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Olympia 2021: Malaika Mihambo begrüßt Zeichen gegen Rassismus bei den Spielen in Tokio

Patrik Eisenacher

Publiziert 19/07/2021 um 23:18 GMT+2 Uhr

Weitsprung-Weltmeisterin Malaika Mihambo begrüßt starke Gesten und Zeichen gegen Rassismus bei den Olympischen Spielen. "Für gute Werte einzustehen, für Dinge, die einem wirklich am Herzen liegen, ist richtig und wichtig. Es lässt uns nachdenken über Dinge, die gerade passieren", sagte die 27-Jährige im SID-Interview. Einige Ereignisse zur Fußball-EM stimmten sie "nachdenklich".

Malaika Mihambo reflektiert gerne über Themen abseits des Sport

Fotocredit: SID

Zuletzt hatte beispielsweise der Sprintstar Noah Lyles bei den US-Trials mit erhobener Faust ein Zeichen gegen Rassismus gesetzt. Er kündigte auch für Olympia eine Geste an. Mihambo selbst will nach aktuellem Stand keine physische Geste bei den Spielen setzen. Sie könne sich "mit solchen großen Gesten noch nicht so identifizieren", sagte die deutsche Leichtathletin.
"Ich selbst denke eher darüber nach, wie ich das in Interviews machen kann, indem ich meine Geschichte erzähle oder Denkanstöße gebe", führte Mihambo weiter aus.
Ihr Vater stammt aus Sansibar, ihre Mutter aus Deutschland. Sie selbst wurde in Heidelberg geboren.
Gerade die Fußball-EM habe sie "nachdenklich" gestimmt. So gab es rassistische Beleidigungen gegen drei englische Spieler nach dem verlorenen EM-Finale, wenngleich die englische Mannschaft vor jedem Spiel auf ein Knie ging und eine Faust hob, um auf die "Black-Lives-Matter-Bewegung" aufmerksam zu machen.
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Weltmeisterin! Malaika Mihambo gewann 2019 in Doha mit 7,30 Metern Gold im Weitsprung

Fotocredit: SID

Was Mihambo, die einen Abschluss in Politikwissenschaften besitzt, und wohl Millionen weiterer Menschen außerdem fassungslos machte: Als die UEFA den Münchner Organisatoren vor dem Spiel gegen Ungarn verbot, das Stadion in Regenbogenfarben erleuchten zu lassen, um auf die Lage von homosexuellen Menschen in dem von Viktor Orban regierten Land aufmerksam zu machen.
Die von ihm geführte Regierung will Homo- und Transsexualität per im Juni erlassenen Gesetz quasi aus der Öffentlichkeit verschwinden lassen. Werden die Olympischen Spiele ein besseres Bild gegen Rassismus und für Toleranz abgeben?

Mihambo über Vorbildfunktion von Athlet:innen

Mihambo meint, dass sich jeder selbst überlegen müsse, was sein Beitrag sein kann, "damit wir in einer Gesellschaft leben, die offen und tolerant ist." Im September vergangenen Jahres sagte sie zudem im Interview mit der deutschen Sporthilfe: "Wer sich als Athlet öffentlich äußert, muss sich seiner Vorbildfunktion bewusst sein."
Zudem hat Mihambo vor einiger Zeit einen eigenen Verein gegründet: "Malaika's Herzsprung" übernimmt für Kinder, deren Familien es sich nicht leisten können, den Jahresbeitrag im Sportverein. In dem Interview verriet sie zudem, dass sie sich besonders für Nachhaltigkeit einsetzt. Aktuelle studiert die Weitsprung-Weltmeisterin Umweltwissenschaften.
(mit SID)
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Olympia-Hoffnung Mihambo über Rassismus und olympische Werte

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