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Alpine Ski-WM 2021 - Heftige Kritik an Parallelriesenslalom: "Unfairstes Rennen meiner Karriere"

Eurosport
VonEurosport

Update 16/02/2021 um 19:21 GMT+1 Uhr

Alexander Schmid vergibt Bronze nach einem Sturz, die Österreicherin Katharina Liensberger erhält nachträglich Gold und um die Kurssetzung gibt es großen Ärger: Die Premiere des WM-Parallelriesenslaloms in Cortina d'Ampezzo hat für zahlreiche Schlagzeilen gesorgt. Insbesondere die Kurssetzung sorgt für heftige Kritik an der FIS. Federica Brignone spricht vom "unfairsten Rennen" ihrer Karriere.

Tessa Worley (vorne) im Duell mit Paula Moltzan (hinten) im "kleinen Finale" um Bronze

Fotocredit: Getty Images

Felix Neureuther schimpfte aus dem Fernsehstudio über einen "unwürdigen" Wettbewerb, Pechvogel Alexander Schmid hatte es vor Ort bei der Ski-WM in Cortina d'Ampezzo ebenfalls arg die Laune verdorben.
"Es zählt halt nur Top Drei, der Vierte ist der erste Verlierer", seufzte der unglückliche Allgäuer nach dem nur knapp verlorenen Duell um Bronze bei der Premiere des sportlich fragwürdigen Parallel-Rennens, das vom entsetzten Neureuther in Schutt und Asche geredet wurde: "Das ist keine gute Werbung für den Skisport. Eine Katastrophe."
Am Ende dieses "unwürdigen" Wettbewerbs gab es dann sogar gleich drei Weltmeister. Bei den Damen kamen Marta Bassino aus Italien und Katharina Liensberger aus Österreich zeitgleich ins Ziel. Nachdem zunächst Bassino als alleinige Weltmeisterin verkündet wurde, informierte die FIS Liensberger kurz vor der Siegerehrung, dass auch sie die Goldmedaille erhält. Bassinos Gold war die erste Medaille für den bisher glücklosen Gastgeber Italien. Bei den Herren gewann Mathieu Faivre (Frankreich).
Der Franzose setzte sich im Finale gegen Filip Zubcic (Kroatien) durch, nachdem er im Halbfinale Schmid ausgeschaltet hatte. Bronze ging bei den Damen an Tessa Worley (Frankreich) und bei den Herren an den hoch favorisierten Loic Meillard (Schweiz), der im Viertelfinale Linus Straßer ausgeschaltet hatte. Andrea Filser und Stefan Luitz schieden nach einer starken Qualifikation im Achtelfinale aus.

Parallelriesenslalom macht Mut für Teamevent

"Ich habe echt die Chance gehabt, aber ich habe sie halt nicht genutzt", sagte der fast untröstlich wirkende Schmid, der seine wilde Aufholjagd im zweiten Lauf des Duells gegen Meillard mit einem Sturz bezahlte.
Für den Deutschen Skiverband (DSV) wäre es bereits die vierte Medaille nach den drei silbernen von Romed Baumann (Super-G), Kira Weidle und Andreas Sander (beide Abfahrt) gewesen. Die Gesamtleistung der Deutschen macht aber auch Hoffnung für den Team-Wettbewerb am Mittwoch (ab 12:15 Uhr/Eurosport) - auch dann wird im Parallel-Modus gefahren.
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Thriller um Gold: Liensberger und Bassino zeitgleich im Ziel

Brignone: Das "unfairste Rennen meiner Karriere"

An der Premiere des Einzel-Wettbewerbs aber entzündete sich Kritik. Grund war eine nicht zu übersehende Chancen-Ungleichheit: Der rote Kurs war erkennbar schneller als der zudem stärker nachlassende blaue Kurs - wer auf dem roten Kurs vorlegen konnte, hatte einen Vorteil. "Ich will so ein Format nicht bei einer WM sehen", zürnte daher "ARD"-Experte Neureuther, der noch während des Rennens zu Männer-Renndirektor Markus Waldner Kontakt aufnahm.
Gesamtweltcupsiegerin Federica Brignone (Italien) sprach "vom unfairsten Rennen meiner Karriere".
Zudem standen bei der Premiere nicht alle Topstars am Start. Mikaela Shiffrin (USA), Alexis Pinturault (Frankreich) oder Henrik Kristoffersen (Norwegen) verzichteten mit Blick auf ihre Einsätze im Riesenslalom und Slalom auf eine Teilnahme. Bei den Frauen scheiterte zudem die mitfavorisierte Petra Vlhová (Slowakei) durch einen Sturz schon in der Qualifikation.
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Bronze vor Augen: Schmids Medaillentraum platzt kurz vorm Ziel

Luitz trotz Aus durchaus zufrieden: "Bin froh, dass ich überhaupt hier stehen kann"

Straßer war gut in den Tag gekommen. Er hatte am Morgen den vierten Rang in seiner Qualifikationsgruppe belegt und war am Ende nicht unzufrieden. "Es war auf jeden Fall ein guter Wettbewerb, um in die WM zu starten", sagte der Münchner.
Auch Luitz hatte sich in seinem ersten Renn-Einsatz nach einer Muskelverletzung Anfang Januar als Zweiter seiner Quali-Gruppe Hoffnungen machen dürfen, scheiterte dann aber gleich am späteren Finalisten Zubcic. Aber, betonte er: "Ich bin froh, dass ich überhaupt hier stehen kann."
(SID)
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"Da lässt er nichts anbrennen": Faivre schnappt sich Parallel-Gold

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