Im kürzesten Super-G der WM-Geschichte betrug die Siegerzeit des Kanadiers James Crawford gerade mal 1:07,22 Minuten.
"Es fühlt sich surreal an, jetzt auch im Geschichtsbuch zu sehen mit den anderen kanadischen Champions", sagte Crawford bei
Eurosport, der wie
Marta Bassino (Italien) am Mittwoch bei den Damen für eine Super-G-Überraschung sorgte.
Odermatt, Pinturault, Kilde und der neue Weltmeister fuhren mit aufeinanderfolgenden Startnummern jeweils die Bestzeit - am Ende gab nur ein Wimpernschlag den Ausschlag für den 25 Jahre alten Crawford, der zuvor noch nie einen Super-G gewinnen konnte.
Tatsächlich fuhr er erst einmal aufs Stockerl, als Zweiter von Kvitfjell im März.
Crawford vertraut seinen Instinkten
Als bislang größten Karriereerfolg hatte der Kanadier eine Bronzemedaille in der Olympia-Kombination von Peking 2022 stehen.
In Abfahrt (Platz vier) sowie Super-G (sechs) war er auch schon nah dran am Podest.
"Das Ding ist, dass ich jetzt zwei Jahre lang nach dem Gewinnerlauf gesucht habe, es aber nie hinbekommen habe - bis heute. Das macht es zuckersüß", sagte er - er habe einfach seinen Instinkten vertraut. In Courchevel hatte Crawford
die Kombination am Dienstag nur zu Trainingszwecken genutzt und nach Rang 14 im Super-G auf den Slalom verzichtet.
Verrückt! Crawford rast 0,01 Sekunden vor Kilde zu WM-Gold
Quelle: Eurosport
Ski-WM: Sander überzeugt
Die vier deutschen Starter lieferten durchwachsene Ergebnisse. Andreas Sander gelang mit Rang neun (+0,67 Rückstand) eine positive Überraschung. Ein Fehler im unteren Teil kostete den Ennepetaler eine noch bessere Platzierung - Rang fünf lag am Ende nur 0,09 Sekunden entfernt.
Sander stark im Super-G - wäre da nicht der eine Fehler ...
Quelle: Eurosport
"Da habe ich mich schon während der Fahrt wahnsinnig geärgert. Wenn ich mir was vorwerfen muss, dann das, das sollte nicht passieren", sagte Sander im "ZDF". Bei Eurosport ergänzte er: "Das Gefühl war sehr gut. Die zwei schwierigsten Stellen waren einfacher als gedacht. Es ging Vollgas, volle Attacke. Grundsätzlich bin ich zufrieden."
Zu Crawford als Sieger meinte der 33-Jährige: "Da sieht man mal wieder, die WM - da ist immer mindestens eine Überraschung auf dem Podium dabei."
Verrückt! Crawford rast 0,01 Sekunden vor Kilde zu WM-Gold
Quelle: Eurosport
Ferstl scheidet aus
Romed Baumann (+1,88) enttäuschte, Simon Jocher kam nach langer Verletzungspause auch nicht richtig in Schwung (+1,96). "Mit der Platzierung und der Zeit bin ich nicht zufrieden", sagte der Garmischer bei Eurosport: "Ich hatte wenig Training, es ist nicht leicht."
Josef Ferstl, 2019 noch Super-G-Sieger in Österreichs Skimekka Kitzbühel, schied nach ansprechenden Zwischenzeiten aus.
Überraschungssieger Crawford: "Siegerlinie zwei Jahre gesucht"
Quelle: Eurosport
Die Österreicher, bislang in jedem WM-Rennen mit Medaillen ausgestattet, gehörten wie abermals die Schweizer zu den Geschlagenen: Der Kombi-Dritte Raphael Haaser (+0,58) kam als Fünfer noch als bester ÖSV-Fahrer ins Ziel.
