Vierschanzentournee: Wellinger verteidigt Tourneeführung mit Platz drei in Garmisch-Partenkirchen - Lanisek siegt
Update 01/01/2024 um 18:29 GMT+1 Uhr
Andreas Wellinger hat beim Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen seine gute Form bei der Vierschanzentournee bestätigt. Beim Tagessieg des Slowenen Anze Lanisek kam der 28-Jährige mit starken Sprüngen auf 138 und 137,5 Metern auf Rang drei. Ryoyu Kobayashi platzierte sich dazwischen. In der Gesamtwertung der Tournee hat Wellinger umgerechnet nur einen Meter Vorsprung auf den Japaner.
Oberstdorf-Sieger Andreas Wellinger (138 m/137,5 m) fehlten am Ende mit 291,4 Punkten nur 4,4 Zähler für den Sieg, den sich wie in der Qualifikation an Silvester der Slowene Anze Lanisek (136 m/137 m) sicherte.
Die deutschen Skispringer müssen damit weiter auf den ersten Sieg in Garmisch seit Sven Hannawald am 1. Januar 2002 warten. Hannawald gewann damals auch als bislang letzter DSV-Springer die Tournee.
"Es war ein extrem spannender Wettkampf, die Jury hat es auch gut abgepasst und sich bei den wechselnden Bedingungen gut Zeit genommen", lobte Wellinger, der erstmals in Garmisch auf dem Podest stand, bei Eurosport: "So war die Qualität der Sprünge entscheidend. Das Springen ist mir heute wieder ziemlich gut gelungen - ich bin happy."
Ryoyu Kobayashi (137 m/135,5 m) zeigte allerdings, dass mit ihm bei der Tournee weiter zu rechnen ist - in der Gesamtwertung liegt der zweifache Tourneesieger nur 1,8 Punkte hinter dem Ruhpoldinger auf Platz zwei. "Das ist ein Hauch von Nichts", sagte Wellinger.
Kraft geschlagen - sechs DSV-Adler in Top 20
Zu den Geschlagenen zählte in Garmisch-Partenkirchen der Gesamtweltcupführende und Oberstdorf-Dritte Stefan Kraft (133,5 m/132 m), der als Sechster zwar nicht so viel Boden verlor wie in den vergangenen sechs Jahren auf seiner Schicksalsschanze, in der Tourneewertung aber nun schon 25,2 Punkte hinter Wellinger liegt (14 Meter).
Die DSV-Adler präsentierten sich vor 21.000 Zuschauern (ausverkauft) am Gudiberg mit sechs Mann in den Top 20 mannschaftlich geschlossen, aber nicht überragend: Engelberg-Sieger Pius Paschke aus Kiefersfelden (135,5 m/136,5 m) platzierte sich als Zehnter gerade so noch in den Top Ten, Stephan Leyhe (Willingen/138 m/126 m) kam auf Rang 13.
Philipp Raimund (134 m/139 m), im ersten Springen noch Sechster, schob sich im zweiten Durchgang von Platz 19 auf 15 vor. Im ersten Durchgang hatte er mit einer schwachen Landung viele Punkte liegengelassen.
Geiger muss Tournee-Hoffnung begraben
Sein Oberstdorfer Klubkollege Karl Geiger (129 m/130 m), der diese Saison beide Springen in Klingenthal gewonnen hatte, musste sich mit Platz 16 begnügen und hat als Gesamt-14. kaum noch Chancen auf einen Podestplatz in der Tourneewertung. Dort liegen Paschke (10.) und Raimund (12.) sogar noch aussichtsreicher.
Der nur über das zusätzliche deutsche B-Kontingent in Garmisch-Partenkirchen gestartete Constantin Schmid (Oberaudorf/128,5 m/131,5 m) überzeugte als 17., Martin Hamann (Aue/125,5 m/127,5 m) auf Rang 24 und Felix Hoffmann (Goldlauter/129,5 m/125,5 m) als 30. sammelten ebenfalls Weltcup-Punkte.
Von den neun Deutschen im Wettkampf schied nur Luca Roth (Messstetten/121,5 m) als 41. im ersten Durchgang aus.
Ex-Sieger Kubacki und Granerud enttäuschen
Bitter lief der Auftakt ins neue Jahr für den Vierschanzentourneesieger 2019/20 Dawid Kubacki - der Pole scheiterte als 33. (128 m) im ersten Durchgang. Titelverteidiger Halvor Egner Granerud (Norwegen), der bereits in Oberstdorf gescheitert war, kam als 31. ebenfalls nicht in den Finaldurchgang.
Die Tournee wird nahtlos in Österreich fortgesetzt, bereits am Dienstag findet am Bergisel in Innsbruck die Qualifikation und am Mittwoch das dritte Springen (jeweils 13:30 Uhr live bei Eurosport) statt.
Die Entscheidung fällt dann nach einem Ruhetag am Freitag und Samstag auf der dritten Tourneestation in Bischofshofen.
Halbzeitführung gutes Omen für Wellinger
In Garmisch-Partenkirchen fand am Neujahrstag zum 100. Mal ein erster Durchgang während der Vierschanzentournee im K.o.-Format statt. Premiere feierte das Format am 29. Dezember 1996 in Oberstdorf.
Dass Wellinger nach Garmisch-Partenkirchen in der Gesamtwertung der Vierschanzentournee führt, ist statistisch gesehen ein gutes Omen: Seit 1998/99 lagen von 25 Halbzeitführenden 18 auch in der Endabrechnung in Bischofshofen vorne.
Bei den vergangenen 15 Auflagen verspielten sogar nur drei Springer ihren Vorsprung.
Wellinger eifert Hannawald nach
Allerdings: Bei zwei der jüngsten vier Auflagen erreichten die Spitzenreiter des Gesamtklassements nicht einmal das Podest.
Kobayashi (2019/20) und Granerud (2020/21) landeten im Schlussklassement jeweils nur auf Rang vier. 2021/22 holte Kobayashi als Halbzeitführender seinen zweiten Tourneetitel
Letzter deutscher Gesamtführender nach dem Neujahrsspringen war Hannawald 2001/02, zugleich letzter deutscher Sieger in "GAP".
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(mit SID)
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