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Isco-Wechsel geplatzt: Union Berlins Geschäftsführer gibt Einblick über gescheiterte Transferverhandlungen

Robert Bauer

Update 01/02/2023 um 08:12 GMT+1 Uhr

Der Sensationswechsel von Isco zu Union Berlin ist auf den letzten Metern geplatzt. Obwohl der Spanier bereits in der Hauptstadt weilte und den Medizincheck absolvierte hatte, verkündete Geschäftsführer Oliver Ruhnert, dass ein Transfer nicht zustande kommt. Dies wirft die Frage auf, wer die Schuld an dem gescheiterten Deal tragt. Ruhnerts jüngste Aussagen brachten ein wenig Licht ins Dunkel.

Isco im Trikot des FC Sevilla

Fotocredit: Imago

Eigentlich war einer der spektakulärsten Transfer-Deals der jüngeren Bundesliga-Vergangenheit doch schon so gut wie perfekt. Eigentlich.
Noch vor wenigen Tagen klang ein möglicher Wechsel von Isco, seines Zeichens fünfmaliger Champions-League-Sieger mit Real Madrid, zu Union Berlin wie ein schlechter Scherz. Doch was zunächst als haltloses Gerücht begann, schien plötzlich Realität zu werden. Und dann kam doch alles ganz anders.
Obwohl Isco bereits in der Hauptstadt weilte und den obligatorischen Medizincheck absolvierte hatte, platzte ein Wechsel des 30-Jährigen zu den Eisernen auf den letzten Metern.
Nachdem am Dienstag lange Zeit über die Ursachen der geplatzten Verhandlungen spekuliert wurde, brachte Union-Geschäftsführer Oliver Ruhnert am Abend ein Stück weit Licht ins Dunkel.

Unions Ruhnert: Isco-Seite wollte Änderungen

"Bevor der Medizincheck durchgeführt wurde, waren alle Dinge besprochen. Dann wurden aber noch mal Änderungen am Vertrag gewünscht. Das geht so nicht - dann lassen wir uns nicht darauf ein", erklärte der 51-Jährige am "Sky"-Mikrofon vor dem Sieg im DFB-Pokal-Achtelfinale gegen den VfL Wolfsburg (2:1).
Das ursprüngliche "Paket" wäre für Union machbar gewesen, so Ruhnert, "aber wir lassen uns nicht auf Dinge ein, die nicht zu uns passen. Auch wenn der Spieler schon in der Stadt ist und der öffentliche Druck groß, bleiben wir bei unserer Linie." Auch wenn der Geschäftsführer betonte, dass ihm Isco durchaus leidtäte.
Die Eisernen setzten damit ein klares Zeichen und machten ihrem Namen in den Verhandlungen alle Ehre. Zumal der zuletzt vereinslose Spielmacher seine Eignung für den Spielstil der Mannschaft von Trainer Urs Fischer erst noch hätte beweisen müssen.

Union trotzig: "Trotzdem eine geile Truppe"

Mit ihrer laufintensiven und kampfbetonten Art treibt Union sowohl auf dem Papier namhaftere als auch finanzstärkere Gegner regelmäßig zur Verzweiflung und steht in der Bundesliga nach 18 Spieltagen mit nur einem Punkt Rückstand in der Tabelle auf den großen FC Bayern München auf Platz zwei.
Auf sportlicher Ebene ist man somit nicht unbedingt auf Isco angewiesen, wie auch Ruhnert versicherte: "Unser Kader ist so gesetzt, dass wir auch deswegen jetzt nicht anfangen, Trübsal zu blasen."
Das sieht auch Mittelfeldstratege Rani Khedira so. "Wir haben trotzdem eine geile Truppe", resümierte der 29-Jährige bei "Sky" nach dem 2:1 gegen Wolfsburg.
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Paul Seguin (l.) and Kevin Behrens (beide Union Berlin) bejubeln den Derbysieg gegen Hertha BSC

Fotocredit: Getty Images

Union und Isco-Seite beschuldigen sich gegenseitig

Nichtsdestotrotz hätte ein Transfer des Ex-Real-Profis einen nie dagewesenen Glamour-Faktor in der Alten Försterei gebracht.
Doch anstatt einer Einigung gab es am Dienstagvormittag gegenseitige Schuldzuweisungen. "Wir hätten Isco gerne bei uns gesehen, aber wir haben unsere Grenzen. Diese wurden heute entgegen der vorherigen Vereinbarungen überschritten, deshalb kommt der Transfer nicht zustande", verkündete Ruhnert am Nachmittag.
Iscos Berater-Agentur Gestifute konterte im Gespräch mit der "Bild"-Zeitung: "Wir mussten im Verlauf der Gespräche feststellen, dass unser Verhandlungspartner nicht mehr bereit war, sich in dem ursprünglich besprochenen Rahmen zu bewegen."

Union verdient sich einen Platz auf der Fußball-Landkarte

Die jüngsten Aussagen von Ruhnert lassen zumindest erahnen, dass es ums Geld ging. Genauere Details sind bislang jedoch nicht bekannt.
Fest steht zumindest, dass der sportliche Erfolg Union zu einer attraktiven Adresse gemacht.
"Wir spielen im zweiten Jahr international, wir sind jetzt Tabellenzweiter, daher befassen sich jetzt auch Spieler mit unserem Klub, die sich vor drei, vier Jahren noch nicht mit uns befasst haben", hatte Klubpräsident Dirk Zingler vor dem Derbysieg am vergangenen Samstag bei Stadtrivale Hertha BSC (2:0) am "Sky"-Mikrofon gesagt.
Die Transfers der WM-Teilnehmer Josip Juranovic (Kroatien) und Aissa Laidouni (Tunesien) im Januar belegten das. Daran ändert auch der geplatzte Isco-Deal nichts.
(mit SID)
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