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ATP München - Holger Rune gelingt Überraschungscoup gegen Alexander Zverev: "Ich wollte ihn stressen"

Tobias Laure

Update 27/04/2022 um 19:30 GMT+2 Uhr

Holger Rune hat beim ATP-Turnier in München den größten Sieg seiner jungen Karriere gefeiert - und dem Sandplatzevent damit die größte Attraktion genommen. Der 6:3, 6:2-Erfolg gegen Topfavorit und Publikumsmagnet Alexander Zverev war ebenso überraschend wie verdient. "Mir war klar, dass ich ihn nach vorne holen und stressen muss", gab Rune im Anschluss erstaunlich abgeklärt zu Protokoll.

Genialer Lob: Rune lässt Zverev keine Chance

Holger Rune strahlte auf der Pressekonferenz über das ganze Gesicht.
Erstmals in seiner Karriere hat der 18-Jährige einen Spieler aus den Top 5 der Welt geschlagen - und wie. Couragiert ging der Däne, der vom Veranstalter eine Wildcard bekommen hatte, gegen Alexander Zverev zu Werke. Neun Minuten brauchte Rune nur, da führte er bereits 3:0 gegen den Olympiasieger.
Noch erstaunlicher: Rune hielt sein Niveau über das gesamte Match. Nervosität? Zeigte nur Zverev. Der Außenseiter zog dagegen sein variables Spiel über eine Stunde und 40 Minuten durch. "Das sind die Matches, die ich spielen möchte", erklärte Rune auf Nachfrage von Eurosport.de.
Vor einem Jahr noch die Nummer 310 der Welt, rangiert der Teenager inzwischen auf Position 70. Es scheint nur eine Richtung zu geben: steil nach oben. Der Feststellung eines Journalisten, dass er jetzt sogar zu den Favoriten in München gehöre, widersprach er jedenfalls nicht.
Rune nach dem Match:
Würden Sie den Erfolg gegen Alexander Zverev als größten Sieg ihrer bisherigen Laufbahn bezeichnen?
Holger Rune: Ja, das war definitiv mein größter Erfolg, sowohl was die Ranglistenplatzierung meines Gegners anbetrifft, als auch in spielerischer Hinsicht. Sascha ist ein harter Gegner, da musst du jeden Punkt selbst gewinnen. Ich habe mich voll auf meinen Matchplan konzentriert und versucht, alle Chance zu nutzen. Das hat sehr gut funktioniert, nur am Ende des ersten Satzes habe ich etwas den Fokus verloren. Aber ich habe einen Weg zurückgefunden und bin sehr stolz auf meine Leistung.
Sie haben eine Menge exzellenter Stops gespielt. Gehört das zu Ihrem Standardrepertoire?
Rune: Nein, das war taktisch für diese Partie, denn Sascha steht weiter hinter der Grundlinie. Von dort schlägt er super Vor- und Rückhände. Mir war klar, dass ich ihn nach vorne holen und stressen muss. Das hat geklappt.
Was ging Ihnen durch den Kopf, als Sie erfahren haben, dass es schon im Achtelfinale zum Duell mit Alexander Zverev kommen könnte. Er ist die Nummer drei der Welt, hat ein Heimspiel in München.
Rune: Ich war noch in Dänemark und habe gerade ein bisschen Mini-Tennis mit Freunden gespielt, als ich das Draw gesehen habe. Ich dachte mir: Okay, schöne Auslosung. Wird hart. Meine Konzentration galt aber meiner Erstrundenpartie, die ebenfalls sehr schwer war. Nach dem Sieg (gegen Jiri Lehecka, Anm. d. Red.) war ich sehr glücklich darüber, dass es gegen Alexander Zverev geht. Das sind die Matches, die ich spielen möchte.
Ihre Erfolge bringen eine erhöhte Popularität mit sich. Was hat sich für Sie in Dänemark verändert?
Rune: Es ist vor allem toll für den Tennissport in Dänemark. Wir haben ein paar gute Spieler und Spielerinnen, aber Tennis ist doch recht klein in unserem Land. Das wird sich hoffentlich bald ändern, sodass wir auch in Dänemark ein ATP-Turnier bekommen. Ich merke natürlich, dass ich Schritt für Schritt bekannter werde - aber ich mag das.
Sie sind 18 Jahre alt, genau wie Carlos Alcaraz, der sogar schon in den Top Ten steht und einen Masters-Wettbewerb gewonnen hat. Orientieren Sie sich an ihm?
Rune: Carlos hat in kurzer Zeit Unglaubliches erreicht, aber wir gehen alle unseren eigenen Weg. Wir haben früher oft gegeneinander gespielt und ich hoffe, dass wir noch viele große Duelle vor uns haben.
Sollten Sie das Turnier in München gewinnen, stellt sich ein ganz anderes 'Problem': Der Sieger bekommt ein Auto, Sie aber haben noch keinen Führerschein.
Rune: (lacht) Ich werde das Auto wohl nur waschen, jemand anderes fährt es dann. Sollte ich das Turnier - hoffentlich - gewinnen, nehme ich es dann später zu mir.
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