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Vierschanzentournee - Nur fünf Deutsche beim Auftakt in Oberstdorf: Die Gründe für das kleine DSV-Aufgebot

Jonas Klinke

Update 29/12/2023 um 09:29 GMT+1 Uhr

Fünf deutsche Springer unter den besten Zwölf - aber dann keine einzige deutsche Fahne mehr: So manche Skisprung-Fans dürften sich beim Blick auf die Startliste für das Tournee-Auftaktspringen in Oberstdorf verwundert die Augen reiben. Nur fünf Deutsche beim prestigeträchtigen Auftaktspringen - wie kann das sein? Nun, bereits in der Qualifikation waren nur fünf DSV-Springer am Start. Die Gründe.

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Grund für diese sehr niedrige Anzahl an DSV-Athleten beim Heimspiel vor über 25.000 Fans in Oberstdorf ist zum einen eine veränderte Startplatz-Regelung seitens der FIS: War es den Top-Nationen bis zur Vorsaison noch erlaubt, sechs Springer für ein Weltcupspringen zu nominieren, so wurde zum Winter 2023/2024 die Anzahl der Startplätze auf fünf Athleten heruntergeschraubt.
Die FIS wollte damit laut Renndirektor Sandro Pertile die kleineren Nationen stärken. Diese Entscheidung sorgte schon kurz nach Bekanntwerden für Kritik.
So bezeichnete Olympiasieger Jens Weißflog bereits im April die geplante Änderung als "falschen Ansatz". Weniger Startplätze für die Top-Nationen "bedeuten nicht zwangsläufig auch mehr Qualität bei den Nationen der zweiten Reihe", sagte der 58-Jährige damals bei "Sport 1".
Nichtsdestotrotz hätte die deutsche Mannschaft in Oberstdorf auch diesmal mit sechs Springern an den Start gehen können. Voraussetzung dafür wären allerdings starke Leistungen im Continental Cup im Dezember gewesen. Denn die besten drei Nationen im Continental Cup erhalten für die nächste Weltcup-Phase einen sechsten Quotenplatz.
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Dieser wurde vom deutschen Team allerdings auch aufgrund der schwachen Leistungen von Markus Eisenbichler verfehlt.
Zwar gelang Luca Roth gleich zum COC-Auftakt in Lillehammer ein Sieg, doch sein sechster Gesamtrang nach den ersten vier Wettkämpfen in Lillehammer und Ruka reichte nicht für einen weiteren DSV-Startplatz im Weltcup.
Stattdessen durften Norwegen, Österreich und Polen einen sechsten Springer für Oberstdorf nominieren.

DSV schickt keine nationale Gruppe nach Oberstdorf

Bliebe als letzte Option für ein größeres deutsches Teilnehmerfeld noch die sogenannte "nationale Gruppe", die jeder gastgebende Skiverband bei zwei seiner Weltcupspringen stellen darf. Dies sorgte in den vergangenen Jahren mitunter dafür, dass gleich 13 deutsche Athleten in der Vorausscheidung von Oberstdorf antraten.
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Doch wie bereits im Vorjahr verzichtete der DSV diesmal für den Tournee-Auftakt auf die nationale Gruppe. Diese soll stattdessen in der Qualifikation von Garmisch-Partenkirchen am 31. Dezember ihren ersten Einsatz erhalten.
Der zweite Einsatz ist aktuell noch unklar. Im vergangenen Jahr durfte sich die zweite Reihe des DSV beim Heim-Weltcup in Willingen beweisen. Da dies abgesehen vom anspruchsvollen Skifliegen Ende Februar in Oberstdorf die einzige weitere deutsche Weltcup-Station in diesem Winter sein wird, dürfte die nationale Gruppe ihren zweiten Einsatz erneut in Hessen bekommen.
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Somit haben die deutschen Fans beim Auftaktspringen am Freitag (ab 16:45 Uhr live im TV bei Eurosport und bei discovery+) nur fünf Mal Grund zum Anfeuern.
Doch dafür könnte sich das Einheizen mächtig lohnen: Nach der fantastischen Qualifikation am Donnerstag mit Andreas Wellinger auf Rang eins, Karl Geiger auf zwei, Philipp Raimund auf Rang vier sowie Pius Paschke und Stephan Leyhe auf den Positionen neun und zwölf dürfen sich die deutschen Fans berechtigte Hoffnungen auf den ersten deutschen Auftaktsieg vor Publikum seit 2015 machen.
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