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Pep Guardiola will mit dem FC Bayern endlich die Champions League gewinnen

Johannes Mittermeier

Update 15/09/2015 um 12:39 GMT+2 Uhr

Der Schatten wird nicht kleiner. In den beiden vergangenen Jahren scheiterten die Münchner unter Pep Guardiola jeweils im Halbfinale am Versuch, die Champions League erneut zu gewinnen. Nun nimmt der katalanische Star-Coach seinen dritten Anlauf - vielleicht ist es sein letzter. Der Druck ist immens.

Jupp Heynckes holte mit dem FC Bayern die Champions League - Pep Guardiola ist gefordert

Fotocredit: Imago

Die Zahl "4" spielt in dieser Saison eine Hauptrolle für den FC Bayern.
Vier Meistertitel in Folge hat in der Bundesliga noch keiner hinbekommen, nach dem Hattrick 2013 bis 2015 verschrieb sich der Klub dieser historischen Maxime. An der Säbener Straße wurden extra Fototapeten präpariert, "Champions4ever" steht darauf, die Superstars sollen den Blick schärfen für Auswärtsspiele in Darmstadt und Hannover.
Manchmal aber sind gerade die versteckten, ja unerlaubten Reize diejenigen mit der größten Anziehungskraft. Und natürlich äugen die Münchner auf die internationalen Weihen, den ranghöchsten Wettbewerb im Register: die Champions League.

Bayern hat 13 Champions-League-Sieger im Kader

Zum 19. Mal tritt Bayern in der europäischen Beletage an, gegen Olympiakos Piräus (Mittwoch ab 20:45 Uhr im Liveticker auf eurosport.de) bestreitet der FCB sein 200. Spiel. Der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge ruft die Parole aus:
Wir wollen um den Titel mitspielen. Mit dieser Mannschaft ist das möglich.
Bayern nimmt den Thron ins Visier. Deshalb ist neben der "4" auch die "3" eine Ziffer von Relevanz. Der dritte Titel in der seit 1992 bestehenden Champions League soll es werden, gleichzeitig nimmt Trainer Pep Guardiola seinen dritten Anlauf mit Bayern - im dritten Jahr nach dem Triple 2013.
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Nur elf Spieler des Teams von 2013 sind bei Bayern noch dabei

Fotocredit: Imago

Seit dem Triumph von Wembley haben die Münchner ihr Team für über 150 Millionen Euro umgebaut (unter anderem 37 Millionen Ablöse für Mario Götze), rund 135 Millionen nahmen sie ein (darunter 30 Millionen für Toni Kroos).
Elf Mann der Heynckes-Mannschaft sind noch übrig: Manuel Neuer, Tom Starke, Rafinha, Jérôme Boateng, Philipp Lahm, David Alaba, Holger Badstuber, Franck Ribéry, Javi Martínez, Arjen Robben und Thomas Müller. Mit Thiago (Barcelona) und Xabi Alonso (Liverpool, Real) stehen aktuell 13 Champions-League-Sieger im Kader. Dazu ein Champions-League-Sieger-Trainer; als Barca-Coach siegte Guardiola 2009 und 2011.

Lizarazu: "Wie ein Stich ins Herz"

Die "Blaugrana" setzte sich 2015 wieder die Krone auf, bei Bayern mahnt Matthias Sammer zur Contenance. Die Champions League, meint der Sportvorstand im "kicker", lasse sich nicht durch "krampfhaftes Hinterherhecheln" gewinnen. Wichtig seien "ein guter Geist und ein gutes Miteinander. Und das Momentum."
Die Gruppenphase ist in jedem Fall zu bewältigen, neben Piräus trifft der deutsche Branchenführer auf Dinamo Zagreb und den FC Arsenal. Duelle mit den Londonern haben sich zu Klassikern gemausert, bereits in den Achtelfinals 2012/13 und 2013/14 spielte Bayern gegen die "Gunners". Darüber hinaus trafen die Klubs 2000/01 in der seinerzeit ausgetragenen Zwischenrunde aufeinander - auf Bayerns Weg nach Mailand.
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Schon 2001 gewann Bayern um Bixente Lizarazu die Champions League in Mailand

Fotocredit: Imago

Wenn am 28. Mai 2016 just im Giuseppe-Meazza-Stadion von San Siro das Finale steigt, wird die Endstation Sehnsucht der Generation Effenberg genau 15 Jahre und fünf Tage zurückliegen. Weil es anschließend zwölf Jahre bis Wembley dauerte, hat Rummenigge den "Traum, die Wartezeit zwischen den Titelgewinnen zu verkürzen".
Ob das Aufgebot um die Einkäufe Douglas Costa und Arturo Vidal die nötige Qualität aufweist? Bixente Lizarazu, Held von 2001, kommentiert im "kicker" diplomatisch: "Das wird sich zeigen. Ein Halbfinale in der Königsklasse ist eine andere Welt als die Liga." Wie einen "Stich ins Herz" empfand der legendäre Linksverteidiger indes den Abschied von Bastian Schweinsteiger. "Aber Guardiola hat seinen Plan, dieser ist zu respektieren."
Vor allem hat Guardiola eines: Druck. Trotz zweier Meisterschaften, einem Füllhorn an Rekorden und der Entwicklung des Bayern-Spiels wird die Einordnung seiner Arbeit vom internationalen Abschneiden abhängen. Er braucht diese Champions League! Dann, nur dann, wird er durch den bayerischen Triumphbogen marschieren.

Guardiola will es allen zeigen - auch sich selbst

Der 44-Jährige kennt diese Ansprüche, deren realistischer Hintergrund durchaus zu hinterfragen ist. Sein früherer Spieler Xavi gibt Rückhalt: "Pep macht wirklich einen sehr, sehr guten Job. Er geht sehr methodisch vor. Ist sehr anspruchsvoll und ein Perfektionist."
Im Nachklapp aber stehen drei Niederlagen aus vier Halbfinal-Partien, davon zwei deftige. 2014 gegen Real (0:1/0:4) verzettelte sich Guardiola im Rückspiel, das hat ihn schwer getroffen. Das diesjährige Aus gegen Barcelona (0:3/3:2) ist schwer zu bemessen, Bayern ächzte unter immensen Verletzungssorgen.
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Pep Guardiola scheiterte mit Bayern zweimal im Champions-League-Halbfinale

Fotocredit: AFP

Peps Vertrag endet 2016, bisher windet er sich um eine Verlängerung. So wird die Saison 2015/16 zum womöglich letzten Angriff, es der Öffentlichkeit zu beweisen - und sich selbst.
"Einen Champions-League-Sieg kann man nicht erzwingen", relativiert Sammer. Auch Arjen Robben übt sich via "kicker" in Demut. "Es geht zu weit zu sagen: Wir wollen alles gewinnen. Das hört sich schnell arrogant an." Das Ziel definiert Robben dennoch klar:
Wir wollen ins Finale. Dafür müssen wir die Ausstrahlung haben: Gegen Bayern ist nichts zu holen!
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