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Hertha BSC verdaddelt mit Remis bei Arminia Bielefeld den vorzeitigen Klassenerhalt

Celine Jäntsch

Update 30/04/2022 um 18:03 GMT+2 Uhr

Hertha BSC muss nach einem 1:1 (0:0) bei Arminia Bielefeld am 32. Spieltag der Bundesliga weiter um den Klassenerhalt zittern. Nach einem Tor von Lucas Tousart (54.) sah Berlin schon wie der Sieger aus, Joakim Nilsson traf jedoch noch zum Ausgleich (90.+1). Weil auch der VfB Stuttgart (1:1 gegen Wolfsburg) spät punktete, muss die Hertha weiter zittern. Bielefeld droht als 17. der direkte Abstieg.

Joakim Nilsson jubelt über das 1:1 - Arminia Bielefeld vs. Hertha BSC

Fotocredit: Getty Images

Die Abstiegsangst war beiden Mannschaften in der Anfangsphase deutlich anzumerken. Torraumszenen waren Mangelware, defensiv sicher stehen lautete die Devise auf beiden Seiten.
Erst Mitte der ersten Halbzeit tauchten die Gäste erstmals gefährlich vor dem Tor von Stefan Ortega auf: Nach Flanke von Marvin Plattenhardt scheiterte Davie Selke aus vier Metern an der Fußabwehr des Bielefelder Keepers (23.).
Nur Sekunden später verbuchte Selke den nächsten Abschluss, nach Hereingabe von Pekarik war sein Abschluss aufs kurze Eck aber leichte Beute für Ortega (24.).
Bielefelds einzige Chance wurde hingegen wegen einer Abseitsposition zurückgepfiffen: Masaya Okugawa brachte den Ball ohnehin nicht an Marcel Lotka vorbei (38.).
Im zweiten Durchgang starteten die Hausherren dann aber mit deutlich mehr Schwung. Einen Querpass von Gonzalo Castro im Strafraum verpasst Burak Ince im Zentrum nur knapp (47.).
Während Ortega auf der anderen Seite vor dem heranstürmenden Selke rettete (49.), verbuchte die Arminia die Großchance zur Führung: Nach starker Vorarbeit von Wimmer verfehlte Castro das Ziel aus zehn Metern halbrechts (51.).
Dann aber schlug die Hertha eiskalt zu. Plattenhardt fand mit einem Eckball von der linken Seite Lucas Tousart, der aus fünf Metern ins rechte Eck einnickte (55.).
Bielefeld musste nun reagieren – und forderte nach einem Wimmer-Freistoß Strafstoß. Joakim Nilsson ging im Fünfmeterraum nach einer kaum ersichtlichen Berührung von Peter Pekarik zu Boden. Nach Ansicht der Videobilder entschloss sich Deniz Aytekin gegen einen Elfmeter (59.).
Eine Viertelstunde vor Schluss verpasste Joker Janni Serra dann eine Hereingabe des ebenfalls eingewechselten Florian Krüger (75.).
Auf der anderen Seite musste Berlin dann eigentlich alles klar machen. Die eingewechselten Luca Wollschläger und Maximilian Mittelstädt liefen alleine auf das Tor von Stefan Ortega zu – spielten dann aber einmal zu oft quer, anstatt abzuschließen (89.).
Diese ausgelassene Möglichkeit sollte sich nur kurz darauf rächen: Im Anschluss an einen Eckball flankte Robin Hack aus dem Halbfeld an den Fünfmeterraum, wo der aufgerückte Joakim Nilsson Tousart entwischte und aus fünf Metern ins rechte Eck einnickte (90.+1).
Da auch der VfB Stuttgart im Parallelspiel gegen den VfL Wolfsburg noch spät ausglich, konnte so keine der beiden Mannschaften den vorzeitigen Klassenerhalt sichern.

