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Österreich besiegt die Ukraine im Gruppenfinale und zieht zum allerersten Mal in die K.o.-Runde bei einer EM ein

Celine Jäntsch

Update 22/06/2021 um 00:20 GMT+2 Uhr

Österreich hat sich bei der dritten Teilnahme an einer Fußball-EM zum ersten Mal für die K.o.-Runde qualifiziert. Das Team von Franco Foda setzte sich in Bukarest gegen die Ukraine mit 1:0 (1:0) durch und zog als Zweiter der Vorrundengruppe C ins Achtelfinale ein. Dort bekommt es Österreich mit Italien zu tun. Der Hoffenheimer Christoph Baumgartner schoss das Siegtor gegen die Ukraine (21.).

David Alaba (rechts) und Christoph Baumgartner feiern den Einzug mit Österreich ins EM-Achtelfinale

Fotocredit: Getty Images

Das Duell zwischen der Ukraine und Österreich am letzten Spieltag in der Gruppe C versprach Spannung bis zum Schluss. Beide Mannschaften hatten vor dem abschließenden Spiel drei Punkte auf dem Konto und dieselbe Tordifferenz. Die Ukraine hatte lediglich ein Tor mehr geschossen.
Österreich musste also gewinnen, um sicher ins Achtelfinale zu kommen – und entsprechend motiviert ging die Mannschaft von Franco Foda ans Werk. Der deutsche Trainer hatte seine Taktik von einer Dreierkette auf ein 4-3-3-System umgestellt, ein Wechsel, der sich auszahlen sollte. Österreich gehörte die Anfangsphase und erspielte sich die ersten Tormöglichkeiten, ein Volleyschuss von Marcel Sabitzer aus 19 Metern geriet allerdings deutlich zu hoch (7.).
Die Ukraine von Trainer Andrij Schewtschenko agierte hingegen sehr passiv, die gefährlichen Stürmer Roman Jaremtschuk und Andrij Jarmolenko waren größtenteils abgemeldet.
So ging Österreich nach 21 Minuten auch verdient in Führung. Eine Ecke von David Alaba von der linken Seite verwertete Christoph Baumgartner aus fünf Metern zentraler Position zum 1:0-Führungstreffer.
Die Ukraine war nun gefordert und kam ihrerseits zu ihrer ersten Tormöglichkeit. Ruslan Malinowskyj probierte es aus zehn Metern halblinker Position mit einem schönen Schlenzer aufs lange Eck, konnte Daniel Bachmann im österreichischen Tor aber nicht überwinden (29.).
Kurz darauf musste Franco Foda den Torschützen auswechseln, Baumgartner hatte sich bei einem Kopfballduell verletzt und wurde von Alessandro Schöpf ersetzt (33.).
Die Einwechslung des Schalkers hätte sich beinahe direkt ausgezahlt: Bei einem schönen Angriff über die rechte Seite bediente der Joker in der Mitte Marko Arnautovic, dessen Direktabnahme aus zwölf Metern links am Tor vorbei ging (42.). Wenig später verpasste Arnautovic dann aus 20 Metern (45.+2), ehe Lainers Schuss aus 15 Metern halbrechter Position über das Tor rauschte (45.+3). So ging es mit der 1:0-Führung für die Österreicher in die Kabinen.
Im zweiten Durchgang war die Ukraine nun gefordert – kam aber offensiv einfach nicht in die Gänge. Auch Österreich schaltete mindestens einen Gang zurück, sodass es über weite Teile eine zähe Angelegenheit war.
Nach einer Stunde hatte die Ukraine die beste Möglichkeit des Spiels – allerdings durch einen Österreicher. Stefan Lainer köpfte eine Freistoßflanke vom eingewechselten Wiktor Zyhankow aufs eigene Tor und zwang seinen Torhüter Bachmann zu einer Parade (62.).
Österreich hingegen verwaltete die Partie ziemlich mühelos. Erst in den Schlussminuten kam die Ukraine noch einmal auf, ein Schussversuch von Jaremtschuk aus spitzem Winkel verfehlte das Ziel aber doch relativ deutlich (87.).
So blieb es beim 1:0 für Österreich, das zum ersten Mal überhaupt die K.o.-Phase bei einer Europameisterschaft erreicht. Im Achtelfinale trifft Franco Foda mit seiner Mannschaft nun auf die favorisierten Italiener. Die Ukraine hingegen muss mit drei Punkten zittern, ob sie zu den vier besten Gruppendritte gehört.

Die Stimmen:

Christoph Baumgartner(Österreich): "Ich kann es noch nicht realisieren, mit tut der Schädel dazu richtig weh. Das ist für uns alle etwas ganz Besonderes. Liebe Österreicher, genießt das. Das Achtelfinale gegen Italien wird etwas ganz Besonderes. Wir haben Geschichte geschrieben, aber die Geschichte ist noch nicht vorbei."
Daniel Bachmann (Österreich): "Das war großartig. Wir hätten 4:0 in die Halbzeit gehen müssen. Dadurch haben wir uns das Leben schwer gemacht. Wir haben stark verteidigt und sind verdient im Achtelfinale."
Marko Arnautovic (Österreich): "Ich bin überglücklich, aber ich kann nicht mehr stehen. Viele Leute haben an uns gezweifelt. Wir haben es ihnen gezeigt. Wir haben gewusst, dass es das Finale ist. Jeder wollte, das hat man gemerkt."
David Alaba (Österreich): "Es fühlt sich sehr gut an. Das war unser großes Ziel und wir sind wirklich sehr happy, dass wir das heute erreicht haben. Italien hat eine überragende Gruppenphase gespielt, aber wir sind hier, um zu träumen."
Franco Foda (Trainer Österreich): "Wir waren überzeugt, dass wir es schaffen können. Es war eine fantastische Leistung von meiner Mannschaft. Wie entschlossen die Mannschaft war, im halbseitigen und gegen den Ball, das war gut. Heute gibt es wenig auszusetzen."

Der Tweet zum Spiel:

Da geht doch noch was für Österreich.

Das fiel auf: Franco Fodas Systemumstellung funktioniert

Gegen die Niederlande und gegen Nordmazedonien in den Spielen zuvor hatte Österreichs Nationaltrainer auf eine Dreier- bzw. Fünferkette gesetzt. Gegen die Ukraine baute Franco Foda nun um und ließ seine Mannschaft im 4-3-3-System agieren. Ein Wechsel, der sich auszahlte. Kapitän David Alaba spielte deutlich offensiver als noch gegen die Niederlande und konnte als Linksverteidiger viel häufiger gefährliche Angriffe initiieren als zuletzt. Zudem zahlte sich auch die Hereinnahme von Florian Grillitsch aus. Der Hoffenheimer zeigte eine starke Leistung, eroberte viele Bälle und leitete zahlreiche Angriffe seiner Mannschaft ein. Vielleicht auch ein Rezept, mit dem man im Achtelfinale den starken Italienern beikommen kann?

Die Statistik: 1

Zum ersten Mal überhaupt erreicht Österreich das Achtelfinale bei einer Europameisterschaft. Was für ein Erfolg für die kleine Fußballnation.
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