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WM 2022: Japan besiegt auch Spanien und steht als Gruppensieger im Achtelfinale - Deutschland sensationell raus

Marc-Philipp Kuhl

Update 02/12/2022 um 00:57 GMT+1 Uhr

Japan hat Spanien im letzten WM-Gruppenspiel 2:1 (0:1) geschlagen und sensationell als Gruppensieger das Achtelfinale erreicht. Deutschland ist damit wie bereits 2018 in der Vorrunde ausgeschieden. Alvaro Morata brachte die Spanier, die als Gruppenzweiter ebenfalls in der Runde der letzten 16 stehen, früh in Führung (11.). Ritsu Doan (48.) und Ao Tanaka (51.) drehten das Spiel für die Japaner.

Yuto Nagatomo und Ritsu Doan feiern den Einzug ins Achtelfinale

Fotocredit: Getty Images

Beide Cheftrainer nahmen vor der entscheidenden Partie in der Gruppe E jeweils fünf Wechsel vor. Bei Japan verteidigten unter anderem der Schalker Maya Yoshida und der Mönchengladbacher Ko Itakura. Vorne links wirbelte Daichi Kamada von Eintracht Frankfurt. Spanien setzte von Beginn an auf einen Block aus vier Barcelona-Akteuren.
La Furia Roja startete mit viel Ballbesitz in die Partie, die erste Chance ging allerdings auf das Konto der Japaner. Sergio Busquets leistete sich einen seiner seltenen Ballverluste vor dem eigenen Strafraum, Junya Ito konnte aus spitzem Winkel den Patzer aber nicht nutzen (8.).
Drei Minuten später klingelte es dann auf der anderen Seite. Hidemasa Morita klärte eine Flanke von Gavi unglücklich vor die Füße von Nico Williams. Dieser leitete den Ball blitzschnell zu Cesar Azpilicueta weiter. Der Chelsea-Verteidiger bediente Alvaro Morata mit einer hohen Hereingabe in den Strafraum, aus fünf Metern musste der Routinier nur noch einnicken (11.).
Mit der Führung im Rücken nahm die Enrique-Elf die Partie komplett an sich. Mit phasenweise 85 % Ballbesitz und einer Passquote von 94 % wurden die Asiaten völlig aus dem Spiel genommen. Kurz vor der Pause rissen Itakura, Shogo Tanaguchi und Yoshida dann die Geduldsfäden – alle drei Innenverteidiger holten sich innerhalb von sechs Minuten eine Gelbe Karte ab (39./44./45.).
Nach dem Seitenwechsel zeigten die Blue Samurai ein völlig anderes Gesicht und legten einen Blitzstart hin. Ritsu Dōan hatte vor dem spanischen Strafraum zu viel Platz und fasste sich aus 17 Metern ein Herz - Unai Simón faustete sich den vermeintlich haltbaren Ball selbst ins Tor (48.). 180 Sekunden später flankte Dōan von links auf den zweiten Pfosten. Der eingewechselte Kaoru Mitoma grätschte den Ball von der Torauslinie nach innen, wo Ao Tanaka das Spielgerät mit dem Knie über die Linie stochern konnte (51.).
Allerdings war zunächst nicht klar, ob der zweite Treffer der Japaner zählte oder nicht. Minutenlang prüfte das Schiedsrichtergespann um Victor Gomes, ob der von Mitoma hineingelöffelte Ball im Vorfeld des Tores im Aus war oder nicht. Schließlich durfte Japan aber doch jubeln, auch wenn die Entscheidung des Unparteiischen aus TV-Perspektive nicht klar zu belegen war.
Spanien war nun völlig von der Rolle und brauchte mehr als 20 Minuten, um wieder in die Partie zu finden. In der Schlussphase zogen die Iberer noch einmal ihr berühmtes Powerplay auf, mehr als eine gute Chance vom eingewechselten Dani Olmo sprang aber nicht mehr heraus (90.+1).
Trotz der knappen Niederlage zieht Spanien ins Achtelfinale der Weltmeisterschaft ein. Japan sichert sich durch den Sieg Platz eins in der Gruppe E und wirft damit Deutschland aus dem Turnier. Der Sieg im Parallelspiel gegen Costa Rica (4:2) war für die DFB-Elf letztendlich wertlos.
Japan trifft am Montag auf Kroatien. Spanien spielt als Gruppenzweiter gegen Marokko.
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Ballack rechnet ab: "Sinnbildlich für die letzten Jahre"

Die Stimmen zum Spiel:

Maya Yoshida (Japan): "Das Spiel hat für uns schlecht begonnen. Wir wussten, dass es eine harte Partie werden würde. In der zweiten Halbzeit haben wir unser Spiel dann komplett umgestellt. Nach dem Sieg gegen Deutschland dachten wir, das können wir auch in diesem Spiel machen. Wir waren sehr mutig heute. Wir schreiben hier gerade eine neue Geschichte für uns."
Luis Enrique (Trainer Spanien): "Das Ziel war das Achtelfinale, das haben wir erreicht. Wenn auch nicht so, wie wir es uns gewünscht haben. Ich muss meine Spieler jetzt zurückholen und Lösungen finden. Wenn wir gegen Marokko so weitermachen, kann das Gleiche wie heute nochmal passieren. Marokko ist Gruppenerster geworden, uns erwartet ein schweres Spiel am Montag."
Sergio Busquets (Spanien): "Wir wollten nicht verlieren, wir wollten gewinnen. Wir wollten unbedingt Erster werden in der Gruppe. Jetzt sind wir Zweiter, das heißt aber nicht, dass es leichter oder schwieriger wird. Uns erwartet ein hartes Spiel gegen Marokko am Montag."
Pau Torres (Spanien): "Auf der Anzeigetafel im Stadion haben wir die Gruppentabelle gesehen. Wir haben uns trotzdem weiterhin auf unser Spiel fokussiert. Wir wollten unsere Arbeit erledigen, wir hätten Remis spielen können. Jetzt müssen wir uns gegen Marokko steigern, es wird ein schweres Spiel werden. Sie haben Belgien ausgeschaltet und sind vor Kroatien Erster geworden."

Der Tweet zum Spiel:

Wer hätte es vor dieser Gruppenphase gedacht, dass Japan sowohl Deutschland als auch Spanien schlägt und als Erster ins Achtelfinale einzieht?

Das fiel auf: Aus oder kein Aus – das ist hier die Frage

Das zweite japanische Tor von Ao Tanaka fiel unter höchst kontroversen Umständen. Ritsu Dōan flankte nach innen, Kaoru Mitoma kratzte den Ball mit der Fußspitze von der Grundlinie. Eine Millimeter-Entscheidung, mit der sich das Unparteiischen-Gespann mehrere Minuten befasste. Die Kameras schwenkten hin, die Kameras schwenkten her. Eine klar erkennbare Kameraeinstellung, die die Frage eindeutig beantworten würde, konnte nicht gefunden werden. Der Treffer zählte, Japan gewann gegen Spanien verdient mit 2:1. Trotzdem wird die Frage danach laut, ob es nicht eine Erweiterung der Torlinientechnik auf die gesamte Torauslinie braucht.
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Kontroverse Entscheidung: Ballack schimpft wegen Japan-Tor

Die Statistik: 215

Bei der Niederlage gegen Japan spielte Spaniens Rodri insgesamt 215 Pässe. Das ist Rekord bei einer WM seit Beginn der Datenerfassung im Jahre 1966.
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