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Serge Gnabry spielt mit drei Toren beim DFB-Debüt groß auf - und wächst weiter

Daniel Rathjen

Publiziert 12/11/2016 um 11:09 GMT+1 Uhr

Serge Gnabry hat mit seinem Dreierpack in der WM-Quali gegen San Marino beim Debüt in der deutschen Nationalmannschaft seine positive Entwicklung unterstrichen. Die "schwierige Zeit" scheint für den Youngster damit offiziell beendet, die Zukunft verheißt viel Positives.

Serge Gnabry

Fotocredit: Imago

Was genau die Debütanten der deutschen Nationalmannschaft noch am späten Freitagabend im Teamhotel abliefern mussten, ist nicht überliefert.
Eine Rede? Ein Ständchen? Wahrscheinlich. Das ist üblich. Christoph Kramer schmetterte beispielsweise einst während der WM 2014 auf der Fähre Richtung Teamquartier inbrünstig "When you say nothing at all".
Fakt ist: Serge Gnabry wird es - was es auch war - leicht von den Lippen gegangen sein. Mit seinen drei Toren beim 8:0 in der WM-Qualifikation gegen San Marino hat er ein Traumdebüt im Team von Trainer Joachim Löw gefeiert.

"Nur" San Marino, aber trotzdem...

Natürlich, es war "nur" San Marino - aber dennoch durchaus beachtlich. Es ist ein weiteres Zeichen dafür, dass die schwierige Zeit für Gnabry, dessen Entwicklung in den letzten zwei Jahren stockte, beendet ist.
"Der Trainer hat gesagt, dass ich mit Selbstbewusstsein agieren und frech spielen soll", resümierte Gnabry und stellte fest: "Das Selbstbewusstsein wächst mit den Toren, ich habe einen guten Lauf."
In der Tat. Bei Werder Bremen gehört er nach seinem Wechsel vom FC Arsenal bereits zu den Leistungsträgern, seine Spielweise besticht durch Dynamik und Effizienz. Immer wieder offensichtlich sind auch seine Stärken im Dribbling und Abschluss. Da scheut er kein Risiko.
Bei den Gunners war sein Mut zuletzt verloren gegangen, Wenger baute nicht auf ihn. Werder schnappte zu - und im nächsten Jahr könnten es die Bayern tun. Es ist kein Geheimnis, dass sich die Münchner eine Option auf den 21-Jährigen gesichert haben. Schließlich gilt es für sie, das Erbe von Franck Ribéry und Arjen Robben zu bestellen. Auch Löw weiß, dass es nicht verkehrt ist, zu André Schürrle und dem verletzungsanfälligen Marco Reus weitere Alternativen für die linke Offensiv-Seite zu haben.

Löw lobt und beschwichtigt

Ob es tatsächlich dazu kommt, bleibt abzuwarten. Auch Löw will noch nicht in Jubelstürme ausbrechen. Stattdessen trat er erstmal auf die Euphoriebremse. "San Marino war natürlich insgesamt kein Maßstab", beschwichtigte er, brachte aber trotzdem ein Lob für Gnabry hervor:
Er hat schon zuletzt bei Bremen und auch bei uns im Training bewiesen, dass er gut drauf ist und einen guten Abschluss hat. Man darf das natürlich nicht überbewerten, denn unser Gegner hat kaum Gegenwehr geleistet. Aber: Es ist sehr gut, dass er reinkommt und direkt drei Tore macht.
Kühl im Kopf zu bleiben, weiter daran arbeiten, den Rhythmus zu finden, sind Dinge, an denen Gnabry nun feilen muss. Ist er schlau, wird er sich bewusst machen, wie hart es ist, zu einem echten Spitzenspieler zu werden.
Mit 18 wähnte sich das Talent aus der Jugend des VfB Stuttgart bereits am Ziel, als er seinen Profivertrag bei Arsenal unterschrieb. Doch der Alltag war hart und frustrierend. Eventuell kam der Schritt auch noch zu früh.
Der Weg, den er nun eingeschlagen hat, scheint der richtige zu sein.
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