Top-Sportarten
Alle Sportarten
Alle anzeigen

Joshua Kimmich bei deutscher Nationalmannschaft in neuer Boss-Rolle: Der neue Leader übernimmt mehr Verantwortung

Raffael Reisdorf

Update 25/03/2023 um 11:20 GMT+1 Uhr

Joshua Kimmich übernimmt in der deutschen Nationalmannschaft die Rolle eines Leaders. Der Interimskapitän ist nach der Nicht-Nominierung von Thomas Müller und der Verletzung von Manuel Neuer in der Rangordnung aufgestiegen. Seine Aussagen lassen erkennen, dass der 28-Jährige die neugewonnene Verantwortung gerne übernimmt. Vor den Länderspielen sendet der Bayern-Profi eine klare Botschaft.

Kimmich offen: Nagelsmann-Causa "beschäftigt einen natürlich"

Die letzten fünf Jahre waren keine einfache Zeit für Joshua Kimmich im DFB-Team. Während der 28-Jährige im Dress des FC Bayern Titel abräumte und dabei die eigene Rolle als Führungsspieler immer weiter festigte, stagnierte der Mittelfeldspieler bei der deutschen Nationalmannschaft.
Erst erfolgte das bittere Vorrunden-Aus bei WM 2018, der ersten des damals 23-jährigen Hoffnungsträgers. Dann war bei der EM 2021 im Achtelfinale Schluss, gefolgt von einem erneuten Vorrunden-Exit bei der WM im vergangenen Jahr.
Die Beziehung zwischen Kimmich und dem DFB-Team ist nicht von Erfolg geprägt.
Doch der im Klub so erfolgreiche Allrounder will nun auch in der Nationalelf mehr Verantwortung übernehmen. Dass Kimmich auf lange Sicht die Kapitänsbinde vom zurzeit verletzten Manuel Neuer übernehmen wird, scheint offensichtlich. Vor den kommenden Länderspielen hat sich der Bayern-Star mit seiner designierten Rolle vertraut gemacht.
picture

Hansi Flick und Joshua Kimmich

Fotocredit: Getty Images

Nur Testspiele? Kimmich betont Ernst der Lage

So zeigte sich Kimmich ungewohnt kritisch über den von Bundestrainer Hansi Flick nominierten Kader. "Ich war nicht überrascht, dass der eine oder andere neu dabei ist. Ich war eher überrascht, dass der eine oder andere nicht dabei ist", sagte der siebenfache deutsche Meister gegenüber "Merkur".
Für Experimente scheint Kimmich eher wenig übrig zu haben. Der 28-Jährige will lieber feste Größen an seiner Seite sehen: "Marco (Reus), Ilkay (Gündogan), Thomas (Müller), Niki (Süle), Leroy (Sané), Toni (Rüdiger) – gerade die letzten drei hätte ich schon auf der Liste erwartet." Ob gerechtfertigt oder nicht: Ohne das Standing in der veränderten Rangordnung könnte Kimmich eine solche Kritik wohl kaum äußern.
Es sei sein Anspruch "vorweg zu gehen und Verantwortung zu übernehmen. Dem werde ich versuchen, gerecht zu werden", erklärte der neue Leader auf der Pressekonferenz vor dem Testspiel gegen Peru (Samstag, 20:45 Uhr, im Liveticker). Seine neue Rolle als Kapitän werde sein Spiel allerdings "wenig beeinflussen. Die Kapitänsfrage ist immer eine Sache der Öffentlichkeit, innerhalb der Mannschaft werde ich gleich auftreten wie in den letzten Wochen und Monaten."
Kimmich scheint fest gewillt, den Trend der letzten Jahre zu durchbrechen. Zu viele Misserfolge und halbherzige Auftritte lieferte die Nationalelf in jüngster Vergangenheit ab.

Kimmich: DFB-Team muss "Rhythmus finden"

Dass das DFB-Team gegen die Südamerikaner und Belgien (Dienstag, 20:45 Uhr, im Liveticker) lediglich zu unbedeutenden Freundschaftsspielen einlädt, sieht der Interimskapitän nicht so und machte seinen Mitspielern folglich eine klare Ansage: "Für mich sind das jetzt auch keine klassischen Test- oder Freundschaftsspiele. Für mich ist jedes einzelne ein Vorbereitungsspiel - und jedes einzelne Spiel müssen wir gewinnen", so der Mittelfeldspieler.
Durch die zahlreichen Neulinge im Team lege man "den Fokus auf die Einarbeitung von Abläufen". "Uns tut es zwar gut, wenn man ein gewisses Stammpersonal hat, aber es liegt auch in der Verantwortung des Trainers, dass wir in der Breite gut aufgestellt sind", meinte Kimmich vor dem Peru-Spiel.
Mit Blick auf die Heim-EM im kommenden Jahr will der 28-Jährige eine Wiederholung der letzten Turniere abwenden. Denn die Alarmbereitschaft des Bayern-Profis ist unverkennbar: "Für mich geht es schon darum, dass wir den Rhythmus finden. Dass wir in jedem Spiel Selbstvertrauen gewinnen – auch eine gewisse Kontinuität aufbauen."

Nur noch zwei Weltmeister dabei

Aus den Leistungen bei der WM in Katar folgerte der Bayern-Star: "Wir waren vorne absolut nicht effektiv." Er wolle "nicht in 15 Jahren zurückschauen und sagen: 'Eigentlich hatten wir eine geile Truppe, aber nichts gerissen'", stellte Kimmich knapp 15 Monate vor Beginn der Heim-EM klar.
Beim ersten Länderspiel seit dem Ausscheiden in Katar sind derweil mit Mario Götze und Matthias Ginter nur noch zwei Weltmeister von 2014 im deutschen Aufgebot. Ganz in Vergessenheit geraten ist die goldene Generation also noch nicht.
Die Zeitenwende ist dennoch eingeleitet. Kimmich führt alle berufenen Nationalspieler schon jetzt mit 74 Einsätzen an. Und wer weiß - vielleicht steigt er ja zum nächsten deutschen "Capitano" auf.
Das könnte Dich ebenfalls interessieren: Epische Wutrede: Was steckt hinter Contes Tottenham-Schelte?
picture

Typisch Zlatan: "Bin Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft"

Mehr als 3 Mio. Sportfans nutzen bereits die App
Bleiben Sie auf dem Laufenden mit den aktuellsten News und Live-Ergebnissen
Download
Diesen Artikel teilen
Werbung
Werbung