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BVB: Mats Hummels wird zum "Kompass"

Eurosport
VonEurosport

Publiziert 20/10/2020 um 11:48 GMT+2 Uhr

Mats Hummels ist der Kompass, an dem sich seine Mitspieler bei Borussia Dortmund in der stark dezimierten Abwehr ausrichten. Aktuell ist der Weltmeister von 2014 gar der einzig fitte gelernte Innenverteidiger. Das erfordert viel Kommunikation. Beim Thema Nationalmannschaft hat er dagegen keine große Lust zu reden. Während andere versuchen, ihn ins DFB-Team zu reden, blockt er selbst ab.

Mats Hummels ist der Abwehrchef beim BVB

Fotocredit: Getty Images

Wäre Hans-Joachim Watzke Bundestrainer, dann wäre Mats Hummels der stammhafteste aller Stammspieler in der deutschen Nationalmannschaft. "Er hat immer noch eine gute Chance, die EM zu spielen", sagte der Geschäftsführer von Borussia Dortmund über den Abwehrchef am Wochenende mal wieder: "Er spielt einfach jetzt schon seit langer Zeit auf Top-Niveau."
Watzkes Anmerkung im "ZDF-Sportstudio", vor dem Turnier würden sicherlich "die Würfel noch einmal neu gemischt", hat das Zeug zum Klassiker. Watzke ist allerdings nicht Bundestrainer, sein Sportdirektor Michael Zorc auch nicht, ebenso wenig Lothar Matthäus - deshalb stehen die Chancen auf eine DFB-Rückkehr von Mats Hummels schlecht.
Denn Joachim Löw, der Bundestrainer im 15. Amtsjahr, hat mit der Ausbootung von Hummels, Jérôme Boateng und Thomas Müller nach der verkorksten WM 2018 nicht nur Sportliches im Sinn gehabt. Klar, er wollte einerseits Freiraum schaffen, in dem jüngere Spieler sich entfalten können. Er wollte aber andererseits verkrustete Hierarchien aufbrechen, in denen nun Joshua Kimmich, Leon Goretzka und andere zu Führungsfiguren wachsen können.
Dass Löw noch einmal schwach wird, ist daher - unter jetzigen Umständen - doppelt unwahrscheinlich. Allerdings: Bei den jüngsten Länderspielen war die deutsche Abwehr eine einzige Problemzone. Die sieben Gegentore aus den Länderspielen gegen die Türkei (3:3), die Ukraine (2:1) und die Schweiz (3:3) ließen durchaus Sehnsucht nach einem Abwehrchef aufkommen, der diesem Namen auch gerecht wird und einen präzisen Ball im Aufbau spielen kann. Unbestritten: Mats Hummels kann das. "Er ist für mich nach wie vor einer der besten Innenverteidiger – nicht nur in Deutschland, sondern auch in Europa", sagt Watzke.

Hummels über BVB-Verteidigung: "Müssel viel kommunizieren"

Matthäus, ohnehin löw-kritisch eingestellt, machte sich ebenfalls für Hummels stark. "Müller, Boateng und Hummels würden bei mir spielen – und bei Löw tun sie das eben nicht", sagte der "Sky"-Experte.
In Dortmund ist Hummels derzeit der Kompass, an dem sich die stark dezimierte Verteidigung ausrichten kann. Viele Kollegen sind verletzt, gesperrt oder angeschlagen. Am Montag schaute Hummels nach einer Frage leicht verwirrt: "Einen anderen Innenverteidiger als mich haben wir doch derzeit nicht, oder?"
Nein. Hummels ist zuständig für Organisation und Kommunikation, fürs Verschieben und fürs Rausrücken. "Wir müssen viel kommunizieren und Kommandos geben", sagte er, meinte aber in erster Linie sich selbst: "Ich versuche, das in die Hand zu nehmen."
Auf das Thema Nationalmannschaft, das auch am Montag auf der Pressekonferenz in Rom unausweichlich aufgebracht wurde, hat Hummels hingegen überhaupt keine Lust mehr. Er hörte sich die entsprechende Frage geduldig an, lauschte dem Übersetzer und sagte dann: "Ich verfolge das nicht und kommentiere das auch nicht. So kann man es formulieren."

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(SID)
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