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FC Bayern München: Oliver Kahn poltert gegen Financial Fairplay und stichelt gegen Niklas Süle

Tobias Laure

Update 16/10/2022 um 00:41 GMT+2 Uhr

Oliver Kahn hat auf der Jahresverhauptsammlung des FC Bayern München seinen Sorgen um die Chancengleichheit im europäischen Fußball Ausdruck verliehen. Der Vorstandsvorsitzende des Rekordmeisters bezeichnete das Financial Fairplay (FFP) der UEFA als "stumpfes Schwert" und kündigte an, dagegen vorzugehen. Wohlwissend, dass er damit auch die internationalen Ambitionen des FC Bayern unterstützt.

Bayern-Vorstandsvorsitzender Oliver Kahn

Fotocredit: Getty Images

Der FC Bayern habe einen "starken, international wettbewerbsfähigen Kader, um den uns in Europa viele beneiden", betonte Oliver Kahn auf der Jahreshauptversammlung im Münchner Audi Dome. Dies sei "die Voraussetzung, um international ganz vorne mit dabei zu sein".
Genau darum geht es den Bayern, auch wenn die Kluft zu finanziellen Riesen wie Manchester City oder Paris Saint-Germain größer zu werden droht.
Um zumindest die gröbsten Ungerechtigkeiten auszuschließen, hat die UEFA das Financial Fairplay eingeführt.
Mit den aktuellen Regularien, die dem "FFP" zugrunde liegen, sei dieses Ziel aber nicht zu erreichen, glaubt Kahn. "Wenn ich mir die europäische Klub-Landschaft anschaue, dann sehe ich gewaltige, die Betonung liegt auf gewaltige, Verluste bei Topklubs. Das reicht von 100 bis zu 250 Millionen Euro. Da frage ich mich: Wie geht das eigentlich?"
Tatsächlich war in den vergangenen Jahren mitunter kompliziert nachzuvollziehen, wie einige der renommiertesten Vereine des Kontinents wirtschafteten und auch im Angesicht massiver Schulden große Deals abwickelten.

Kahn: So muss das "scharfe Schwert" aussehen

Für Kahn steht fest, dass das "stumpfe Schwert" Financial Fairplay einer Überarbeitung bedarf. "Deshalb müssen die neuen Financial Sustainability Regulations, die nun stufenweise eingeführt werden, dieses scharfe Schwert sein", forderte der Bayern-Funktionär.
Mit dem Maßnahmenpaket, das im Juni 2022 anlief und über drei Jahre implementiert wird, setzte "Anreize für den Aufbau von Eigenkapital und für Investitionen in die Infrastruktur sowie die Nachwuchsförderung", schreibt die UEFA.
Man wolle die Bilanzen der Klubs stärken und damit "eine bessere Kostenkontrolle" erreichen. Kahn erklärte, er werde sich als "Vize-Chairman der ECA dafür einsetzen". Die ECA ist die Europäische Klubvereinigung, die den kontinentalen Vereinsfußball schützen und fördern soll.
Bayerns Finanzen geben derweil weiter Anlass zur Zufriedenheit: Der Gesamtkonzern FC Bayern AG, zu dem die Stadion GmbH und weitere Tochterunternehmen gehören, wies auch zum Abschluss des zweiten kompletten Jahres der Corona-Pandemie Gewinn aus. Bei einem Gesamtumsatz von 665,7 Millionen Euro in der Saison 2021/22 wurde ein Überschuss von 12,7 Millionen Euro nach Steuern erwirtschaftet.

Kahn kann sich Spitze gegen Süle nicht verkneifen

Für das Geschäftsjahr 2022/23 prognostizierte der scheidende Finanzvorstand Jan-Christian Dreesen sogar jetzt schon einen neuen Rekordumsatz von mehr als 770 Millionen Euro. Rosige Zeiten - in denen Abgänge zu verschmerzen sind, wenn man sie auffangen kann.
Kahn dankte den Bayern-Profis, die den Klub im Sommer verlassen haben. Er habe Verständnis dafür, dass etwa Robert Lewandowski nach vielen Jahren als "Tormaschine" in München eine neue Herausforderung suche.
Im Fall von Niklas Süle aber konnte sich Kahn eine kleine Spitze nicht verkneifen. Der Innenverteidiger spiele ja inzwischen "aus mir unerfindlichen Gründen bei Borussia Dortmund", stichelte der Vorstandsvorsitzende.
Mit purem Lob überschüttete er indes Königstransfer Sadio Mané: "Es war einfach grandios, wie er sich zum FC Bayern bekannt hat. Sadio wollte aus Liverpool nur zu uns kommen und zu keinem anderen Klub."

Bombendrohung überschattet Bayern-Versammlung

Überschattet wurde der Abend im Audi Dome von einer Bombendrohung, die gegen 23:15 Uhr bekannt wurde.
Daraufhin mussten alle Personen, die noch anwesend waren, das Gelände umgehend verlassen.
Die Polizei rückte mit einem Räumkommando an, um die Situation zu klären. Präsident Herbert Hainer sprach gegenüber der "Bild" von einem "wirklich unschönen Ende".
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