"Die Mischung war schwierig zu finden, aber der Lauf war definitiv WM-würdig", sagte er bei Eurosport.
"Kein Löschblatt dazwischen!" Reichelt blickt auf Kilde/Crawford
Quelle: Eurosport
Odermatt geschlagen - Pinturault jubelt
Odermatt (+0,37), der Gesamt- und Super-G-Weltcup anführt, fehlten am Ende elf Hundertstel auf die Medaille. Der Schweizer, Gewinner von vier der sechs Super-G-Rennen dieser Weltcup-Saison, hat allerdings mit Knieproblemen zu kämpfen.
"Es war kein schlechter Lauf, drei andere waren einfach schneller", sagte er. Schon 2021 in Cortina d'Ampezzo hatte sich der 25-Jährige in der Abfahrt nur mit Rang vier begnügen müssen.
Odermatt fährt zunächst Bestzeit - aber das reicht nicht
Quelle: Eurosport
Routinier Pinturault (+0,26), zuletzt im Dezember in Beaver Creek als Dritter auf einem Super-G-Treppchen, nutzte wie in der Kombination seinen Heimvorteil und holte seine zweite WM-Medaille. "Ich war wirklich am Limit", sagte er: "Ich habe mich trotzdem gut gefühlt."
Er tut's schon wieder! Pinturault außer Rand und Band
Quelle: Eurosport
Schwarz fast gestürzt
Kombi-Silbermedaillengewinner Marco Schwarz stürzte fast und wurde trotzdem starker Sechster (+0,59). "Das Gefühl war sehr gut vom Start - bis zu dem Fehler. Das war ein schlimmer Fehler, aber ich bin froh, dass ich überhaupt ins Ziel gekommen bin", sagte er.
Auch Vincent Kriechmayr (+0,87/12.) patzte.
Dominik Paris (Italien) stürzte spektakulär, gab bei
Eurosport aber Entwarnung: "Der Rücken schmerzt ein bisschen, aber es ist okay." Die italienischen Starter fuhren nach dem
Tod von Elena Fanchini (37) mit einem Trauerflor.
"Mit Bravour!" Schwarz übersteht Schrecksekunde im Super-G
Quelle: Eurosport
Kilde trotzdem zufrieden
Kilde war trotz der knapp verpassten Goldmedaille zufrieden. Zumal es sein erstes Edelmetall bei seiner insgesamt vierten Weltmeisterschaft war. "Ich habe nur eine Kurve nicht perfekt bekommen, da hat mich Crawford dann gekriegt. Er hat sich Gold verdient. Es war einfach ein verdammt enges Rennen", sagte er bei Eurosport. Silber sei "bitter, aber ich nehme es".
"So ist es im Sport. Aber trotzdem: Es war geil zu fahren", ergänzte er im "ORF". Der Norweger hatte sich vor wenigen Wochen in Kitzbühel die Hand gebrochen, fährt bei der WM aber trotzdem die Speed-Wettbewerbe.
"Bravo!" Gehandicapter Kilde brilliert im Super-G
Quelle: Eurosport
"Eine Hundertstel ist schade, aber es ist eine Medaille. Vielleicht bin ich dann das nächste Mal eine Hundertstel vorne. In der Abfahrt habe ich die nächste Möglichkeit", sagte der 30-Jährige und freute sich dennoch wie seine Lebensgefährtin Mikaela Shiffrin tags zuvor über Super-G-Silber: "Gleiche Startnummer, gleiche Medaille - das schaut doch gut aus."
Am Freitag ist bei der Ski-WM in Méribel und Courchevel Ruhetag. Am Samstag geht es mit der Abfahrt der Damen weiter (11:00 Uhr live bei Eurosport und
discovery+), am Sonntag bestreiten dann die Herren ihre Abfahrt (ebenfalls 11:00 Uhr).
(mit SID)
"Irrsinnsschlag!" Paris stürzt spektakulär im Super-G
Quelle: Eurosport