Die Stimmen:

Felix Magath (Trainer Hertha BSC): "Es war ein guter Auftritt, aber wir haben spielerisch nicht geglänzt. Wir sind zum Schluss unter Druck geraten mit der Stimmung hier und kassieren dann noch den Ausgleich. Die Situation ist nach wie vor kritisch, jedenfalls zwischen dem VfB Stuttgart und uns. Der FC Bayern ist ja Meister, man weiß nicht, ob er jetzt das Spielen in der Bundesliga eingestellt hat. Ich habe ja nur das Ergebnis aus Mainz jetzt, ich weiß nicht, wie es zustande kam. Schön ist es aber nicht. Ich weiß nicht, ob das jetzt Druck erhöhen auf die Bayern. Die Saison geht nun einmal bis zum Ende, da kann nicht eine Mannschaft sagen: 'Wir spielen die letzten drei Spieltage nicht mehr ordentlich zu Ende.'"
Marco Kostmann (Trainer DSC Arminia Bielefeld): "Wenn man die anderen Ergebnisse sieht, dann kann das noch wertvoll sein. Vor allem so wie das zustande kommt - Arminia-like. Wir sind noch dabei. Armnia Bielefeld ist zwei Spieltage vor Schluss noch in der Lage, die Liga zu halten. Das müssen wir mitnehmen in die Trainingswoche und dann geht es Freitag nach Bochum."
Kevin-Prince Boateng (Hertha BSC): "Kompliment an die Mannschaft. Wir haben es sehr, sehr gut gemacht. Wir haben gut gestanden, Bielefeld hatte keine Ideen. Es hat sich nichts geändert, wir haben wieder gefightet. Wir haben weiterhin alles in der Hand. Wir müssen das Positive mitnehmen, wir haben jetzt ein Heimspiel, in dem wir alles klarmachen können. Wir wussten, wie es in Stuttgart steht, aber man versucht natürlich es auszublenden. Wir haben in drei Spielen sieben Punkte geholt, das haben viele auch nicht gedacht, dass wir es noch selber in der Hand haben. Er (Felix Magath, Anm. d. Red.) lässt mir in vielem freie Hand – aber nicht in allem."
Gonzalo Castro (DSC Arminia Bielefeld): "Ein sehr, sehr wichtiger Punkt, weil Stuttgart auch am Ende noch einen Punkt geholt hat. Ich hatte ja die Riesenchance zum 1:0, quasi im Gegenzug kassieren wir das 0:1. Da musst du dann alles nach vorne werfen. Ich habe alles riskiert, der Winkel war ein bisschen spitz, aber ich habe einfach draufgehalten. Er (Marco Kostmann, Anm. d. Red.) hat sehr, sehr viel Druck von den Jungs weggenommen, mit seiner Erfahrung und so ein bisschen seinem Papa-Dasein."
Stefan Ortega (DSC Arminia Bielefeld): "Ich habe gerade gehört, dass Stuttgart noch 1:1 gespielt hat. Was man daraus mitnehmen kann, dass wir glaube ich, ein gutes Spiel gemacht haben. In der ersten Halbzeit hatten wir viel Kontrolle, ohne richtig zwingend zu sein. Was der Punkt am Ende Wert ist, da müssen wir uns nach dem Leipzig-Spiel nochmal hören. Es war aber wichtig, nochmal zurückzukommen, denn nach einer Niederlage wäre es schwierig geworden, nochmal aufzustehen. Ich will die Klasse halten mit Arminia, alles andere da bin ich noch gar nicht richtig bereit für."

Der Tweet zum Spiel:

Es bleibt spannend im Abstiegskampf.

Das fiel auf: Lucas Tousart wird zum tragischen Helden

Lange Zeit galt der teuerste Einkauf der Vereinsgeschichte als Flop – dann aber kam Felix Magath nach Berlin und hauchte Lucas Tousart so etwas wie neue Lebensgeister ein. Gegen Arminia Bielefeld erzielte der Mittelfeldakteur sein zweites Saisontor, immerhin doppelt so viele wie in der vorherigen Saison. Dann aber kam die 91. Minute. Eine indirekt ausgeführte Ecke landete am Fünfmeterraum, wo Tousart eigentlich seine zuvor bereits unter Beweis gestellte Kopfballstärke unter Beweis stellen sollte. Dieses Mal aber ließ er Bielefelds Innenverteidiger Joakim Nilsson in seinem Rücken entwischen – der prompt den Ausgleich erzielte und der Hertha somit zwei so wichtige Punkte im Abstiegskampf aus den Händen riss.

Die Statistik: 500

500 Bundesligaspiele hat Felix Magath als Trainer nun auf der Uhr – was für eine Zahl.
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Klopp von Reporter irritiert: "Wie kommen sie auf diese Frage?"

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