Sadio Mané, Serge Gnabry, Yann Sommer und Co: Die Verkaufskandidaten des FC Bayern
Beim FC Bayern herrschte im Anschluss an das 1:3 in Mainz Krisenstimmung. Nach dem Aus im Pokal und in der Champions League sowie dem jüngsten Verlust der Tabellenführung droht dem deutschen Rekordmeister eine titellose Saison. Unabhängig davon, ob es am Ende doch noch zur Meisterschale reicht, wird es im Sommer etliche personelle Veränderungen geben. Diese Spieler könnten den Klub verlassen.
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Quelle: Perform
Eine Saison ohne Bayern-Titel? Seit mehr als einer Dekade undenkbar, ein Münchner Schreckensszenario. Am Ende dieser Spielzeit könnte es aber tatsächlich nach elf Jahren wieder so weit sein. Sowohl im DFB-Pokal als auch in der Champions League musste der deutsche Rekordmeister die Segel streichen, das 1:3 in Mainz kostete den FCB am Samstag die Tabellenführung.
Für die Verantwortlichen käme eine titellose Spielzeit einer "Katastrophe" gleich, wie Vorstandschef Oliver Kahn zuletzt erklärte. Der ehemalige Weltklasse-Keeper weiß, dass auch seine Arbeit auf dem Prüfstand steht. Die Freistellung von Julian Nagelsmann, die bislang keine Früchte trug, ruft zahlreiche Kritiker auf den Plan. Auch der Umstand, dass er und Sportvorstand Hasan Salihamidzic nach Robert Lewandowskis Abgang keinen adäquaten Ersatz für die Mittelstürmerposition verpflichtet hatten, holt die Bosse nun ein.
Trotz aller Unkenrufe und Gerüchte rund um die Säbener Straße gibt sich Kahn kämpferisch: "Für mich gibt es ein einziges Ziel und das ist, diese Saison mit dem Meistertitel rumzubringen und dann nächste Saison nochmal richtig anzugreifen." Besagter Angriff ist eng verknüpft mit Neuzugängen.
Vor allem das Neuner-Versäumnis soll im Sommer behoben werden. Die Ausnahme-Angreifer Randal Kolo Muani (Frankfurt), Harry Kane (Tottenham) und Victor Osimhen (Napoli) gelten als Kandidaten. Doch auch auf der Gegenseite wird sich freilich etwas tun, etliche Spieler werden mit einem Abgang in Verbindung gebracht.
Eurosport zeigt die Verkaufskandidaten des FC Bayern:
YANN SOMMER (Tor)
Im Winter nahm der ganze Bayern-Trubel seinen Anfang. Manuel Neuer erlitt nach der enttäuschenden WM in Katar beim Skifahren einen Unterschenkelbruch. Pause bis zum Saisonende – mindestens. Ein hochklassiger Vertreter musste her, Bayern einigte sich mit Borussia Mönchengladbach auf einen Transfer des Schweizer Keepers Yann Sommer.
Dem Vernehmen nach habe vor allem Nagelsmann ebenjene Lösung präferiert. Der FCB stattete den Schweizer gleich mit einem Vertrag bis 2025 aus. Sommer löste seine Sache weitestgehend zufriedenstellend, zuletzt wurde er aber immer häufiger infrage gestellt. Einigermaßen obsolete Debatten wurden geführt, welche der Gegentore Neuer aufgrund seines Größenvorteils (zehn Zentimeter) wohl verhindert hätte. Das zwischenzeitliche 1:1 gegen Mainz musste sich Sommer aber tatsächlich ankreiden lassen.
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Yann Sommer
Fotocredit: Getty Images
Wenn Neuer, dessen Reha offenbar planmäßig verläuft, zurückkehrt, soll er unter Tuchel spielen. Das berichtete unter anderem "Sky". Sommer, aufgrund seiner Qualität und Erfahrung mit berechtigten Ansprüchen, dürfte sich mit der Rolle als Nummer zwei nicht zufriedengeben. Bei einem passenden Angebot würden die Bayern dem 34-Jährigen voraussichtlich keine Steine in den Weg legen.
