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BVB: Mats Hummels nur in der Champions League gesetzt - der seltsame Fall des Weltmeisters bei Borussia Dortmund

Tobias Laure

Update 13/03/2024 um 08:56 GMT+1 Uhr

Mats Hummels hat derzeit einen schweren Stand bei Borussia Dortmund und kommt in der Bundesliga seit zehn Spielen nicht mehr über die Rolle des Reservisten hinaus. Andererseits ist der Innenverteidiger in der Königsklasse gesetzt bei Schwarz-Gelb. Trainer Edin Terzic bemüht sich indes, die brisante Personalie sachlich zu erklären, dennoch wirft der seltsame Fall des Mats Hummels Fragen auf.

Terzic: "Zeigen, dass die Saison noch lange nicht vorbei"

Liegt es an dieser einen Grätsche?
Eine eindeutige Bestätigung wird man von Edin Terzic nicht bekommen, Fakt aber ist: Seitdem Mats Hummels im vergangenen Dezember im Topspiel gegen RB Leipzig (2:3) Loïs Openda von den Beinen holte und mit Rot vom Platz flog, ist er in der Liga nur noch Reservist.
"Er darf da nicht runtergehen. Nicht in dieser Spielsituation und nicht in dieser Spielminute", kritisierte Terzic den Innenverteidiger damals öffentlich. Es werde generell zu viel gegrätscht, es sei offenbar "sehr modern, dass Verteidiger früh runtergehen und nicht ins Laufduell gehen".
Seit dieser Aktion absolvierte Hummels keine Bundesliga-Partie mehr über 90 Minuten, an den vergangenen sechs Spieltagen saß er dreimal gar die komplette Spielzeit auf der Bank.
"Es war keine leichte Zeit für ihn in den vergangenen Wochen und zu akzeptieren", erklärte Terzic auf der Pressekonferenz vor dem Champions-League-Rückspiel im Achtelfinale gegen die PSV Eindhoven (Mi., 21:00 Uhr im Liveticker).

Terzic lobt Stammduo Schlotterbeck und Süle

Er habe mit Hummels erst vor Kurzem "ein langes und ausführliches Gespräch" geführt. Über den Inhalt der Unterredung wollte der Trainer nicht sprechen, es dürfte aber auch um die Tatsache gegangen sein, dass sich Nico Schlotterbeck und Niklas Süle in der Innenverteidigung etabliert und dem Weltmeister von 2014 damit den Stammplatz weggeschnappt haben.
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BVB-Innenverteidiger Niklas Süle (li.) und Nico Schlotterbeck (re.)

Fotocredit: Imago

"Das Duo hat viel Stabilität reingebracht", wurde Terzic nach dem 2:0-Erfolg bei Union Berlin vor eineinhalb Wochen in der "Bild am Sonntag" zitiert. Schlotterbeck und Süle hätten der Defensive gerade im Januar, den der BVB mit drei Siegen aus drei Partien perfekt abschloss, die nötige Stabilität verliehen.

Hummels gegen Eindhoven wieder gesetzt

Terzic will das aber keineswegs als Misstrauensvotum gegen Hummels verstanden wissen. "Wir sind sehr glücklich auf dieser Position, alle drei sind sehr wichtig", unterstrich der Coach vor wenigen Tagen und verwies auf die hohe Zahl an Einsatzminuten des gesamten Trios. Schlotterbeck kommt wettbewerbsübergreifend auf 2881 Minuten (Bestwert im Kader), Hummels auf 1870, Süle steht bei 1598.
Auffällig ist: Hummels mag in der Meisterschaft nur noch die Reservistenrolle innehaben, in der Champions League aber ist der 35-Jährige der Einsatz-König und hat als einziger BVB-Profi alle bisherigen sieben Partien durchgespielt. So auch beim 1:1 im Achtelfinal-Hinspiel bei der PSV Eindhoven.
Im Rückspiel wird es genauso sein, allein schon deshalb, weil Schlotterbeck in Eindhoven seine dritte Gelbe Karte sah und damit gesperrt ist. Es gebe zwar bei der Borussia "keinen Spieler mit Einsatzgarantie, aber Mats hat eine große Chance, von Beginn an zu spielen - weil er ein toller Spieler ist, der extrem wichtig für uns ist", betonte Terzic.
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Big Match Predictor: Borussia Dortmund vs. PSV Eindhoven

Terzic: "Keine Sorgen" wegen Umbau in der Innenverteidigung

Schlotterbecks Ausfall ist aufgrund seiner Schnelligkeit und Konstanz zwar schmerzhaft, man mache sich aber "keine Sorgen", versicherte der Coach. Zumal sich je nach Spielverlauf die taktische Option anbietet, von der gewohnten Viererkette spontan auf eine Dreier- oder Fünferkette umzustellen.
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Terzic lobt Gegner Eindhoven: Das ist hart erarbeitet

Terzic machte zuletzt immer wieder davon Gebrauch, gerade die Flexibilität von Emre Can ist in dieser Hinsicht ein Plus. Der 30-Jährige, eigentlich auf der Sechs zuhause, hat seine Fähigkeiten in der defensiveren Rolle immer wieder unter Beweis gestellt und lief in dieser Bundesliga-Saison zweimal direkt als Innenverteidiger auf.
Für Hummels ist das Alles-oder-Nichts-Spiel gegen Eindhoven indes die große Chance, mit einem starken Auftritt Werbung in eigener Sache zu betreiben und seine Position auch für den Ligabetrieb zu stärken.

Hummels beim Grätschen auf dünnem Eis

Darüber hinaus sei es "gar nicht schlimm, wenn man mal unzufrieden ist", sagte BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl bei "Sky". Das ändere nichts daran, dass Hummels "superwichtig für diese Gruppe ist, auf dem Platz und außerhalb, ebenso in der Kabine". Der Routinier bringe "Feuer mit rein".
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Nur übertreiben darf es der Routinier nicht, denn: Wir schon in der Liga gegen Leipzig verursachte er auch beim 1:1 in Eindhoven durch eine Grätsche einen Elfmeter, den die Niederländer zum Ausgleich nutzten.
Die Entscheidung des Unparteiischen empfand der BVB-Star zwar als "einfach nur lächerlich", aber in Sachen Grätschen bewegt sich Hummels auf dünnem Eis ...
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