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FC Bayern München verzichtet auf Verpflichtung von Jérôme Boateng

Eurosport
VonEurosport

Update 06/10/2023 um 19:28 GMT+2 Uhr

Der FC Bayern München hat sich gegen eine Verpflichtung von Jérôme Boateng entschieden. Das gab der Verein am Freitag bekannt. Boateng hatte seit Sonntag am Training der Münchner teilgenommen und war ein Kandidat als Ersatz für die dünn besetzte Defensive. "In der Betrachtung aller Aspekte hat der FC Bayern jetzt entschieden, auf eine Verpflichtung von Jérôme Boateng zu verzichten", heißt es.

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Am Ende wurde es wohl auch dem FC Bayern etwas zu heikel. Sechs Tage lang ließen sie Jérôme Boateng an der Säbener Straße trainieren, betonten immer wieder die Unschuldsvermutung - nur um doch noch einmal die Wende zu vollziehen.
Boateng, das gab der Rekordmeister am Freitag bekannt, wird bei den Münchnern keinen Vertrag unterzeichnen. Wurde der öffentliche Druck für die Bayern am Ende doch zu groß?
"In der Betrachtung aller Aspekte" habe der Klub sich gegen eine Verpflichtung entschieden, das gaben die Bayern am frühen Freitagabend an - nannten ansonsten aber ausschließlich sportliche Gründe. Dayot Upamecano und Min-Jae Kim seien "wieder schmerzfrei", zudem befinde sich Matthijs de Ligt auf dem Weg der Besserung, die personelle Situation in der Innenverteidigung habe sich also entspannt.
Noch am Mittag hatte Trainer Thomas Tuchel sich auf der Pressekonferenz vor dem Heimspiel gegen den SC Freiburg bedeckt gehalten. "Er hat sich gut verhalten, hat gut mittrainiert", sagte der 50-Jährige über Boateng. Nun werde man in aller Ruhe "zusammen entscheiden", wie es mit dem Weltmeister von 2014 weitergehen soll. Schließlich, das wusste auch Tuchel, gebe es dabei "nicht nur eine sportliche Komponente".
Genau dieser Umstand soll nun bei den Gesprächen am Freitag-Nachmittag den Ausschlag gegeben haben. Der neu aufzurollende Gerichtsprozess gegen Boateng wegen Körperverletzung führte laut übereinstimmenden Medienberichten letztendlich zu einem Umdenken in der Führungsetage. Wohl auch, weil die Kritik immer lauter wurde.

Tuchel soll Verfechter der Verpflichtung gewesen sein

Einem wohl nicht zu vermeidenden Konflikt mit der eigenen Anhängerschaft geht man so wohl gerade noch aus dem Weg. Zumal auch hinter der sportlichen Eignung des 35-Jährigen, der bei Olympique Lyon nur Ergänzungsspieler war und seit Sommer raus ist, einige Fragezeichen standen.
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Allen voran Tuchel soll dennoch ein großer Verfechter der Verpflichtung gewesen sein. "Getestet haben wir ihn zum einen, weil er ein extrem verdienter Spieler des Klubs ist", sagte er: "Das zweite war eine absolute Notsituation in Münster, als keiner mehr im Kader stand." Dort musste unter anderem Leon Goretzka im Abwehrzentrum aushelfen.
De Ligt (Knie) werde zudem "noch etwas länger" ausfallen, verriet Tuchel am Freitag. Upamecano (Schambein) und Kim (muskuläre Probleme) hatten zuletzt mit Blessuren zu kämpfen. Derzeit seien beide aber "noch unverletzt".
Und so wird Tuchel wohl mindestens bis zum Winter weiter mit den Spielern arbeiten müssen, die er hat.

Bayern vor Spiel gegen Freiburg

Die Lehren aus dem 2:2 in Leipzig am vergangenen Samstag und dem knappen 2:1 beim FC Kopenhagen unter der Woche sind klar: In der Defensive mangelt es noch zu häufig an Stabilität, in der Offensive an Kreativität.
Gegen Freiburg gilt es für die Münchner deshalb auch, sich mit einem guten Gefühl in die kommende Länderspielpause zu verabschieden. Die Vorzeichen dafür stehen gut: Gegen die Breisgauer verloren die Bayern keines ihrer 23 Bundesliga-Heimspiele. In der vergangenen Saison waren die Münchner allerdings im Viertelfinale des DFB-Pokals nach einem 1:2 gegen Freiburg ausgeschieden.
Tuchel zeigte sich gewarnt. "Wir wissen um die Schwere der Aufgabe", betonte er. Gelingen muss sie den Bayern jetzt auch ohne Boateng.
(SID)
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Tuchel über Rückkehr von Boateng: "Gilt die Unschuldsvermutung"

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