Gladbach zerlegt Donezk - Plea lässt Fohlen von K.o.-Phase träumen

VonEurosport

Update 04/11/2020 um 08:39 GMT+1 Uhr

Borussia Mönchengladbach hat Schachtjor Donezk mit 6:0 überrollt und damit seinen zweithöchsten Auswärtssieg im Europapokal geholt. Matchwinner war beim Gala-Auftritt in Kiew Alassane Plea, der die Borussia fast im Alleingang zur Tabellenführung schoss. "Heute haben wir eine Menge richtig gemacht - um nicht zu sagen fast alles", schwärmte Trainer Marco Rose vom Auftritt seiner Mannschaft.

Borussia Mönchengladbach jubelt in Kiew über ein Tor zum 6:0 gegen Schachtjor Donezk

Fotocredit: Getty Images

Marco Rose platzte nach der Gala-Vorstellung beinahe vor Stolz, Dreifach-Knipser Alassane Plea schnappte sich flink den Spielball: Mit einem denkwürdigen 6:0 (4:0) bei Schachtjor Donezk hat Borussia Mönchengladbach endlich auch in der Champions League zugeschlagen - und wie. "6:0 ist außergewöhnlich. Heute haben wir eine Menge richtig gemacht - um nicht zu sagen fast alles", sagte Rose nach dem zweithöchsten Auswärtssieg der langen Gladbacher Europapokal-Geschichte.

Mit gnadenloser Effizienz überrollte Gladbach den ukrainischen Meister, vor allem die erste Halbzeit geriet denkwürdig. "Die Jungs waren von der ersten Minute an da. Wir haben den Gegner unter Druck gesetzt, Bälle gewonnen. Der Plan ist aufgegangen", sagte Rose, dessen Team in der schwierigen Gruppe B zur Halbzeit die Tabellenführung übernahm. Christoph Kramer attestierte vor allem dem eiskalten Plea einen "Sahne-Tag".

Gladbach darf von Einzug in K.o.-Phase träumen

Bundesliga

Salihamidzic wird im Alaba-Poker deutlich: "Wüsste nicht, wie ..."

Update 04/11/2020 um 00:04 Uhr

"Wenn du als Stürmer drei Tore schießt, ist das ein Ausrufezeichen", sagte auch Rose. Plea (8./26./78.) gelang im leeren Olympiastadion von Kiew der dritte Dreierpack eines Borussen in einem internationalen Auswärtsspiel. Für die weiteren Tore sorgten Weltmeister Kramer (17.) mit einem abgefälschten Schuss, Ramy Bensebaini (44.) und Lars Stindl (65.). Die Fohlen dürfen vom erstmaligen Einzug in die K.o.-Phase träumen.

Der Bundesligist zog dem UEFA-Pokal-Sieger von 2009 im leeren Olympiastadion von Kiew früh den Zahn und hielt den Druck hoch. Gegen Real Madrid und Inter Mailand (jeweils 2:2) hatte die Fohlenelf den Sieg zuvor noch aus der Hand gegeben. Nur 1973 bei IB Vestmannaeyjar hat Gladbach im Europacup höher gewonnen (7:0).

Borussia Mönchengladbach feiert ein Schützenfest gegen Donezk

Fotocredit: Getty Images

Das Scheibenschießen begann schnell: Der laufstarke Stefan Lainer wurde auf rechts steil geschickt und bediente mit einem Querpass den im Strafraum lauernden Plea, der flach ins linke Eck vollendete. Es war der Auftakt einer denkwürdigen Halbzeit.

Plea gegen Donezk außer Rand und Band

Denn das Rose-Team blieb aktiv, nervte Donezk mit aggressivem Pressing und hatte deutlich mehr Ballbesitz. Die Folge war das schnelle 2:0. Kramer feuerte aus 20 Metern einen eher unplatzierten Schuss ab, der jedoch unhaltbar für Schlussmann Anatolij Trubin abgefälscht wurde. Die UEFA wertete den Treffer indes als Eigentor von Walerij Bondar.

Weil Gladbach nicht nachließ und dem Klub des Milliardärs Rinat Achmetow kaum Luft zum Atmen ließ, folgte schnell der dritte Streich. Plea schloss einen starken Konter aus 22 Metern hoch ins linke Eck ab. Spätestens jetzt stellte sich die Frage, wie der Europa-League-Halbfinalist der vergangenen Saison zuletzt 3:2 bei Real Madrid gewonnen hatte - zumal Bensebaini nach einer Hofmann-Ecke noch vor der Pause nachlegte.

"Zur Pause habe ich den Jungs natürlich von dem Pferd und der Apotheke erzählt, um die Spannung hoch zu halten", sagte Rose. Doch das war nicht nötig. Gladbach blieb aber konzentriert, der rechtzeitig genesene Nico Elvedi behielt in den Innenverteidigung an der Seite von Nationalspieler Matthias Ginter die Übersicht. Stattdessen legte Stindl nach Plea-Vorarbeit das fünfte Tor nach - und Plea selbst später das sechste.

Das könnte Dich auch interessieren: Alaba-Poker wird zur Zerreißprobe für Flick

(SID)