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Eintracht Frankfurt dreht Spiel bei Werder Bremen und siegt 4:3 - Mario Götze trifft erstmals für SGE

Bennett Doering

Update 28/08/2022 um 21:04 GMT+2 Uhr

Eintracht Frankfurt hat am 4. Spieltag der Bundesliga 4:3 (3:2) bei Werder Bremen gewonnen. Mario Götze traf erstmals für die SGE (2.). Bremen ging durch Treffer von Anthony Jung (14.) und Leonardo Bittencourt (17.) in Front. Randal Kolo Muani (32.), Jesper Lindström (39.) und Djibril Sow (48.) drehten die Partie wieder. Das 3:4 durch Niclas Füllkrug (90.+1, Elfmeter) kam zu spät für Werder.

Mario Götze jubelt über sein 1:0 - Werder Bremen vs. Eintracht Frankfurt

Fotocredit: Getty Images

Die Bremer waren nach dem Last-Minute-Sieg in der Vorwoche in Dortmund in aller Munde. Im Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt sollten die Hanseaten nahtlos an dieses Spektakel anknüpfen, was aber auch an starken Gästen lag.
Bereits nach zwei Minuten ging's in die Vollen: Randal Kolo Muani ließ links an der Grundlinie Milos Veljkovic aussteigen und legte klug zurück auf Mario Götze, der den Ball mit einem satten Flachschuss aus 18 Metern im unteren linken Eck unterbrachte (2.) - sein erstes Bundesliga-Tor im Eintracht-Trikot.
Die Bremer ließen sich aber nicht aus der Fassung bringen und kamen schnell zurück: Nach einer Ecke bekam Evan Ndicka den Ball nicht sauber geklärt - Anthony Jung zog aus halblinker Position ab und versenkte links unten zum 1:1 (14.).
Nur Augenblicke später markierte Leonardo Bittencourt mit einem sehenswerten Kopfball-Heber aus 15 Metern das 2:1 (17.). Der vermeintliche Kopfball-Ausgleich von Daichi Kamada nur zwei Minuten später zählte aufgrund einer knappen Abseitsstellung von Kolo Muani nicht - eine korrekte Entscheidung.
Es ging weiter Schlag auf Schlag: Jasper Lindström hatte den Ausgleich für die Hessen auf dem Fuß, scheiterte aber aus halbrechter Strafraumposition an der glänzenden Fußabwehr von Jiri Pavlenka. Kurze Zeit später musste Torschütze Bittencourt verletzt runter (30.), was das Spiel wieder zum Kippen brachte.
Kolo Muani krönte einen sehenswerten Sololauf mit einem Abschluss mustergültig ins obere linke Eck. Der Neuzugang aus Nantes hatte zuvor drei Bremer Gegenspieler stehen lassen (32.).
Damit aber noch nicht genug: Nachdem Kevin Trapp einen strammen Distanzschuss parierte und Niclas Füllkrug den Nachschuss unter Druck von Tuta übers Tor bugsiert hatte (38.), kassierte Werder das nächste Gegentor. Sebastian Rode steckte auf Lindström durch, der aus rechter Strafraumposition Pavlenka mit einem Lupfer überwand (39.) - der Schlusspunkt einer spektakulären ersten Hälfte.
Und Frankfurt blieb auf dem Gas. Drei Minuten nach dem Seitenwechsel schweißte Djibril Sow den Ball nach feiner Ablage von Kamada aus 15 Metern mit der Innenseite in die obere rechte Ecke zum 4:2 (48.).
Die Hausherren wollten in der Folge den Anschluss, Amos Pieper nickte seinen Kopfball gegen die Laufrichtung von Trapp aber knapp über die Latte (56.). Drei Minuten später verpasste Kamada, nachdem er Groß auf engstem Raum ausgedribbelt hatte, aus spitzem Winkel knapp die Drei-Tore-Führung (59.).
Gute 20 Minuten vor Schluss versäumte der eingewechselte Lee Buchanan hingegen den Anschlusstreffer für die Hausherren (71.).
Dieser fiel erst in der Nachspielzeit: Der bis dato schwache Marvin Ducksch wurde bei einer Kopfballablage auf Füllkrug im Strafraum von Ndicka durch einen Kontakt am linken Fuß zu Fall gebracht, sodass Patrick Ittrich nach Ansicht der Fernsehbilder auf Strafstoß entschied. Füllkrug trat an, verzögerte und versenkte den Ball in der linken unteren Ecke (90.+5).
Danach wurde es tatsächlich nochmal spannend, als Tuta eine Burke-Flanke beinahe ins eigene Tor bugsierte (90.+6). So aber blieb es beim knappen 4:3-Auswärtssieg der Eintracht - der erste Dreier diese Bundesliga-Saison für Frankfurt.

