Bischofshofen: Eisenbichler erlebt Debakel mit Platz 35
VonJonas Klinke
Update 07/01/2021 um 00:56 GMT+1 Uhr
Aus im 1. Durchgang statt Kampf ums Podium bei der Vierschanzentournee: Für Markus Eisenbichler verlief das Abschlussspringen der Tournee in Bischofshofen sehr enttäuschend. Als Tourneefünfter angereist, musste er im Finale zuschauen. Im Anschluss fand er klare Worte. "Das war ein beschissener Sprung. Der war wirklich total schlecht", sagte Eisenbichler bei Eurosport nach dem Debakel.
Statt mit einer "Granate" nochmal Druck auf die Konkurrenz ausüben zu können, landete Markus Eisenbichler im 1. Durchgang auf der Paul-Außerleitner-Schanze schon bei 120,5 Metern. Mit 108,8 Punkten verlor er nicht nur das direkte Duell gegen den Russen Evgeniy Klimov, sondern schaffte es nicht mal unter die fünf besten "Lucky Loser".
Nach der Qualifikation am Dienstag hatte Eisenbichler von sich selbst ein entspannteres Springen gefordert. Dies konnte er im Wettkampf jedoch nicht wirklich umsetzen, wie er selbst zugab: "Ich war im Endeffekt nicht so entspannt, wie ich es sein wollte. Ich bin bei der Sprungform zurzeit einfach am Suchen."
Die Form auf der "eigenwilligen" Schanze in Bischofshofen zu suchen, funktioniert laut Eisenbichler aber nicht. Man könne da keine großartigen Veränderung machen. "Das habe ich jetzt probiert und dann latsche ich da so einen ins Leere rein. Ja, dann fährt man halt auf dem Vorbau", erklärte Eisenbichler, der im Tagesklassement 35. wurde.
Durch das frühe Aus fiel Eisenbichler in der Gesamtwertung von Rang fünf auf Platz 16 zurück.
Groß ärgern will er sich in den nächsten Tagen deshalb aber nicht, auch weil Karl Geiger sich noch auf Gesamtrang zwei verbessern konnte: "Aber mein Gott, wir haben jetzt einen vorne drin. Ich rege mich jetzt kurz mal auf. Aber ich muss ganz ehrlich sagen, ich kann auch schon wieder ein bisschen drüberlachen, weil wenn ich so einen Blödsinn machen, dann verdiene ich es auch nicht anders."
Horngacher lobt Eisenbichlers Angriffslust
Auch für Eurosport-Experte Martin Schmitt ist das frühe Aus kein großes Drama. "Markus Eisenbichler ist ein Mann für das Podium. Er ist ein toller Sportler und wird das im Saisonverlauf noch zeigen", blickte Schmitt nach dem Wettkampf bereits voraus. In diesem Winter steht schließlich auch noch die Nordische Ski-WM in Oberstdorf (23. Februar bis 7. März) an.
Vom Bundestrainer Stefan Horngacher muss der Dreifach-Weltmeister von 2019 ebenfalls keinen Ärger erwarten. Der Österreicher zollte im "ZDF" seinem Schützling Respekt für dessen mutigen Sprung: "Markus Eisenbichler ist heute auf vollen Angriff gesprungen, und es ist in die Hosen gegangen. Aber es ist mir lieber so, als lauwarm über die Schanze zu fahren."
Geiger fühlte trotz seines Erfolgs mit Eisenbichler mit: "Für den Markus ist das extrem schade. Die Schanze liegt ihm eigentlich. Man leidet mit. Es ist manchmal zum Mäusemelken."
Nächster Wettkampf in Titisee-Neustadt
Trotz seines Ausscheiders ist Eisenbichler weiterhin Zweiter im Gesamtweltcup. Sein Rückstand auf Halvor Egner Granerud beträgt inzwischen aber schon 184 Punkte und Kamil Stoch kommt immer näher heran. Der Tourneesieger liegt 76 Punkte hinter dem Deutschen.
Bereits am kommenden Wochenende hat Eisenbichler die Chance wieder näher an den Norweger heranzukommen. In Titisee-Neustadt stehen am 9. und 10. Januar zwei Einzelwettbewerbe auf dem Programm. Eurosport überträgt beide Springen und auch die Qualifikation am Freitag live live im Free-TV bei Eurosport 1 und bei Eurosport auf Joyn!
EXTRA TIME - Der Eurosport-Podcast:
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