BOUNA SARR (Abwehr)
Bouna Sarr, seit 2020 im Verein, hat bei den Bayern nie Fuß gefasst, in drei Jahren brachte er es gerade einmal auf 13 Bundesliga-Einsätze. Die Bayern versuchen bereits seit geraumer Zeit, den Afrikameister zu verkaufen, allerdings wurde das Vorhaben wegen einer Knie-OP im Sommer erschwert.
Der 31-Jährige, dessen Arbeitspapier noch bis 2024 gültig ist, hat trotz überstandener Verletzung keine Perspektive in München. Lässt sich am Saisonende ein Abnehmer finden, ist das Missverständnis beendet.
DALEY BLIND (Abwehr)
Es kam aus dem viel zitierten Nichts, als der FC Bayern im Winter Daley Blind, dessen Kontrakt im Dezember bei Ajax aufgelöst worden war, als Neuzugang präsentierte.
Seinerzeit machte der Transfer durchaus Sinn, immerhin hatte sich mit Lucas Hernández eine wichtige Abwehrstütze bei der WM in Katar einen Kreuzbandriss zugezogen – der ablösefreie Blind stellte kein finanzielles Risiko dar. Zumal der Niederländer zunächst mit einem Vertrag bis Saisonende ausgestattet wurde.
"Das ist wirklich ein glücklicher Umstand, dass so ein Spieler auf dem Markt ist und er uns von der ersten Minute an signalisiert hat, dass er unbedingt zum FC Bayern kommen möchte", schwärmte Salihamidzic damals.
Für eine langfristige Zusammenarbeit konnte sich Blind aber nicht bewerben, nur vier Bundesliga-Spiele stehen für den Elftal-Star zu Buche. Sein einziger Startelf-Einsatz beim 2:3 in Mönchengladbach war zudem nicht von Erfolg gekrönt.
Laut "Sky" werden sich die Wege im Sommer wieder trennen. Dementsprechend haben sich Blinds Berater mittlerweile auf die Suche nach einem neuen Arbeitgeber gemacht.
RYAN GRAVENBERCH (Mittelfeld)
Der Niederländer war im vergangenen Sommer als großes Versprechen von Ajax zu den Bayern gewechselt. Bislang setzte er sich aber nicht durch. Gravenberch kommt zwar auf 28 Pflichtspieleinsätze, jedoch stand er lediglich viermal in der Startelf.
Kein Wunder, dass der 20-Jährige mit seiner Situation hadert – und sogar einen vorzeitigen Abschied nicht ausschließt. "Ich hatte auf jeden Fall gehofft und auch erwartet, dass ich mehr beim FC Bayern spielen würde", sagte er dem Portal "Ajax Showtime" unlängst. Er ergänzte: "Für mich ist das schade, aber ich komme damit gut zurecht. In meiner Karriere hatte ich eigentlich noch nie einen Rückschlag bis zu dieser Saison."
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Ryan Gravenberch vom FC Bayern
Fotocredit: Imago
Gravenberch weiter: "Im Idealfall würde ich gern bei Bayern Erfolg haben. Aber wenn das nicht klappt und ich keine Chancen bekomme, dann sollte ich mich vielleicht woanders umsehen". Laut "The Athletic" hat der FC Liverpool den Mittelfeldmann ins Auge gefasst. Demnach habe es sogar bereits Gespräche zwischen Gravenberchs Vater und den Reds gegeben.
Diese seien positiiv verlaufen, Gravenberch könne sich angeblich einen Wechsel an die Anfield Road vorstellen. Allerdings hoffen die Bayern darauf, dass der Youngster in der kommenden Saison durchstartet, ein Verkauf nach nur einem Jahr ist durchaus unwahrscheinlich.
