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WM 2022 - Tunesien landet Überraschungscoup gegen Frankreichs B-Auswahl: Adler von Karthago trotzdem raus

Marc-Philipp Kuhl

Update 30/11/2022 um 19:02 GMT+1 Uhr

Tunesien hat am letzten Spieltag der WM-Gruppe D gegen Frankreich einen Überraschungscoup gelandet. Die Adler von Karthago bezwangen eine schwache B-Auswahl der Équipe Tricolore 1:0. Wahbi Khazri (58.) erzielte den entscheidenden Treffer. Dennoch reichte es nicht fürs Achtelfinal-Ticket. Weil Australien zeitgleich gegen Dänemark gewann (1:0), muss Tunesien aus Katar abreisen.

Tunesien - Frankreich

Fotocredit: Getty Images

Frankreich hatte das Achtelfinal-Ticket bereits mit dem 2:1-Sieg gegen Dänemark gelöst, für Tunesien ging es im letzten Gruppenspiel noch um alles. Im Vergleich zur 0:1-Niederlage gegen Australien begannen die Adler von Karthago mit sechs neuen Spielern in der Startelf. Auch die Équipe Tricolore warf die Rotationsmaschine kräftig an. So rückten gleich neun neue Akteure in die erste Elf, unter anderem Randal Kolo Muani von Eintracht Frankfurt und Kingsley Coman vom FC Bayern München.
Die Afrikaner mussten auf Sieg spielen und taten dies auch eindrucksvoll. Bereits nach achten Minuten jubelten die tunesischen Fans im Education City Stadium, Nader Ghandri hatte zur Führung getroffen. Aufgrund einer knappen Abseitsposition zählte der Treffer allerdings nicht.
Auch im weiteren Verlauf agierten die Tunesier spielbestimmend, die B-Elf von Didier Deschamps hatte Mühe in die Partie zu finden. Erst in der 25. Minute kamen die Franzosen das erste Mal gefährlich vor das gegnerische Tor – ein unsauberer erster Kontakt von Coman ließ die gute Möglichkeit aber verpuffen.
Nach dem Seitenwechsel zeigte sich das gewohnte Bild. Nordafrikaner rannten mit viel Leidenschaft an, die Équipe Tricolore verwaltete das Remis unspektakulär. In der 58. Minute wurde der tunesische Mut dann belohnt: Aïssa Laïdouni führte einen Freistoß im Mittelfeld blitzschnell aus, so war der Weg frei für Wahbi Khazri. Der Stürmer vom HSC Montpellier marschierte allein in Richtung Strafraum, machte aus Raphaël Varane einen Statisten und schob schließlich die Kugel aus zehn Metern ins französische Tor.
Les Bleus brauchten mehrere Einwechslungen von Stammkräften, um offensive Akzente zu setzten. Tunesien verteidigte in der Schlussphase den eigenen Strafraum aber mit Mann und Maus. In der Nachspielzeit gelang Antoine Griezmann immerhin noch der Ausgleichstreffer, dieser wurde jedoch prompt durch eine Abseitsposition wieder einkassiert (90.+8).
Trotz des Sieges und der ansprechenden Leistung scheidet Tunesien damit aus dem Turnier aus. Australien sichert sich Platz zwei in der Gruppe D, durch einen Sieg im Parallelspiel gegen Dänemark. Frankreich geht als Gruppenerster in die K.o-Phase und wird am Sonntag auf den Zweitplatzierten der Gruppe C treffen.

Die Stimmen zum Spiel:

Didier Deschamps (Trainer Frankreich): "Meine personellen Entscheidungen haben uns in Schwierigkeiten gebracht. Ich wollte einige unserer Spieler schonen, weil schon am Sonntag das nächste Spiel ansteht. Wir hatten bereits zwei intensive Spiele in der Gruppenphase. Wir haben unser Ziel jetzt erreicht, im Achtelfinale beginnt ein neuer Wettbewerb.“
Wahbi Khazri (Tunesien): "Wir sind enttäuscht, denn wir hätten uns gerne für das Achtelfinale qualifiziert. Der Sieg war gut, wir haben die richtige Einstellung gezeigt. Im Endeffekt hätten wir in den ersten beiden Spielen noch besser abschneiden können. Die Mannschaft hat aber einen tollen Charakter. Das Ergebnis im anderen Spiel (Australien – Dänemark, Anm. d. Red.) enttäuscht uns ebenfalls, weil wir unsere Arbeit gemacht hatten."
Ibrahima Konaté ( Frankreich): "Tunesien hat sich diesen Sieg heute verdient. Trotzdem habe ich den Schiedsrichter nicht wirklich verstanden. Ich bin enttäuscht, heute verloren zu haben. Die vielen Wechsel in der Startelf will ich nicht als Ausrede gelten lassen."

Der Tweet zum Spiel:

Auch wenn es nicht zum Weiterkommen gereicht hat, der Aufritt der tunesischen Mannschaft bei dieser WM hat für Beachtung gesorgt. Neben dem Sieg gegen Frankreich konnte man auch Dänemark einen Punkt abringen. Lediglich das Spiel gegen Australien ging knapp verloren.

Das fiel auf: Zu viele Wechsel verderben den französischen Brei

Frankreich hatte die Teilnahme am Achtelfinale bereits vor dem Anpfiff sicher. Nur verständlich also, dass Chefcoach Didier Deschamps einigen Spielern aus der zweiten Reihe eine Chance geben wollte. Die Tiefe des französischen Kaders ist auch absolut beeindruckend. Mit neun Wechseln überspannte der Trainer der Les Bleus den Bogen aber ein wenig. So mussten einige Akteure auf ungewohnten Positionen antreten, etwa Mattéo Guendouzi als Außenstürmer oder Eduardo Camavinga als Außenverteidiger. Das sorgte für viele Missverständnisse auf dem Platz, ein Spielfluss wollte erst in der Schlussphase aufkommen. Dafür benötigte es aber die Dienste von Kylian Mbappé und Antoine Griezmann.

Die Statistik: 3

Beim 1:0-Sieg gegen Frankreich ist Tunesien erst zum dritten Mal in seiner WM-Historie ohne Gegentor geblieben.
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