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WM Oberstdorf: Alexander Bolschunow erklärt seine Tränen nach Drama im Sprint - Putin spendet Trost

Marc Hlusiak

Update 08/03/2021 um 17:56 GMT+1 Uhr

Alexander Bolschonow gewann Silber über die 50 km bei der WM in Oberstdorf. Eine Medaille, über die er sich nicht freuen konnte - im Gegenteil. Noch im Ziel schossen ihm die Tränen in die Augen, Erzrivale Johannes Hösflot Klaebo, der später disqualifiziert wurde, musste den Russen trösten. Der norwegischen Zeitung "VG" verriet Bolschunow: "Ja, ich habe geweint, weil das alles so unfair war."

Alexander Bolschunow

Fotocredit: Getty Images

Kurz nach dem Rennen wurde Alexander Bolschunow von seinen Emotionen übermannt. Der Russe lief rastlos durch den Zielbereich, entledigte sich seiner Ski und brach in Tränen aus. Erzrivale Johannes Hösflot Klaebo, mit dem er im Zielsprint des 50-km-Rennens kollidierte und der später dafür disqualifiziert werden sollte, eilte herbei und tröstete den 24-Jährigen. Gegenüber der norwegischen Zeitung "Verdens Gang" beschrieb Bolschunow nun seine Gefühle:
"Ja, ich habe geweint, weil das alles so unfair war", wird der streitbare Langläufer, der in der Vergangenheit schon mehrfach Schlagzeilen wegen unsportlichen Verhaltens machte, zitiert. "Ich war sehr aufgeregt und habe gar nicht gehört, was Johannes (Klaebo, Anm. d. Red.) zu mir gesagt hat. Ich hoffe, wir können unsere gute Kameradschaft im Sport fortsetzen."
Direkt nach dem Rennen sprach er noch sichtlich aufgebracht mit dem russischen Fernsehen: "Ich gehe nach Hause, sie können machen, was sie wollen. Wenn sie mich disqualifizieren wollen, sollen sie es machen. Ich bin sprachlos. Ich werde nicht an der Siegerehrung teilnehmen."
Bolschunow beruhigte sich anschließend jedoch und nahm die Silbermedaille auf dem Podium entgegen. Allerdings weigerte er sich, diese um seinen Hals zu hängen.

Putin gratuliert Bolschunow: "Wahrer Held des Rennens"

Der Grund: Bolschunow hält das Endergebnis für eine Farce. Der Norweger Emil Iversen avancierte als Profiteur des Zusammenstoßes von Klaebo und Bolschunow letztlich zum Überraschungs-Weltmeister, Simen Hegstad Krüger komplettierte als Dritter das Podest. "Ich kann nur sagen, dass der Gewinner heute Klaebo oder Bolschunow hätte heißen müssen - und nicht Iversen. Das ist kein gutes Ende für diesen Tag", sagte Bolschunow nach der Zeremonie gegenüber diversen Journalisten.
Ähnlich sah das auch Russlands Präsident Wladimir Putin, der dem russischen Langlauf-Aushängeschild gratulierte und ihn als "wahren Helden des Rennens" bezeichnete.
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Hier passiert's! Diese Szene führt zur Disqualifikation von Superstar Klaebo

Klaebo als Ehrengast bei Hochzeit

Immerhin: An der guten Beziehung zwischen Klaebo und Bolschunow soll der Vorfall nichts ändern. Jelena Välbe, Präsidentin des russischen Skilanglauf-Verbandes, verriet gegenüber "Sport Ekspress", dass Bolschunow seine Freundin Anna Zherebjatjeva am 24. April heiraten wird - und Klaebo erhielt eine Einladung.
"Ich bin für die Beschaffung von Visa verantwortlich, aber ich habe den Pass von Johannes noch nicht erhalten", sagte Välbe: Der Norweger soll zudem gescherzt haben, auf der Feier als Kellner arbeiten zu wollen.
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Bewegender Moment: Bolschunow in Tränen, Erzrivale Klaebo tröstet

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