorkommnisse möglicherweise aber nicht korrekt wider. "Hier stand die Aussage von Robert Hoyzer, Felix Zwayer habe Geld genommen, gegen die von Felix Zwayer, der das dementiert hat. In dieser Situation hat er dann das Urteil akzeptiert", sagte Fröhlich zuletzt dem "kicker".
Fröhlich spricht sich dafür aus, den Fall endgültig zu klären. "Ich würde es sehr begrüßen, dass man weiß, was damals passiert ist", sagte der Berliner: "Es ist eine schwere Bürde für einen Schiedsrichter, mit diesem Vorwurf Spiele zu leiten."
(mit SID)
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