Die Stimmen:

Ole Werner (Trainer Werder Bremen): "Glückwunsch an Frankfurt zu einem verdienten Sieg. Wir haben 60 Minuten lang, trotz zwischenzeitlicher Führung, die Kompaktheit vermissen lassen. Was ich meiner Mannschaft zugutehalten muss, ist die letzte halbe Stunde. Trotz Rückstand konnten wir Frankfurt vor Probleme stellen. Mich stimmt positiv, dass wir wissen, woran wir arbeiten können."
Oliver Glasner (Trainer Eintracht Frankfurt): "Großes Kompliment an die Jungs heute, was sie gespielt haben. Eine absolute Topleistung. Von der ersten Sekunde an waren wir griffig und sind dann auch in Führung gegangen. Dass wir nach dem Rückstand den Glauben nicht verloren haben, war stark. An die obligatorische VAR-Entscheidung gegen uns sind wir mittlerweile gewöhnt. Diese werden wir in Zukunft vielleicht einkalkulieren."
Marco Friedl (Werder Bremen): "Ich denke, dass wir die erste Halbzeit komplett verpennt und viel zu viele Fehler gemacht haben – und völlig verdient die drei Tore kassiert haben. Dann läufst du dem Rückstand hinterher und kriegst kurz nach der Pause wieder ein Tor. Dann haben wir nochmal alles nach vorne geworden und es wurde nochmal knapp. Wir müssen die vielen Fehler in der Defensive abstellen, das muss besser werden in den nächsten Wochen."
Kevin Trapp (Eintracht Frankfurt): "Es war eine bewegende Woche für mich. Ich wollte aber in Frankfurt bleiben und das genießen, was wir uns letzte Saison erarbeitet haben – nämlich die Champions League. Das heutige Spiel war unglaublich intensiv. Jetzt müssen wir uns erstmal ausruhen. Es ging hin und her. Wir kriegen noch zu viele Gegentore, vor allem bei Standards. Am Ende können wir uns über das Ergebnis nicht beschweren. Durch den Sieg haben wir nach vier Spielen fünf Punkte auf dem Konto. Hätten wir heute verloren, wäre es ein schlechter Start gewesen."

Der Tweet zum Spiel:

Das fiel auf: Frankfurt-Offensive nicht zu bändigen

Frankfurt versuchte viel über die linke Seite, auf der Juve-Neuzugang Luca Pellegrini einen guten Eindruck hinterließ. Stoßstürmer Kolo Muani wich immer wieder auf die Flügel aus, um von dort aus für Gefahr zu sorgen. Der Frankfurter Neuzugang entpuppt sich als absoluter Glücksgriff und krönte eine klasse Leistung mit seinem zweiten Saisontor, wenngleich er in der ein oder anderen Situation noch die falsche Entscheidung traf. Ebenfalls eine starke Leistung rief Mario Götze ab. Alles in allem überzeugte Frankfurts Offensive durch Technik und Kombinationsfreude. Auch Kamada setzte immer wieder Akzente nach vorne.
Die Bremer, die bereits vor dem Spiel sechs Gegentreffer in drei Spielen kassiert hatten, bekommen dagegen die wackelige Defensive noch immer nicht in den Griff und zeigten sich mit der quirligen und schnellen Offensiv-Abteilung der Hessen streckenweise überfordert. Hinzu kamen wiederholt Ballverluste im Aufbauspiel, die zu Gegentoren führten. Auch Torjäger Ducksch war heute weitestgehend abgemeldet. Positiv ist, wie auch schon gegen den BVB, die Mentalität der Bremer hervorzuheben. Diese wäre kurz vor Abpfiff fast mit dem 4:4 belohnt worden.

DIE STATISTIK: 10

Nach vier Spieltagen steht Aufsteiger Werder Bremen mit einer Torbilanz von 10:10 auf Rang zehn.
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