EM - Dänemark feiert nach emotionalem Achtelfinal-Einzug: "Tragen Christian immer im Herzen"
Die dänische Nationalmannschaft steht nach einer 4:1-Gala gegen Russland bei der EURO 2020 im Achtelfinale. Angesichts der Vorgeschichte um den Zusammenbruch von Christian Eriksen im ersten Spiel gegen Finnland sowie den beiden Niederlagen gegen den skandinavischen Nachbarn (0:1) und Belgien (1:2) kommt dies einem kleinen Wunder gleich. Entsprechend euphorisch ging es danach in Kopenhagen zu.
Andreas Christensen feiert nach dem Sieg gegen Russland mit einer Dänemark-Fahne
Fotocredit: Getty Images
Party in Rot-Weiß in Kopenhagen! Die dänische Nationalmannschaft ist am Montagabend dank eines überragenden 4:1-Erfolgs gegen Russland und der gleichzeitigen Niederlage der Finnen im Parallelspiel gegen Belgien als Zweiter der Gruppe B direkt ins Achtelfinale eingezogen.
Angesichts der schwierigen sportlichen Ausgangslage mit null Punkten aus den ersten beiden Spielen und den mental anstrengenden und emotionalen Tagen nach dem Drama um Christian Eriksen, der im ersten EM-Spiel gegen Finnland (0:1) zusammengebrochen war und mehrere Minuten vor den Augen seiner Mitspieler um sein Leben rang, gleicht dieser Achtelfinaleinzug einem sportlichen Wunder.
Auch Yussuf Poulsen konnte nach dem Abpfiff am Montagabend noch nicht so ganz realisieren, was er und seine Mitspieler soeben vollbracht hatten.
"Ich werde das alles erst morgen glauben können", sagte der Stürmer von RB Leipzig, der mit seinem Treffer zum 2:0 maßgeblichen Anteil am Sieg gegen Russland hatte, in der "ARD".
Poulsen: "So etwas erlebt man als Däne nicht oft"
"Es war eine fantastische zweite Halbzeit und ein geiles Spiel. So etwas erlebt man als Fußballer, und speziell als Däne, nicht oft: So eine Partie in einem derart wichtigen Turnier vor eigenem Publikum zu bestreiten. Und dann kommen wir auch noch weiter als Gruppenzweiter", so Poulsen weiter, der beim Interview eine Dänemark-Fahne umhängen hatte.
In der ersten Halbzeit hatten die Dänen jedoch einige Probleme ins Spiel zu finden. Zwar gingen sie dank eines sehenswerten Treffers von Mikkel Damsgaard (38.) mit einer 1:0-Pausenführung in die Kabine, doch sie ließen auch Chancen der Russen zu. Und hätte Kasper Schmeichel in der 18. Minute nicht glänzend gegen Aleksandr Golovin pariert, hätte die dänische Party schnell zu Ende sein können.
"In der ersten Hälfte waren wir nicht überzeugend", analysierte Poulsen selbstkritisch. Aber "im zweiten Abschnitt haben wir besser reingefunden und viele schöne Tore gemacht", ergänzte der 27-Jährige.
Dänische Fans machen das Parken-Stadion zum "Hexenkessel"
Das lag auch an den euphorischen Anfeuerungen der 25.000 dänischen Fans im Parken-Stadion. Von der ersten Minute peitschten sie ihre Mannschaft nach vorne. Jede erfolgreiche Aktion und jeder gewonnen Zweikampf wurde bejubelt. Man hatte tatsächlich das Gefühl, dass ganz Dänemark hinter diesem Team stand. Bastian Schweinsteiger bezeichnete das Stadion und die Stimmung nach Abpfiff als "Hexenkessel".
Andreas Christensen sagte nach dem Spiel: "Wir haben heute Abend eine unglaubliche Unterstützung erfahren. Ich kann es kaum in Worte fassen. Wir haben eine unglaubliche Unterstützungswelle in unserem Land, ich bin sehr stolz darauf."
Christensen gehörte an diesem besonderen Abend in Kopenhagen ebenfalls zu den Torschützen. Der Ex-Gladbacher traf in der 79. Minute per Distanzschuss zum 3:1. Joakim Maehle machte drei Minuten später mit dem 4:1 dann alles klar. Zwischenzeitlich hatte Artem Dzyuba per Strafstoß (70.) die Russen nochmal hoffen lassen.
Nach dem Spiel wurde Christensen zum "Man of the Match" gewählt.
Christensen: "Christian bedeutet uns allen sehr viel"
Angesprochen auf Christian Eriksen, der am Freitag nach dem erfolgreichen Einbau eines Defibrillators das Krankenhaus verlassen konnte, sagte Christensen: "Christian bedeutet uns allen sehr viel. Er ist und bleibt stets ein Mitglied unserer Mannschaft. Das wird sich niemals ändern. Wir tragen ihn immer in unseren Herzen und denken an ihn."
Eriksen selbst postete nach Schlusspfiff in seiner Instagram-Story ein Bild vom Endstand und gratulierte seinen Teamkollegen mit Applaus-Emojis.
Zur gleichen Zeit war die Party in Kopenhagen noch in vollem Gange. Nach Abpfiff war es sogar so laut, dass der russische Trainer Stanislaw Tschertschessow beim Interview teilweise kaum sein eigenes Wort verstand.
Dänemark im EM-Achtelfinale gegen Wales
Und während für die Russen die EM als Gruppenvierter damit schon zu Ende ist, geht die Reise für Dänemark tatsächlich weiter. Im Achtelfinale trifft die Mannschaft von Kasper Hjulmand am Samstag nun auf Wales. Allerdings nicht in Kopenhagen, sondern in Amsterdam.
Aber auch dort könnte es wieder emotional werden. Schließlich spielte Eriksen von 2009 bis 2013 für Ajax. 2009 zunächst noch für die U19, ein Jahr später wurde er dann Profi. So dürfte dem Europameister von 1992 nicht nur die Unterstützung der eigenen mitreisenden Fans, sondern auch die des niederländischen Publikums sicher sein.
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