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FC Bayern: Benjamin Pavard schiebt Frust in München - Arena-"Flucht" und Trainingsmissmut

Dennis Melzer

Update 31/10/2022 um 17:37 GMT+1 Uhr

Benjamin Pavard musste zuletzt zweimal in Serie auf der Bank Platz nehmen. Im Anschluss an den 6:2-Erfolg des FC Bayern gegen Mainz 05 war der Franzose, der bisher eine durchaus ansprechende Saison spielt, aufgrund seiner Reservistenrolle merklich bedient. Tags darauf hatte sich sein Frust offenbar noch immer nicht gelegt. Eine Vertragsverlängerung scheint dieser Tage in weiter Ferne.

Bayern-Coach Nagelsmann: Pavard "war sicher sauer auf mich"

Benjamin Pavard war am Samstagabend sichtlich angefressen.
Der Franzose verließ nach dem überzeugenden Auftritt des FC Bayern gegen Mainz 05 (6:2) rund eine Stunde nach Abpfiff als erster FCB-Profi kommentarlos die Allianz Arena.
Der Grund für die schnelle "Flucht" von seiner Arbeitsstätte war offensichtlich: Zum zweiten Mal in Serie hatte Trainer Julian Nagelsmann zunächst nicht auf die Dienste des Defensivmannes gesetzt, wie beim 3:0-Erfolg beim FC Barcelona unter der Woche fristete Pavard ein Dasein als Bankdrücker. Auf der Rechtsverteidigerposition spielte stattdessen erneut Neuzugang Noussair Mazraoui.
Der Marokkaner, der im Sommer von Ajax Amsterdam in die bayrische Landeshauptstadt gewechselt war, ist nach Startschwierigkeiten in München angekommen und wusste zuletzt mit ansprechenden Leistungen zu gefallen.

"Benji war sicher sauer auf mich"

Zwar durfte Pavard aufgrund einer Verletzung von Innenverteidiger Matthijs de Ligt in der zweiten Halbzeit ran, zu einer Steigerung der Laune führte der 45-minütige Einsatz jedoch nicht. "Benji war sicher sauer auf mich, auch zurecht, weil er heute sicher auch von Beginn hätte spielen können", sagte Nagelsmann kurz nach Abpfiff.
Am Morgen danach hatte sich Pavards Frust noch immer nicht gelegt. Als das Sonntagstraining an der Säbener Straße beendet war, stapfte der Weltmeister nach mäßiger Leistung vom Feld und würdigte Nagelsmann keines Blickes.
Der ganze Missmut nur, weil er zweimal nicht in der Startelf stand? Nicht ausschließlich. Pavard würde am liebsten häufiger auf seiner Paradeposition in der Innenverteidigung spielen. Nach "Sport1"-Informationen soll der ehemalige Stuttgarter den Wunsch, künftig an der Seite von Lucas Hernández verteidigen zu dürfen, im Vorfeld der Spielzeit klar kommuniziert haben.

Gerüchte um Pavard-Transfer

Die Forderung verhallte jedoch, mit de Ligt wurde dem 26-Jährigen im Sommer ein weiterer namhafter Konkurrent vor die Nase gesetzt. Die Verpflichtung des Niederländers soll Pavard dem Vernehmen nach dazu bewogen haben, über einen Vereinswechsel nachzudenken. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge bekundeten mit Manchester United und der FC Chelsea seinerzeit zwei Topklubs aus der Premier League Interesse an einem Transfer.
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Benjamin Pavard

Fotocredit: Getty Images

Doch eine starke Vorbereitung und Nagelsmann, der sich offenbar für einen Verbleib einsetzte, verhinderten den Abgang. Der Bayern-Coach schätzt die Flexibilität des Allrounders, dennoch plant er vornehmlich auf dem defensiven Flügel mit Pavard. 17 Mal kam er in der laufenden Saison wettbewerbsübergreifend zum Einsatz, nur fünfmal davon im Abwehrzentrum.
Jetzt macht Mazraoui ihm seine Vormachtstellung als Rechtsverteidiger streitig. "Wir brauchen Benji auch im Zentrum aktuell, daher muss ich da etwas größer denken. Das ist nicht angenehm für den Spieler, aber er deckt gerade zwei Positionen ab", sagte Nagelsmann mit Blick auf die Personallage und spielte damit auf Hernandez' wochenlangen Ausfall (Muskelbündelriss) und den damit verbundenen Umstand, dass ihm inklusive Pavard nur drei gelernte Innenverteidiger zur Verfügung stehen, an.

Mazraoui spricht über Wettkampf mit Pavard

Pavard bringe überdies eine "Top-Einstellung" mit, lobte Nagelsmann. Auch Mazraoui fand nach der Partie gegen Mainz anerkennende Worte für seinen Konkurrenten. "Es ist ein guter Wettkampf zwischen uns, ein gesundes Duell. Wir holen dadurch beide das Beste aus uns heraus, das ist gut für uns", erklärte er im Gespräch mit "Sport1". Er schob nach: "Aktuell kann man nicht sagen, dass einer von uns diesen Wettkampf gewonnen hat. Wir machen alle einen guten Job und es ist wichtig, dass wir diesen Wettkampf in der Mannschaft haben."
Im Sommer könnten Gerüchte um einen möglichen Pavard-Wechsel wieder aufflammen. Laut "Sky" unternehmen Verein und Spieler aktuell keine Bestrebungen, den Vertrag des Abwehrspielers über 2024 hinaus zu verlängern. Nach der Saison besteht also quasi letztmals die Möglichkeit, noch eine zufriedenstellende Ablöse zu generieren.
Bis dahin könnte sich – je nach Entwicklung – noch reichlich Frust anstauen.
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Nagelsmann baff wegen Bayerns Torflut: "Außergewöhnlich!

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