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WM 2022: Aus oder nicht? Aufnahme vor Japans Siegtreffer gegen Spanien sorgt für Wirbel

Tom Müller

Update 02/12/2022 um 10:54 GMT+1 Uhr

Japan hat durch ein 2:1 (0:1) gegen Spanien bei der Fußball-WM 2022 in Katar sensationell das Achtelfinale erreicht und damit Deutschland aus dem Turnier befördert. Für Wirbel sorgte jedoch der Siegtreffer von Ao Tanaka (51.). Das Schiedsrichtergespann prüfte den Treffer minutenlang aufgrund einer vermeintlichen Aus-Position zuvor, gab ihn dann aber. Im TV war das jedoch nicht klar belegbar.

Kontroverse Entscheidung: Ballack schimpft wegen Japan-Tor

Hätte das entscheidende 2:1 der Japaner nicht zählen dürfen? Ist Deutschland, das Costa Rica im Parallelspiel 4:2 (1:0) bezwang, aufgrund einer Fehlentscheidung in der Vorrunde der WM ausgeschieden? Eine TV-Aufnahme sorgte während des dramatischen Finales in der Gruppe E für Aufsehen.
Was war passiert?
Kurz nach dem Ausgleichstreffer durch Ritsu Doan (48.) zum 1:1 legte Japan gegen Spanien in Person von Ao Tanaka (51.) nach. Lange währte der Jubel des Torschützen allerdings nicht. Recht schnell war klar, dass das Schiedsrichtergespann um den Unparteiischen Victor Gomes den Treffer noch einmal überprüfen würde.
Der Grund: Vorbereiter Kaoru Mitoma löffelte den Ball bei der Vorlage auf Tanaka vermeintlich von hinter der rechten Torauslinie in Richtung des Torschützen. Minutenlang überprüften der Schiedsrichter und der VAR die Szene.

TV-Aufnahme spaltet das Netz

Eine erste Aufnahme des TV-Bildes, die nun auch im Netz für Wirbel sorgt, ließ vermuten, dass der Ball im Aus war. Zwei weitere, die folgten, sprachen eher dafür, dass der Ballkörper noch hauchzart auf Höhe des Außenrandes der Linie war. So entschied letztendlich auch das Schiedsrichtergespann.
Nach minutenlangem Bangen durfte Japan endlich jubeln und gab die Führung gegen Spanien auch nicht mehr aus der Hand. Der Gruppensieg - und das Aus für Deutschland.
"ARD"-Expertin Almuth Schult stützte im Anschluss nach Ansicht der Super-Zeitlupe die Entscheidung des Schiedsrichters. "Auf der äußeren Linie ist es wirklich genau dieser Zentimeter, dass es passt und dann ist es nach der Regel ein Tor, weil der Ball noch die Linie berührt." Es sei jedoch eine "Millimeter-Entscheidung“ gewesen.
Unklarheit herrschte bei den Experten jedoch darüber, was die ursprüngliche Entscheidung des Schiedsrichters auf dem Platz war. Die Regel besagt in diesem Fall nämlich, dass die Feld-Entscheidung durch die verschiedenen Aufnahmen und Perspektiven, die dem VAR zur Verfügung stehen, klar widerlegt werden muss, um diese zu ändern.

Schiedsrichter-Experten uneinig

"ARD"-Schiedsrichterexperte Lutz Wagner hatte offenbar gesehen, dass Schiedsrichter Gomes den Treffer ursprünglich gegeben hatte. Sinngemäß wurde er von Moderatorin Jessy Wellmer in der anschließenden Übertragung wie folgt zitiert: "Wenn das Gegenteil nicht bewiesen werden kann, dann bleibt die Entscheidung des Schiedsrichters bestehen."
Patrick Ittrich, Wagners Pendant bei "Magenta“-TV, war anderer Meinung: "Der Schiedsrichter hat auf den Assistenten reagiert. Ich bin der Meinung erkannt zu haben, auch nach gängigen Informationen, dass der Ball vom Assistenten ins Aus gewunken wurde. Das heißt, die Feld-Entscheidung ist Aus. Dementsprechend brauchen wir als Nächstes einen bildlichen Beweis dafür, dass der Ball nicht im Aus ist. Deshalb hat auch die Überprüfung so lange gedauert. Der Schiedsrichter hat zum Assistenten geschaut, sie hatten kurz Kommunikationskontakt. Wahrscheinlich war sich der Assistent auch nicht sicher. Dann kam die Fahne hoch, dann wurde überprüft - und dann wurde das Tor erst später gegeben."
Diesen bildlichen Beweis hatte der VAR offenbar gefunden. Auch eine Ansicht aus der Vogelperspektive, die "Magenta"-TV im Nachklapp präsentierte, stützte eher die Entscheidung des Unparteiischen.
Klarheit in die Angelegenheit bringen könne laut Ittrich jedoch nur "die FIFA - mit allen möglichen Kamera-Perspektiven, die sie hat."
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