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FC Bayern - Hainer verteidigt Hoeneß für Angriff auf Katar-Kritiker: "So kennen und so mögen wir Uli …"

Eurosport
VonEurosport

Publiziert 16/10/2022 um 17:18 GMT+2 Uhr

Uli Hoeneß ging bei der Jahreshauptversammlung des FC Bayern München Vereinsmitglied Michael Ott für dessen Kritik am Sponsoring an Katar an. Am Tag drauf springt ihm der wiedergewählte Präsident Herbert Hainer zur Seite: "So kennen wir ihn und so mögen wir ihn auch alle", meinte der ehemalige Adidas-Boss in einem "Bild"-Interview. Die Begegnung sei von Hoeneß nicht forciert gewesen.

Uli Hoeneß (l.) mit Michael Ott auf der Jahreshauptversammlung des FC Bayern 2022

Fotocredit: Getty Images

Michael Ott hatte am Samstagabend auf der Jahreshauptversammlung des FC Bayern erneut das Sponsoring von "Qatar Airways" und Bayerns Auseinandersetzung mit der Menschenrechtssituation im Emirat kritisiert.
Ott hielt der Vereinsführung dabei ein Lob des katarischen Botschafters Abdulla Mohammed al Thani für die Bayern vor. Dieser habe sich "zunutze gemacht, dass der FC Bayern Katar nicht kritisiere". Ott weiter: "Unser Verein wird instrumentalisiert, wir müssen damit leben, dass Katar mit dem unkritischen Verhalten des FC Bayern hausieren geht. Das ist inakzeptabel."
Auf die Frage Otts, wie Präsident Herbert Hainer dazu stehe, antwortete dieser ausweichend. "Ich kenne den Zusammenhang nicht, ich war bei der Veranstaltung nicht dabei. Ich kann eines sagen: Der katarische Botschafter war beim Round Table dabei, der öffentlich ausgestrahlt wurde. Da haben wir uns über die Missstände und Verbesserungen ausgetauscht. Ich weiß nicht, was der Botschafter damit ausdrücken wollte. Schweigen werden wir auf keinen Fall."
Nach Otts Auftritt auf der Bühne kam es im bestuhlten Bereich zur Begegnung mit Uli Hoeneß. "Ihr Auftritt war peinlich", spottete Hoeneß in Richtung des Vereinsmitglieds: "Das ist der Fußballklub Bayern München und nicht die Generalversammlung von Amnesty International."

Hainer: "Hoeneß ist emotional"

Am Sonntag wurde nun Hainer von der "Bild" auf Hoeneß' Aktion angesprochen. "Ach, so kennen wir Uli Hoeneß, er ist emotional, er ist FC Bayern durch und durch und verteidigt seinen FC Bayern auch mit allen Facetten", sagte der 68-Jährige.
Dass Hoeneß den Katar-Kritiker extra aufgelauert habe, verneinte er. "Wenn ich das richtig mitbekommen habe, hat er ihn nicht abgepasst, sondern sie sind sich begegnet, als Uli den Saal verlassen wollte", so Hainer.
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Uli Hoeneß (l.) mit Michael Ott

Fotocredit: Imago

Der FC Bayern sei eben "sein Klub und wenn jemand den Klub angreift und Uli ist der Meinung, dass die Kritik nicht gerechtfertigt war, dann verteidigt er halt seinen Klub. So kennen wir ihn und so mögen wir ihn auch alle."

Ott findet die Bayern-Haltung schade

Ott erklärte am Abend noch, dass er mit Hoeneß' Angriff nicht gerechnet habe. "Er ist sicherlich an keinem sachlichen Dialog interessiert, das hat man gemerkt", sagte Ott.
"Er hat meine Antwort gar nicht mehr hören wollen. Ich habe ihm noch gesagt, dass sich auch der Fußballklub Bayern München an die Menschenrechte halten sollte. Ich finde es schade, dass er es auf eine unsachliche Ebene gezogen hat, da wir eigentlich einen sachlichen Dialog geführt haben."
Ob die Bayern das 2023 auslaufende Sponsoring mit "Qatar Airways", das laut Medienberichten zwischen 17 und 20 Millionen Euro jährlich einbringen soll, fortsetzen, stehe laut der Vereinsführung noch nicht fest.

Kahn spricht von wichtigem Fan-Dialog

"Das hängt von den Gesprächen ab. Da wird die Vergangenheit analysiert. Es müssen gemeinsame Projekte entwickelt werden, um weitere Verbesserungen in Katar zu erreichen", sagte Hainer am Samstagabend.
"Wir werden das Thema nach der WM mit 'Qatar Airways' weiter intensiv besprechen, wir werden alles abwägen, und dann werden wir für den FC Bayern eine Lösung finden", sagte der Vorstandsvorsitzende Oliver Kahn.
Man habe sich "mehrmals mit engagierten Mitgliedern getroffen, uns ausgetauscht, diskutiert, teilweise mit sehr unterschiedlichen Standpunkten, übrigens auch unter den Fans", sagte Kahn. Weitere Treffen seien vereinbart. "Wir bleiben im Gespräch. Und das ist mir sehr wichtig!", schloss Kahn.
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