MARCEL SABITZER (Mittelfeld)
Sabitzer, der als Kind in Bayern-Bettwäsche schlief, war überglücklich, als sein Herzensverein ihn im Sommer 2021 verpflichtete. Der Österreicher galt als Nagelsmanns Wunschspieler, wusste aber nur selten zu überzeugen.
Die Folge: Im Winter zog es Sabitzer auf Leihbasis zu Manchester United. Beim englischen Rekordmeister läuft es für ihn seither deutlich besser, der Mittelfeldstratege ist aus der Startelf der Red Devils nicht mehr wegzudenken.
"Ich habe meinen Platz hier gefunden, ich kenne die Premier League nun und kann sagen: Es gibt nichts Besseres, Intensiveres und Härteres. Natürlich sind meine Gedanken in Bezug auf United – speziell mit Blick darauf, wie es läuft, welches Vertrauen ich von Erik ten Hag bekomme – sehr positiv", schwärmte Sabitzer kürzlich im Interview mit der "Sport Bild".
Der 29-Jährige ist noch bis 2025 an die Bayern gebunden, seine Aussagen lassen aber darauf schließen, dass er einen Verbleib in Englands Beletage im Allgemeinen und bei United im Speziellen präferiert. Bei einem Angebot von rund 20 Millionen Euro würden die Bayern Sabitzer wohl ziehen lassen.
SADIO MANÉ (Angriff)
Er kam als absoluter Königstransfer – und könnte als Flop wieder gehen: Mané, in Liverpool zum Weltstar gereift, vermochte weder die Lewandowski-Lücke im Sturmzentrum zu füllen noch auf den Außenbahnen für Wirbel zu sorgen.
Wirbel verursachte der Senegalese eigentlich nur einmal – neben dem Platz. Nach der 0:3-Niederlage bei Manchester City in der Champions League schlug er seinem Teamkollegen Leroy Sané ins Gesicht. Sportlich lieferte Mané hingegen kaum Schlagzeilen.
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Sadio Mané
Fotocredit: Getty Images
Seine sieben Bundesligatreffer markierte er entweder bei Kantersiegen oder Niederlagen (wie am Samstag in Mainz), Mané avancierte nie zum Spielentscheider. Vor allem nach seiner Entzündung im Wadenbeinköpfchen, die ihn die WM in Katar kostete, hinkt der Champions-League-Sieger von 2019 seinen eigenen und den Ansprüchen seines Klubs hinterher.
Nach nur einer Saison könnte es zur Trennung kommen. Die Frage ist nur: Ist ein Verein bereit, das hohe Gehalt des 31-Jährigen, der mit seinem jüngsten Verhalten nicht sonderlich viel Eigenwerbung betrieben hat, zu zahlen?
SERGE GNABRY (Angriff)
Gnabry hatte seinen Vertrag im Sommer nach langem Hickhack bis 2026 verlängert. In dieser Saison ist der deutsche Nationalspieler aber auf dauerhafter Formsuche, Gnabry fehlt die Konstanz.
Vor allem in der aktuellen Saisonphase steckt der gebürtige Stuttgarter – wie viele seiner Mitspieler – in einem Leistungsloch. Zudem scheint Neu-Trainer Thomas Tuchel für Gnabry keinen Platz zu finden. Mal kommt der 27-Jährige als Außenstürmer zum Einsatz, mal muss er an vorderster Front ran, mal sitzt er 90 Minuten auf der Bank (wie im Viertelfinal-Rückspiel gegen ManCity).
Gnabrys Werte in der Rückrunde sprechen Bände: Nur ein Bundesligator steuerte er bei, auf einen Assist wartet der Angreifer in diesem Jahr noch vergeblich. Nach "Sky"-Informationen ist Bayern bezüglich Gnabry bei einem passenden Angebot gesprächsbereit, die "Sport Bild" schreibt, dass der ehemalige Arsenal-Profi sogar schon länger auf der Verkaufsliste stehe.
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